Gold

Goldpreis-Rally geht die Puste aus? Aktuelle Expertenaussagen

Nach den Powell-Aussagen von Mittwoch Abend stieg der Goldpreis massiv an, stürzt nun wieder ab. Geht Gold die Puste aus?

Gold-Barren. Foto: Oselotemai-Freepik.com

Geht dem Goldpreis die Puste aus? Die Aussagen der Federal Reserve vom Mittwoch Abend bestätigten die Markterwartungen für mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr, trotz doch sehr robuster US-Konjunkturdaten in den letzten Wochen. Sinkende Zinsen machen das zinslose Gold attraktiver. Dieser XAUUSD Chart zeigt die Bewegung seit Donnerstag. Der Goldpreis (blau) stieg Mittwoch Abend sehr schnell an von 2.157 Dollar auf 2.222 in der Spitze, um aber bis jetzt auf 2.167 Dollar zurückzufallen. Was ist hier los? Man sieht: Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen (orange) sank seit Mittwoch Abend nur von 4,27 % auf jetzt 4,24 %. Eine zu maue Abwärtsbewegung der Rendite, um Gold kräftig hochzupushen? Schauen wir auf aktuelle Expertenaussagen, die die gesamte Lage am Goldmarkt beleuchten.

Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis im Vergleich zur US-Anleiherendite

Goldpreis sackt wieder ab – Expertenaussagen

Der Rally am Goldmarkt dürfte die Puste ausgehen, so die aktuelle Headline-Aussage der Experten der Commerzbank (CoBa) mit Blick auf den Goldmarkt. Dort dürfte bei einem nun erreichten Rekordhoch von 2.200 Dollar je Feinunze vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht sein, so ihre Einschätzung. Mit der Bestätigung ihres Zinsausblicks für dieses Jahr habe die Federal Reserve die Hoffnung auf Zinssenkungen ab Juni bestätigt. Auch bei den ETF-Investoren scheint inzwischen ein Umdenken einzusetzen, so die CoBa. Seit einigen Tagen seien erstmals seit letztem Herbst wieder deutliche Zuflüsse zu verzeichnen. Andererseits seien die kurzfristig orientierten Finanzinvestoren bereits in der Vorwoche sehr optimistisch gewesen (siehe folgende Grafik). Sollten sie im Zuge des jüngsten Anstiegs ihre Long-Positionierung noch weiter ausgebaut haben, bestehe die Gefahr eines Rücksetzers im Goldpreis.

Entgegen der Erwartungen vieler Marktteilnehmer senkten die FOMC-Mitglieder der Federal Reserve ihre Zinsprognosen weit weniger als erwartet so führt es die CoBa in ihrer Analyse aus. Nach den überraschend starken Inflationsdaten für Januar und Februar seien nicht nur Zweifel aufgekommen, ob die Federal Reserve wie bislang erwartet im Juni damit beginnen würde, ihre Zinsen zu senken, sondern auch das Ausmaß der Senkungen sei infrage gestellt worden. Allerdings sei der Median der Projektionen bei drei Zinsschritten (à 25 Basispunkte) in diesem Jahr geblieben. Lediglich für 2025 und 2026 werde ein Zinsschritt weniger erwartet. Trotz Aufwärtsrevisionen bei den Wachstums- und Inflationsprognosen habe sich Fed-Chair Jerome Powell zudem während der Pressekonferenz nicht weniger willens gezeigt, die Zinsen zu senken. Für den Goldpreis sind das laut CoBa gute Nachrichten und daher seien die jüngsten Gewinne durchaus gerechtfertigt. Allerdings dürfte der Markt nun bereits einen Großteil des positiven Effekts der bevorstehenden US-Zinssenkungen vorweggenommen haben. Der Goldpreis habe immerhin seit Ende Februar um fast 200 Dollar zulegen können. Sofern die US-Konjunktur- und Inflationsdaten in den kommenden Wochen nicht durchweg enttäuschen und die US-Zinserwartungen weiter drücken, dürfte der Rallye bei Gold laut den Experten nun langsam die Luft ausgehen – wie gestern bereits zu sehen war.



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