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Eskalation zwischen Israel und dem Iran? Goldpreis mit nächstem Rekordhoch – Flucht in sichere Häfen

Goldbarren. Foto: Akos Stiller/Bloomberg

Der Goldpreis setzt seinen beeindruckenden Lauf fort und erreichte in der Nacht auf Freitag das nächste Rekordhoch. Die geopolitischen Spannungen vor allem zwischen Israel und dem Iran sorgen für eine hohe Nachfrage nach Zufluchtsorten. Steigende US-Renditen und ein starker Doller, die tendenziell ein Bremsklotz für Gold sind, werden von den Anlegern dabei völlig ignoriert. Seit Wochen sind die üblichen Mechanismen, wie die negative Korrelation zwischen dem zinslosen Edelmetall und den Renditen, ausgehebelt. Der Goldpreis und die 10-jährige Anleiherendite laufen seit dem 7. März sogar im Einklang. Der folgende Chart von TradingView zeigt den parallelen Anstieg des Goldpreises und der 10-jährigen Rendite.

Gold: Goldpreis und Renditen laufen parallel seit Anfang März
Goldpreis und Renditen laufen parallel seit Anfang März

Gold-Rekord: Eskalation zwischen Israel und dem Iran?

Der Goldpreis erreichte einen neuen Rekordwert, während sich Israel auf einen Angriff des Irans oder seiner Stellvertreter vorbereitet und Händler die jüngsten US-Wirtschaftsdaten bewerteten, so Bloomberg.

Der Goldpreis kletterte in den frühen asiatischen Stunden um bis zu 1% auf 2.395,48 US-Dollar je Unze. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet, bereitet sich Israel auf einen Angriff in den nächsten zwei Tagen vor, als Vergeltung für den Angriff auf das iranische Diplomatenlager in Syrien letzte Woche.

Gold mit Rekordhoch, da Spannungen im Nahen Osten die Nachfrage erhöhen

Die fulminante Rally des Goldpreises geriet am Mittwoch nach den unerwartet hohen Zahlen zur Verbraucherpreis-Inflation ins Stocken, hat aber anschließend seine vierwöchige Rekordjagd wieder aufgenommen – die längste Serie seit Januar letzten Jahres. Die Zuwächse wurden durch die gestiegenen geopolitischen Risiken im Nahen Osten und in der Ukraine sowie durch die Käufe der Zentralbanken, allen voran Chinas, angetrieben.

Hartnäckige Inflation beflügelt den Goldpreis

Einem Bericht vom Donnerstag zufolge stiegen die US-Erzeugerpreise im März so stark wie seit 11 Monaten nicht mehr. Dennoch zeigte der Bericht eine Abschwächung in bestimmten Kategorien, die in den bevorzugten Inflationsindikator der US-Notenbank einfließen, was die Befürchtung einer erneuten Beschleunigung des Preisdrucks nach mehreren robusten Konjunkturdaten und hohen Inflationsberichten in den letzten Wochen etwas zerstreute.

Spot-Gold stieg um 10:25 Uhr in Singapur um 0,8 % auf 2.391,35 je Unze USD, womit sich das Plus in dieser Woche auf 2,6 % summierte. Der Bloomberg Dollar Spot Index zeigte sich wenig verändert. Silber erreichte ein neues Dreijahreshoch, während Platin und Palladium ebenfalls zulegten.

FMW/Bloomberg



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14 Kommentare

  1. Da sich eine mögliche Eskalation zwischen dem Iran und Israel auch auf die Währung der Islamische Republik Iran auswirken könnte, ist es gut möglich, daß der Iran von seiner BRICS-Mitgliedschaft dahingehend Gebrauch macht, das er den Rohstoff Gold verstärkt als Finanzinstrument nutzt.

  2. Die aktuelle Preissteigerung bei Gold ist immer noch geringer als die im Restaurant.
    Meine beste Wertanlage war daher mein Hüftgold.

  3. Etwas ernüchternd die die Langzeitrendite Gold vs Aktien…

    https://www.longtermtrends.net/stocks-vs-gold-comparison/

  4. Gold hat sich im Preis:
    Seit 1971 in Dollar fasst versiebzigfacht,
    seit 2000 in Euro etwa verachtfacht,
    seit 2019 in Euro fasst verdoppelt.
    Und alles legal steuerfrei, und wenn gewünscht auch anonym.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Ich wiederhole für Leser mit besonders langsamer Auffassungsgabe:
      Die rote Linie ist die Performance des Aktienindexes S&P500, die gelbe Linie ist die Performance von Gold in der Langzeitbetrachtung.

      https://www.longtermtrends.net/stocks-vs-gold-comparison/

      Schon ein etwas trauriges Bild…

      1. Ja Columbo,
        wenn man die ersten 3 Jahre weg lässt, in denen sich der Goldpreis von 1971 bis 1974 schon vervielfacht hatte, dann kann man sich ein Diagramm hinbiegen.
        Jeder sollte wissen, dass Nixon 1971 das “ Goldfenster“ geschlossen hat, und ab da Gold erst praktisch frei gehandelt wurde.
        Schauen Sie sich daher die Preisentwicklung von Gold seit 2000 an.
        Alleine in den 24 Jahren etwa 800 Prozent.
        In der Zeit hatte sich der Dax etwas mehr als verdoppelt.
        Und davon mussten noch Steuern bezahlt werden.
        Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich mich an solchen verbogenen Vergleichen nicht mehr beteilige.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. @Helmut. Hätten Sie wie so oft nicht nur oberflächlich die Dinge angeschaut, sondern mit etwas Sorgfalt, dann wäre Ihnen aufgefallen, dass man die Zeitachse im Diagramm beliebig verschieben kann. Wenn man den von Ihnen gewünschten Zeitraum wählt, dann sieht es nicht besser aus. Weiter unten in dem Bericht, ist noch ein zweites Diagramm, was die Dividenden im SP 500 einschließt. Das sieht es total unterirdisch für Gold aus.

          Gold ist langfristig gesehen mausetot, eignet sich zur geringen Beimischung als Notgroschen und ist bedingt beim Aufkommen von Katastrophen und Kriegen vorübergehend als Spekulationsobjekt geeignet. Zu Ihnen passt Gold wohl ganz gut, weil sie durchgängig in ihrer eigenen kleinen Welt, ständig nur Katastrophen und Horrorszenarien sehen. Sie liegen mit Ihrer Strategie insofern weit außerhalb der Norm, was ich zwar voll respektiere, aber nicht nachvollziehen kann.

  5. Gold-Basher- Kritiker

    Grosser Denkfehler beim Goldvergleich mit dem S&P . Bei den Indices fliegen kaputte Firmen wieder raus und werden durch gute ersetzt, also eine Verzerrung = Aufhübschung des Wertes.Das wäre wie wenn Gold jeweils bei Korrekturen verkauft und tiefer wieder gekauft würde. .Zudem sagen fast alle Kenner, dass im nächsten Jahrzehnt die aufgeblasenen Aktien gegen Gold und Rohstoffe generell einen schweren Stand haben werden.Nach der überfälligen Aktienkorrektur wird der ganze Vergleich sowieso hinfällig, erstaunlich,dass ein Columbo seinen kurzen Lebensabend noch mit dauernden Golddiskussionen verkürzt.

    1. @Kritiker

      Diskussionen machen mir Spaß, egal ob es Gold oder was anderes betrifft.
      Das Leben macht mir ganz allgemein Spaß, nicht zuletzt weil ich in einer ar…lo…freien Zone leben darf.

  6. Es gibt Anlageinstrumente, die den SP500 tagesgenau abbilden und die entsprechenden Titel raus- und reinnehmen. Diese Wissenslücke ist schon sehr eklatant!
    Oder sie machen das selbst. Ist ja schließlich keine große Arbeit.

    Sind wenigstens Sie, als glühender Verfechter der „Goldsekte“, auch selbst zu 100% in Gold investiert?

  7. Lauter Bieger auf FMW, während Helmut als eindimensionaler Rohrbieger schlechtgeredet wurde , gibt es nun anscheinend auch einen Diagramm Hinbieger, der wird wohl zweidimensional sein. Die Zukunft wird wohl eher den Rohrbiegern gehören als den Statistikfälschern.

    1. Die von @Columbo verlinkte Seite untersucht die Renditen der letzten 30, 50, 80, oder 100 Jahre. Das steht auch so für jedermann nachvollziehbar unmittelbar unter dem Chart und ist völlig legitim. In diesem Fall wurden oben eben 50 Jahre ausgewählt. Das repräsentiert die Situation eines Anlegers, der 1974 in Gold investiert hat.

      Es steht jedermann frei, die Zeitachse unter dem Diagramm zu verschieben oder individuell zu verlängern bzw. zu verkürzen. Natürlich kann man auch optimale Einstiegspunkte herauspicken und dadurch 54 Jahre, 3 Monate und 14 Tage auswählen. Oder 24 Jahre, 3 Monate und 14 Tage, wie @Helmut es vorschlägt.
      Ob das dann mehr oder weniger „Hinbiegen“ von Diagrammen ist, soll jeder für sich entscheiden.

      1. Die von @Columbo verlinkte Seite zur Performance von Gold, ist für Goldbugs etwas unangenehm.
        Verständlich.
        Aber meine Herren, bei Gold geht es doch um die Schönheit!
        Es geht doch nichts über die Ästhetik eines Goldbarrens.

      2. @Helmut-Fan. Gut, dass Sie wenigstens das Feature entdeckt haben. Egal wie Sie aber das Diagramm einstellen und was Sie sich herauspicken und hinbiegen, es sieht langfristig einfach nur übel für Gold im Vergleich zu Aktien aus. Aber immerhin ist Gold besser, als sich Bargeld zinslos unter die Matratze zu legen. Das ist ja der Vergleich den Helmut immer wieder gerne macht, der aber kaum realistisch ist.

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