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Federal Reserve: Zwei wichtige Funktionäre verkaufen ihren gesamten Aktienbestand

Eine Sitzung bei der Federal Reserve

Die US-Notenbank Federal Reserve treibt mit ihrer Politik niedriger Zinsen und massiven Anleihekäufen wie auch die EZB Assets wie Immobilien und Aktien in die Höhe. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, wenn Mitglieder der Fed Millionen-Summen in Einzelaktien investiert haben, und zuletzt enorme Gewinne erzielten. Nun ist diese Tatsache offenbar zu einem Glaubwürdigkeitsproblem geworden. Denn man könnte ja glatt meinen die beiden betroffenen Fed-Offiziellen Robert Kaplan (Dallas Fed) und Eric Rosengren (Boston Fed) profitierten privat massiv von ihrer eigenen Geldpolitik, was ein Interessenkonflikt sein könnte? Na gut, unterstellen wir ihnen mal nicht, dass dies ihre Absicht war… aber es ist nun mal ein böses Geschmäckle. Und Funktionär einer Notenbank zu sein, erfordert (eigentlich) maximale Integrität.

Deswegen, so zeigen es aktuelle Berichte, haben Robert Kaplan und Eric Rosengren nun erklärt, ihren gesamten privaten Aktienbestand bis zum 30. September verkaufen zu wollen, um „ethische Bedenken über ihre Handelsaktivitäten im vergangenen Jahr zu zerstreuen“. Die Erlöse aus ihren Verkäufen wollen die beiden in diversifizierte Indexfonds investieren oder in Cash halten.

Eric Rosengren betonte dennoch, dass seine bisherigen Geldanlagen mit den Ethikregeln der Federal Reserve übereinstimmten. Er habe aber beschlossen selbst den Anschein eines Interessenkonflikts zu beseitigen. Robert Kaplan schloss sich Rosengrens Ausführungen an. Beide verpflichteten sich, während ihrer restlichen Amtszeit als Präsidenten ihrer jeweiligen Regionalbanken der Federal Reserve keine Einzelaktien mehr zu handeln.

Aber was hat man als Beobachter von dieser „späten Einsicht“ der beiden? Der Schaden ist angerichtet. Sie haben seit Ausbruch der Pandemie kräftig Geld verdient mit den massiv gestiegenen Assetpreisen, weil alle Welt aus Anleihen geflohen ist, die keine Zinserträge mehr bringen. Jetzt wo 1 1/2 Jahre nach Ausbruch der Pandemie gigantische Gewinne gemacht wurden, diese einzustreichen und zu versprechen jetzt nicht mehr aktiv zu investieren, klingt wie ein Hohn.

Thema Integrität von Notenbankern: Wussten Sie eigentlich, dass die EZB-Chefin Christine Lagarde im Jahr 2016 vom „Gerichtshof der Republik“ in Frankreich im Rahmen eines Strafprozesses für schuldig befunden wurde? Mehr dazu hier.



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2 Kommentare

  1. Ja ob ein integritätsproblem besteht hängt mM nach damit zusammen WANN Sie gekauft haben.

    Sollte nun bald ein Tappering kommen und dann auch schon nächstes Jahr Zinsen zB dann wäre ja jetzt wohl einer der besten Zeitpunkte zu verkaufen und dann bekäme das ganze ein schönes Geschmäckle

  2. OMG… Margin Debt geht seit langem mal wieder nach unten + Finanzinsider verkaufen ihre Aktien… es wird Zeit das Bärenfell überzuziehen… bereiten wir uns auf einen Bärenmarkt vor.

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