Obwohl sich in diesem Jahr die Inflationsgefahr massiv verstärkt hat, ging es mit dem traditionellen Inflationsschutz Gold signifikant bergab. Laut Daten des World Gold Council herrschte vor allem im Marktsegment ETFs (Exchange Traded Funds) erheblicher Verkaufsdruck.
Kräftiger Gold-Ausverkauf im ETF-Sektor
In den ersten neun Monaten registrierte die internationale Lobbyorganisation World Gold Council bei physisch hinterlegten Gold-ETFs weltweit einen Rückgang der gehaltenen Goldmenge von 3.747,9 auf 3.591,9 Tonnen (minus 156,0 Tonnen). Mit Abflüssen in Höhe von 321,7 Tonnen wurden die Zuflüsse (plus 165,7 Tonnen) um fast das Doppelte übertroffen. Nur zur Erinnerung: Im Jahr zuvor flossen noch netto 873,8 Tonnen Gold – so viel wie nie zuvor – in diese börsennotierten Wertpapiere. Selbst im Krisenjahr 2009, als die Finanzwelt nur knapp dem Zusammenbruch entkam, haben sich die Bestände der globalen Gold-ETFs „lediglich“ um 631,2 Tonnen erhöht.
Verkaufsdruck aus den USA und Großbritannien
Besonders interessant: Der größte Verkaufsdruck kam aus den USA und Großbritannien, wo innerhalb von neun Monaten Nettoabflüsse von 178,5 bzw. 34,5 Tonnen zu beklagen waren. Offensichtlich hat in diesen beiden Staaten – warum auch immer – das Schutzbedürfnis der Investoren besonders stark nachgelassen. Gefragt waren dort vor allem Aktien, was durch neue Allzeithochs beim marktbreiten S&P-500 und dem Technologiewerteindex Nasdaq-100 zum Ausdruck kam. Ob sich die Geldentwertung, wie von den wichtigsten Notenbankern versprochen, im nächsten Jahr tatsächlich normalisieren wird, muss sich angesichts der aktuellen Lieferkettenprobleme und der dadurch bedingten Flaschenhals-Inflation erst noch zeigen. Insbesondere die aktuellen Versorgungsprobleme der Briten sollten Anleger warnen, nicht allzu sorglos zu werden.
In anderen Ländern haben 2021 Investments in Gold-ETFs kaum an Glanz verloren. Am stärksten wurden die Bestände an Gold-ETFs übrigens in Deutschland (plus 21,7 Tonnen) aufgestockt, gefolgt von Frankreich (plus 11,4 Tonnen) und China (plus 11,3 Tonnen). Die Liste der gefragtesten Produkte führten mit dem Xtrackers IE Physical Gold ETC (plus 31,5 Tonnen), Xetra-Gold (plus 23,1 Tonnen) und dem Xtrackers IE Physical Gold EUR Hedged ETC (plus 12,6 Tonnen) gleich drei Wertpapiere mit Goldbezug aus Deutschland an.
Fazit
Das gelbe Edelmetall leidet derzeit vor allem unter dem Verkaufsdruck an den Terminmärkten und im ETF-Sektor. Diese Gruppe von Marktakteure ist allerdings dafür bekannt, relativ schnell ihre Meinung wieder zu wechseln. Grundsätzlich kann man das moderate Minus des Goldpreises fast schon als relative Stärke interpretieren. Seit dem Jahreswechsel hat sich der Goldpreis auf Dollarbasis um 7,5 Prozent und in Euro gerechnet um 2,3 Prozent verbilligt. Derzeit spricht auf jeden Fall mehr für das Aufstocken als für das Abstoßen privater Goldreserven.
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Ich denke, hier werden die Gold“Investitionen“ lediglich in physisches Gold getauscht. Es mach ja wirklich keinen Sinn, Papiergold als Sachwert anzusehen (Frage: Ist das Gold verfügbar wenn man es – hoffentlich niemals – im Notfall braucht?).
Alle tauschen Papier in physisches Gold. Mit ALLE meine ich auch ALLE (Privatanleger zur Vermögensabsicherung, Großspekulanten als Auslieferung bei der Comex, Banken als Tier 1, Notenbanken als nationale Reserve).
Es ist für mich daher unerheblich, auf welchem Niveau ich Papiergold 1:1 in physisches Edelmetall tausche.
Mit ein wenig Glück bekomme ich noch Kleingold zum Gold“kurs“ + 5%.
Basel 3 tritt Endes Jahres in Kraft, da wird das Interesse an Papiergold gedrückt, was derzeit even auch den Marktpreis drückt. Man kann mittlerweile Gold als Cryptowährung handeln, physisch abgesichert oder synthetisch. Als Stablecoin gibt es da bestimmt noch viel Nachholbedarf, und physisches zero-risk Gold ist sicher nachgefragt. Ich denke, bei Gold gibt es im Dezember oder Januar starke Preisanstiege.