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Es droht Kettenreaktion, die Europa quasi über Nacht erreichen könnte Gegen China: ASEAN plant erstes See-Manöver im Südchinesischen Meer

China ASEAN

Die ASEAN-Staaten (Association of Southeast Asian Nations) planen, im September dieses Jahres ihr erstes See-Manöver im Südchinesischen Meer abzuhalten – ein Schritt, der klar gegen China und seine territorialen Ansprüche gerichtet ist. Dies gab die indonesische Führung bekannt, die derzeit den Vorsitz des Staatenbundes innehat. Teilnehmen sollen alle zehn Mitgliedsstaaten sowie Osttimor. Allerdings zog Kambodscha seine Zusage inzwischen zurück. In einer Erklärung teilte General Vong Pisen, der Oberbefehlshaber der königlich-kambodschanischen Streitkräfte, mit, dass sein Land den Übungen noch nicht zugestimmt habe.

Manöver gegen China vor dem Hintergrund der Spannungen im Südchinesischen Meer

Laut dem indonesischen Militärchef Yudo Margono soll das Militärmanöver dazu dienen, Rettungs- und Katastrophenhilfe zu trainieren. Allerdings ist dieses Militärmanöver vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen China einerseits und Malaysia, Vietnam und den Philippinen andererseits zu sehen. In den letzten Monaten hat China seine Präsenz im Südchinesischen Meer verstärkt und wiederholt die exklusiven Wirtschaftszonen (EWZ) der drei Länder verletzt.

Anschließend setzte China dort drei eigene Bojen aus. Um den philippinischen Anspruch auf die Spratly-Inseln zu untermauern, werden nun Touristengruppen in die Riff-Landschaft geschickt. Ebenso organisieren Vietnam und Malaysia Ferienaufenthalte im Inselgebiet für ihre Bürger. Die Riffe sind für Taucher durchaus reizvoll, jedoch fehlt dort größtenteils eine touristische Infrastruktur. China hat verschiedene Vereinbarungen bezüglich der Spratly-Inseln mit dem ASEAN-Verbund getroffen, die jedoch de facto alle nicht eingehalten werden.

Die wachsende Entschlossenheit der ASEAN-Staaten gegenüber China

Wenn die ASEAN-Staaten ein gemeinsames Manöver im Südchinesischen Meer planen, dann ist dies durchaus gegen China gerichtet. Umso interessanter sind die Reaktionen zweier Mitgliedsstaaten. Myanmar ist seit dem Putsch 2021 international isoliert. Die Regierung unterhält nur mit China engste Beziehungen. Anfang Mai besuchte der chinesische Außenminister Qing Gang den Nachbarstaat und betonte die „brüderliche Freundschaft“. Viele Myanmaren betrachten die engen Beziehungen zu ihrem großen Bruder mit Skepsis und haben dies in Demonstrationen zum Ausdruck gebracht. Als Ausdruck der chinesischen Freundschaft erhält das Land auch militärische Ausrüstung. Dennoch wurde Myanmar zum Manöver eingeladen, was die regierende Junta mit Zufriedenheit zur Kenntnis nehmen wird.

Kambodscha gilt als der zweite enge Verbündete Chinas im ASEAN-Verbund. Beide Seiten dementieren es, aber die Indizien deuten stark darauf hin, dass Kambodscha die Militärbasis von Ream der chinesischen Volksbefreiungsarmee zur Verfügung stellt. Kambodscha könnte durchaus in die Planungen des Manövers einbezogen worden sein. Dass es nun seine Teilnahme in Frage stellt, scheint dem Druck aus China geschuldet zu sein.

Die Mehrheit der ASEAN-Staaten möchte in dem wachsenden Konflikt zwischen den USA und China nicht gezwungen sein, sich auf eine der beiden Seiten festzulegen. Andererseits haben die meisten Mitglieder ihre eigenen Schwierigkeiten mit China und sehen sich mit den wachsenden Ansprüchen Chinas konfrontiert. China festigt seine Position wortwörtlich, indem es Riffe und kleine Inseln aufschüttet und dort militärische Anlagen errichtet.

Zuvor hatten die ASEAN-Staaten bereits Manöver mit Partnern wie den USA und Russland abgehalten. Dass nun die ASEAN-Staaten erstmals ein eigenständiges Manöver im Südchinesischen Meer abhalten, zeigt einerseits ihren Wunsch, sich möglichst aus dem Konflikt zwischen den USA und China herauszuhalten, andererseits aber auch ihre zunehmende Entschlossenheit, sich gemeinsam gegen China zu stellen.

Das Südchinesische Meer als geopolitischer Hotspot des 21. Jahrhunderts

Dadurch wird die Situation im Südchinesischen Meer noch unübersichtlicher und komplexer. Das Südchinesische Meer entwickelt sich immer mehr zu einem Balkan des 21. Jahrhunderts. Angesichts der chinesischen Expansion in Richtung der Salomonen wird auch in Neuseeland über eine Teilnahme am AUKUS-Programm diskutiert, zumindest am nicht-nuklearen Teil.

In Deutschland wird dieses Konfliktpotenzial in der Öffentlichkeit leider zu wenig wahrgenommen. Dabei ist die Gefahr von militärischen Auseinandersetzungen zwischen China und anderen Ländern dort wesentlich größer, und aufgrund der verschiedenen Bündnisse könnte es sehr schnell zu einer Kettenreaktion kommen, die Europa quasi über Nacht erreichen könnte, zumindest mit den wirtschaftlichen Konsequenzen.



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1 Kommentar

  1. China dürfen und sollen wir mistrauen es wird durch Taten untermauert.
    USA können wir vertrauen, es hat seine Taten im Irak gezeigt.
    Es ist schön auf der Guten, auf der RICHTIGEN SEITE zu stehen.
    Kollateralschäden wie ein Herr Bush gesagt hat.
    Was soll’s 100.000sente Menschen, die wir erschiessen lassen im Namen der Freiheit.
    DIE GELBE GEFAHR wird seit Jahrhunderten beschrieben.
    Mein Gott wenn werden die Psychophaten aus den Führungsstellen aller Länder entfernt.
    Es hat sich nichts verändert über die Jahrtausende.
    Der Unterschied ist die W @affentechnik und die Atombombe.
    Hoffentlich übernehmen die Affen die MACHT.
    Ne, ist auch nix, sind auch nur Menschen……

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