Gas

Wichtiger Baustein in der Energiekrise Gasverbrauch senken? Daten zeigen: Deutsche verweigern sich bislang

Die Appelle der Politik wirken offenbar noch nicht. Der private Gasverbrauch liegt jüngst sogar 10 Prozent höher als in den Vorjahren.

Temperaturregler an einer Heizung

Letzte Woche konnte man noch hoffnungsfroh auf die Daten blicken. Der Gasverbrauch der deutschen Industrie lag da nämlich für den Monat August 2022 um satte 21,9 Prozent unterhalb des Durchschnittswerts der Jahre 2018-2021. Und die Industrie ist in Deutschland ein verdammt großer Gasverbraucher mit 60 Prozent Anteil! Das machte doch Hoffnung, weil die Privatverbraucher und kleineren Gewerbekunden nicht so recht mit machen wollten beim Gassparen. Heute nun liegen die neuesten Daten für die Kalenderwoche 39 vor, also für den Zeitraum vom 26. September bis 2. Oktober 2022. Und die sind ernüchternd.

Privater Gasverbrauch steigt deutlich – Industrie nur noch mit minimaler Einsparung

Wie die Bundesnetzagentur meldet, lag der Gasverbrauch der Industrie in der letzten Woche bei 1.370 Gigawattstunden. Das sind nur noch 2 Prozent weniger als im Vergleich zu den Vorjahren 2018-2021. Damit ist der große Rückgang aus vorletzter Woche abgeschmolzen wie Butter in der Sonne. Und die privaten Haushalte und kleineren Gewerbekunden, die 40 Prozent Anteil am Verbrauch haben? Die haben in der letzten Woche 618 Gigawattstunden Gas verbraucht. Das sind 10 Prozent mehr als im Schnitt der Jahre 2018-2021.

Gasverbrauch der Industrie in Deutschland nach Wochen aufgeschlüsselt

Appelle zu 20 Prozent weniger Verbrauch

Da darf man schon mal sauer werden, wenn Politik und Ämter seit Wochen und Monaten ständig Appelle raushauen. Leute, ihr müsst bitte wirklich weniger Gas verbrauchen, sonst bekommen wir im Winter ein Problem… aber offenbar will der Konsument nicht hören. Vielleicht auch, weil nun mit der bevorstehenden Gaspreisbremse die große Animation zu weniger Gasverbrauch entfällt? Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller appelliert gefühlt täglich in Interviews und auf Twitter, dass man bitte weniger Gas verbrauchen soll. 20 Prozent vom üblichen Verbrauch sollen alle Verbraucher in Deutschland einsparen. So warnt Klaus Müller auch heute im Wissen dieser aktuellen Daten, dass die Lage „sehr ernst werden kann, wenn wir unseren Gasverbrauch nicht reduzieren“.

Bringt das warme Wetter nächste Woche bessere Daten?

Derzeit erleben wir sehr mildes Wetter in dieser ersten Oktober-Woche. Frage: Sehen wir nächste Woche mit Rückblick auf diese Woche einen deutlichen Rückgang im Gasverbrauch in Deutschland? Der wäre dann aber vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Menschen ihre Heizung erst mal wieder ausgedreht haben. Mit Blick auf diese heutigen Daten jedenfalls muss man sagen: Egal ob Industrie, Privatverbraucher oder Kleingewerbe – beim Thema Gasverbrauch will man hierzulande noch nicht so wirklich den Appellen folgen.



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8 Kommentare

  1. Dies populi dies irae. Der Chef der Bundesnetzagentur sollte tunlichst und dringend seine PGs auffordern, für mehr Strom und Gas zu sorgen. Seine Sparaufrufe sind typisch grün – d.h. lächerlich.

  2. Sind die bescheuert? Was ist erstaunlich daran, daß die Leute heizen wenn es kalt wird? War man der Meinung, das die Füllstände der Speicher bis zum Frühjahr so bleiben wie sie sind? Geht doch einfach mal auf die Wetterkarten – die September der letzten 3 Jahre waren wesentlich wärmer als der Diesjährige. Das hätte Gas gespart, aber nun war es kalt im September – im übrigen das, was die Klimaapologeten dochj seit Jahren wollen – es muß kälter werden weil wir sonst alle den Hitzetod sterben, in 100 Jahren.

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Dann macht doch endlich den einen, übrig geblieben Strang von Nordstream Zwei auf,möchte man denen zurufen.

    Deutschland hat ohne Grund ,zum Jahresende 21 , drei sehr leistungsfähige AKW abgeschaltet. Ohne diese Abschaltung müsste weniger Gas verstromt werden.
    Durch die Nordstream Pipelines Eins und Zwei wären über 80 Prozent des Gasbedarfes in Deutschland gedeckt worden,3 der 4 Stränge wurden aber in die Luft gejagt.
    Über den Vierten könnte aber Gas für 10 Millionen Haushalte fließen, macht man aber nicht, aus bekannten Gründen.

  4. Gas sparen ? Wie ? wenn man sowieso schon gespart hat.. Aber das erkennen die „dort oben“ nicht.
    Und vielleicht dient das dazu die Regierung zu zwingen mehr für Gasversorgung z.B. Öffnen von NS 2 zu tun.
    Wenn die Insutrie weniger verbraucht dann liegt das an Produktionsreduktion und Pleiten. Denn das die sorglos mit dem Verbrauch von Energie umgegangen wäre kann ich mir nicht vorstellen. In jedem Handwerksbetrieb gibt schon der Chef darauf acht, weil es ja sein Geld ist, daß verpulvert wird und in Großbetrieben wacht der geizige Kaufmann darüber um den Gewinn zu maximieren.

  5. Das dürfte klar sein auch ohne Business Insider. Russland „hat mit uns fertig“, um das mit Trappatoni auszudrücken. Und die Amis sagen das sowieso , weil mit dem Russengaspreis haben sie noch nie mithalten können.
    Wie sagte John Kornblum, ehemaliger US Botschafter im „Stern-TV“ damals noch mit Günter Jauch : Jauch sprach von den deutsch-amerikanischen Beziehungen und sprach von „unseren Freunden“. Kornblum antwortete : „Wir sind keine Freunde, wir sind Geschäftspartner“ !!
    Und die LNG Verkäufer aus den USA reiben sich die Hände und haben schon Priesaufschläge gemacht. Und die Kataris halten uns sowieso für ein wenig bescheuert und denken sich, wenn die soviel Geld haben und billige Energie nicht haben wollen ? Gut, wir verkaufen ihnen teure !!
    Hatte ja Bill Gates schon 2011 gesagt : Deutschland muss ein reiches Land sein, wenn es sich leisten kann seine Kernkraftwerke abzuschalten.
    Wer hätte das, vor 2, 3 Jahren gedacht, daß es mit Deutschland so schnell bergab gehen wird. Obendrauf kommt dann noch der „Klimaschutz“, und Lauterbach, den man gewähren lässt, kommt auch noch dazu.

    1. @Ottonorma
      Du musst nicht immer in jeden deiner 20 Kommentare täglich das volle Propaganda-Hetz-Programm verpacken: Böse Amis, bescheuerte Deutsche, Atomkraft. Ja bitte!, rasante Talfahrt, Klimamärchen und natürlich der üble Herr Lauterbach. Jeder weiß inzwischen, was euch Querschwurblern so alles nicht passt. Da braucht es keine 7/24/365 Dauerbeschallung.

      1. Sollte ich mich mit solchen Leuten die so unqualifizierte Kommentare von sich geben unterhalten ??
        NEIN !!
        Schon wieder einer aus der besagten Schlangengrube.

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