Immobilien

Kaufpreise für Bestandswohnungen Immobilienpreise im 3. Quartal spürbar gefallen – aktuelle Daten

Im dritten Quartal sind die deutschen Immobilienpreise laut Immowelt um 1,3 % gesunken. Es ist ein breit angelegter Preisrückgang.

Mehrfamilienhaus mit Balkons
Mehrfamilienhaus mit Balkons. Foto: Roman_Babakin - Freepik.com

Nachdem der monatlich erscheinende Europace Hauspreisindex am 18. September den fünften Monat in Folge fallende Immobilienpreise für Deutschland gezeigt hat, sehen wir aktuell Daten für das dritte Quartal vom Anbieter Immowelt. Um 1,3 % sind demnach die Immobilienpreise in Deutschland im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal gefallen.

Immobilienpreise fallen weiter – Einordnung der Lage am Immobilienmarkt

Die Lage am Immobilienmarkt bleibt laut Aussage von Immowelt weiter angespannt. Für viele Menschen sei der Traum von den eigenen vier Wänden aktuell in weite Ferne gerückt. Auch, weil es bisher keine starken Preiseinbrüche bei Wohnimmobilien gab, die die höheren Zinskosten ausgleichen. Zwar zeigt die Preiskurve seit dem Ende der Niedrigzinsphase Anfang 2022 nach unten, im Jahr 2023 hat sich die Kurve aber wieder abgeflacht und es sei lediglich zu leichten Rückgängen der Immobilienpreise gekommen – so auch im vergangenen Quartal. Zwischen Juli und Oktober sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen laut Immowelt deutschlandweit um durchschnittlich 1,3 Prozent gesunken. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Kaufpreise um 6,4 Prozent gesunken. Zur Preisspitze, die im Mai 2022 erreicht wurde, beträgt der Unterschied gar -9,4 Prozent.

Widerstandsfähiger Immobilienmarkt

Obwohl sich die Marktbedingungen deutlich verschlechtert haben, ist der Immobilienmarkt nicht zusammengebrochen, so Immowelt. Im Gegenteil, die Immobilienpreise hätten sich zwar abgekühlt, doch grundsätzlich sei der Markt widerstandsfähig. Die Kaufpreise würden sich nun allmählich an das neue Marktumfeld anpassen. Neben der Stabilisierung des Zinsniveaus gebe es auch aus der Politik positive Anzeichen für den Immobilienmarkt. Einige Landesregierungen hätten bereits die Förderung für Erstkäufer ausgeweitet, wodurch Wohneigentum wieder leistbarer und attraktiver werden könnte.

Deutlich mehr verfügbare Immobilien

Bereits die aktuelle Situation am Immobilienmarkt bietet für potenzielle Käufer auch Chancen. Neben den sinkenden Preisen ist das Angebot an Immobilien, die sich derzeit auf dem Markt befinden, so groß wie lange nicht und hat sich in den vergangenen zwei Jahren rapide vergrößert, so die Einordnung der Lage durch Immowelt. Vom 2. Quartal 2021 auf das 2. Quartal 2023 hat sich demnach die Anzahl der auf immowelt.de angebotenen Immobilien zum Kauf mit einem Plus von 132 Prozent mehr als verdoppelt. Käufer könnten aus mehr vergleichbaren Angeboten auswählen und hätten dadurch eine größere Chance, ein passendes Angebot zu finden.

Nur im Bremen steigen die Immobilienpreise

Die folgende Grafik zeigt es: Bundesweit sind die Immobilienpreise weiter spürbar im Rückgang. Nur Bremen zeigt einen Anstieg um 1,1 % im letzten Quartal. Warum? Dazu sagt Immowelt: Während Bestandswohnungen im Juli noch für 2.907 Euro angeboten wurden, kosten sie im Oktober 2.940 Euro pro Quadratmeter. Das ergibt eine Steigerung von 1,1 Prozent. Damit sinken in der Stadt an der Weser erstmals seit 4 Quartalen die Preise nicht mehr. Wie nachhaltig die Entwicklung ist, bleibt abzuwarten. Die Beispiele Leipzig, Dortmund und Essen zeigen, wie sprunghaft der Immobilienmarkt derzeit ist.

Grafik zeigt fallende Immobilienpreise in Deutschland



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1 Kommentar

  1. Die 10 jährige Bundesanleihe ist bei beeindruckender Akzeptanz des gehandelten hohen Preiskorridors gut stabilisiert auf hohem Niveau angekommen. Nur ein Black Swan könnte hier diese hohe Stabilitätszone umdrehen. Die Geldmengen sind deflationär und die Immobilienverkäufer müssen der Realität immer mehr ins Auge sehen. Weniger Geld im Umlauf, weniger Kreditvergabe aufgrund der Bonitäten und hohe Energiepreise sorgen für eine Ernüchterung am Immobilienmarkt. Hohe Energiepreise bedeuten schliesslich auch weniger Ersparnisse für ein EK. Dazu noch steigende Mieten. Gut und woher soll hier noch irgendeine Hausse am Immobilienmarkt entstehen? Dazu kommt auch noch eine Politik die ohnehin keiner Worte mehr bedarf.

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