Nach der massiven Rallye im Zuge des Nahostkonflikts hat Gold eine Verschnaufpause eingelegt. Der Goldpreis befindet sich seit Tagen im Kampf um die 2.000-Dollar-Marke, kann diese aber nicht nachhaltig überwinden. Gestützt wurde das Edelmetall zuletzt von der Dollar-Schwäche und den fallenden Anleiherenditen. Der etwas schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht am Freitag konnte dem Goldpreis ebenfalls etwas Auftrieb verleihen. Da die Fed die Zinsen in der vergangenen Woche zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen hat, wächst die Hoffnung am Markt, dass der Zinsgipfel erreicht ist.
Die US-Notenbank ließ die Tür für weitere Zinserhöhungen zwar offen, signalisierte aber auch, dass der starke Anstieg der US-Renditen weitere Anhebungen weniger nötig macht. Zudem hat die jüngste Sitzung dazu beigetragen, dass die Marktteilnehmer auch im Rahmen des Dezember-Meetings keine Zinsanpassung erwarten. Die Wahrscheinlichkeit für eine Dezember-Erhöhung liegt laut dem FedWatch-Tool nur noch bei 9,7%. Sollte der Zinsgipfel also bereits erreicht sein, wäre dies der historischen Erfahrung nach ein gutes Argument für Gold.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Goldpreis am Ende eines Zinsanhebungszyklus besonders gut entwickelt. Aber noch ist es nicht so weit. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger Staatsanleihen notiert trotz des jüngsten Rücksetzers immer noch auf hohen 4,6 %. Dementsprechend sorgt das aktuelle Hochzinsumfeld weiterhin für Gegenwind und macht Gold unattraktiv, solange die Renditen auf dem hohen Niveau verharren. Nach der jüngsten Rallye könnte der Druck auf den Goldpreis im kurzen Zeitfenster zunehmen, während sich die mittelfristige Perspektive angesichts zunehmender geopolitischer Risiken sowie dem nahenden Ende des Zinszyklus deutlich verbessert haben.
Goldpreis: Rallye pausiert an 2.000-Dollar-Marke
Nach einem Anstieg von rund 200 Dollar – von 1.810 auf 2.009 USD – hat die Gold-Rallye eine Pause eingelegt. Seit acht Handelstagen hängt der Goldpreis in einer Range zwischen 1.980 und 2.007 Dollar fest. Gold dürfte es momentan weiterhin schwer haben, über die Marke von 2.000 Dollar zu klettern – vorausgesetzt, es kommt nicht zu einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten. Den Käufern ist es bisher nicht gelungen, die Notierungen über die wegweisende Marke von 2.007 USD zu heben, folglich nimmt die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers zu.
Unterhalb der Marke von 1.980 USD dürfte es zunächst zu einem Rücklauf bis an die EMA20 bei 1.963 USD kommen. Ein Rutsch bis an die wichtige Unterstützung bei 1.953 USD ist ebenfalls möglich. Unterhalb der markanten horizontalen Stützzone müssen die Bullen sogar Rücksetzer bis 1.924 USD rechnen. Auch ein Test der 200-Tage-Linie bei 1.915 USD sollte dann eingeplant werden. Bricht der Goldpreis dagegen über 2.007 nach oben aus, könnte er die nächsten Marken bei 2.022, 2.035 und 2.047 Dollar ansteuern.
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