Nach dem jüngsten Sprung auf ein neues Allzeithoch durchläuft der Goldpreis derzeit eine technische Korrektur. Von seinem neuen Allzeithoch bei 2.135 Dollar – 2.072,13 USD auf Schlusskursbasis – fiel Gold wieder deutlich zurück. Aktuell notiert der Goldpreis bei rund 1.980 Dollar. Das Edelmetall belasten weiterhin die zurückgeschraubten Erwartungen auf eine baldige Zinswende in den USA, die am Freitag im Zuge des robusten Arbeitsmarktberichts aufgeflammt waren. Die Zinsentscheidungen der Fed am Abend sowie die anschließende Pressekonferenz von Powell könnten dem Edelmetall neue Impulse verleihen. Am Donnerstag folgt dann auch noch die Entscheidung der EZB.
Auf Dollar-Basis rutschte der Preis je Unze Gold am Mittwochmorgen zeitweise auf 1.973 USD ab. Doch kurzfristig erhält das Edelmetall etwas Unterstützung vom Anleihemarkt. Denn die Renditen auf US-Staatsanleihen geben im Vorfeld des Fed-Entscheids nach. So ist die 10-jährige Benchmark-Rendite auf 4,19 % gefallen, nachdem sie am Montag noch auf 4,28 % angestiegen war. Noch deutlicher gehen die Renditen in der Eurozone zurück. Die deutsche 10-jährige Bundesanleihe notierte am Morgen zeitweise 1,3 % tiefer bei 2,20 %, am Montag waren es noch 2,27 %. Der Markt erwartet wohl eine dovishe EZB am Donnerstag.
Gold fällt vor Fed-Entscheid
Die etwas höheren Zahlen zur US-Inflation am Dienstag haben den Goldpreis zusätzlich belastet. Zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 %, während die Analysten mit 0,0 % gerechnet hatten. Insgesamt kamen die Inflationsdaten für November mit 3,1 % aber wie erwartet rein. Doch die robusten Arbeitsmarktdaten von Freitag und die gestrigen Inflationsdaten könnten die Ansicht Fed-Mitglieder stützen, dass der Kampf gegen die Inflation noch längst nicht entschieden ist.
Dementsprechend wäre es keine Überraschung, wenn der Fed-Vorsitzende Powell heute hawkishe Töne anschlägt, um die zunehmenden Zinssenkungserwartungen des Marktes zu dämpfen. Die Fed hat zwar deutliche Fortschritte bei der Inflation gemacht. Allerdings haben die gestrigen Daten gezeigt, dass es noch mehr zu tun gibt, um das 2%-Ziel der Notenbank zu erreichen. Neben der Pressekonferenz von Powell sind ebenfalls die Zinsprognosen – die sogenannten Dot Plots – von großem Interesse für die Märkte. Ökonomen gehen davon aus, dass die Fed zwei Zinssenkungen im kommenden Jahr erwägt, während die Marktteilnehmer mit bis zu fünf Senkungen rechnen.
Ein falkenhafter Fed-Chef würde den Goldpreis weiter unter Druck bringen – vorausgesetzt die Marktteilnehmer glauben ihm auch. Kapituliert die Fed hingegen vor dem Markt, so dürften die Renditen weiter fallen, während das zinslose Gold Auftrieb erhält. Nach dem jüngsten Einbruch wäre aus charttechnischer Sicht bald mit einer Gegenbewegung beim Goldpreis zu rechnen.
Goldpreis: Endet die Korrektur?
Vor dem wichtigen Fed-Event ist der Goldpreis auf ein Dreiwochentief bei 1.973 Dollar gefallen. Aktuell ringt Gold um die horizontale Unterstützungsmarke von 1.980 USD. Ein nachhaltiger Durchbruch nach unten würde zusätzliches Abwärtspotenzial bis 1.953 und 1.939 USD freisetzen. Vorsicht ist geboten, wenn das Tief bei 1.918 gerissen wird.
Hält der Support bei 1.980 USD, könnte es hingegen zum Pullback in Richtung von 2.000 USD kommen. Aber erst ein Ausbruch über die Zone um 2.002/2007 USD dürfte den Goldpreis wieder in höhere Gefilde um 2.041 und 2.070 USD bringen.
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