Finanzminster Schäuble kann sich wieder einmal freuen: die starke Verunsicherung der Märkte nach der Senkung der Wachstumsprognose für die globale Wirtschaft durch die Weltbank hat die Schuldenaufnahme Deutschlands wieder deutlich verbilligt. Damit festigt sich der Trend zu immer niedrigeren Renditen für Staatsanleihen – die unterschätzteste und am wenigsten vorhergesehene Rally an den Finanzmärkten.
Deutschland emittierte heute eine 10-jährige Bundesanleihe zu einem Allzeitteif bei der Rendite von 0,52%. Das bisherige Tief stammte aus dem November 2014 mit 0,74%. Und: die Nachfrage war robust, anders als noch Ende 2014, als viele Emissionen deutscher Staatsanleihen „unterzeichnet“ waren und die Finanzagentur die nicht verkauften Anleihen selbst kaufen musste.
Der Bund-Future, der die Renditeerwartung der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe misst (wobei steigende Kurse fallende Renditen bedeuten), zeigt nach einer Korrektur wieder eine klare Aufwärtstendenz:
Jetzt scheint – nach dem Gutachten des EuGH – der Weg endgültig frei für Staatsanleihenkäufe durch die EZB. Und das bedeutet, dass mit der EZB ein zusätzlicher Käufer auf den Markt kommt – und nicht gerade der Kleinste. Und zusätzliche Nachfrage heisst weiter fallende Renditen..
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