Immobilien

Interhyp-Immobilienpreis-Index Immobilienpreise stabilisieren sich – aktuelle Daten und Aussagen

Laut dem Anbieter Interhyp stabilisieren sich die Immobilienpreise in Deutschland gerade. Dafür gibt es viele Detailanzeichen.

Europace, nach eigenen Angaben Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, sieht für die letzten drei Monate rückläufige Immobilienpreise. Große Immobilienportale zeigten sich jüngst optimistischer. Heute meldet sich Interhyp, nach eigenen Angaben Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, zu Wort. Laut Interhyp stabilisieren sich die Immobilienpreise in Deutschland, wenn auch mit regionalen Unterschieden. Nach einem turbulenten Jahr 2022 findet der Immobilienmarkt demnach weiter ein neues Gleichgewicht. Besonders Bestandsimmobilien könnten für Kundinnen und Kunden derzeit interessant sein.

Immobilienpreise: Anpassungen an die Realität

Interhyp betrachtet aktuell das zweite Quartal 2023 bei seinem Interhyp-Immobilienpreis-Index. „Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen haben sich Angebot und Nachfrage im zweiten Quartal 2023 weiter aufeinander zubewegt. Die durchschnittlichen Kaufpreise haben gegenüber dem Vorquartal nochmals leicht nachgegeben. Verkäuferinnen und Verkäufer passen ihre Erwartungen an die neue Realität an. Das lockt wieder mehr Kaufwillige an, die trotz höherer Zinsen auf dem neuen Preisniveau durchaus in Wohneigentum investieren möchten“, so sagt es Interhyp in seiner aktuellen Headline-Aussage zur Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland. Weiter sagt der Anbieter: „Der Traum vom Wohneigentum ist nicht vorbei, der Weg dahin hat sich nur verändert.“

Immobilienpreise 14,6 % gesunken in 12 Monaten

Wie aus der Auswertung von Interhyp hervorgeht, lag der durchschnittliche Preis für eine finanzierte Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten in Deutschland im zweiten Quartal mit 457.000 Euro knapp 80.000 Euro (-14,6 Prozent) unter dem Wert im Vorjahreszeitraum (Q2 2022: 535.000 Euro). Daran erkennt man, wie deutlich doch der Rückgang der Immobilienpreise seit Sommer 2022 war. Aber ein dramatischer Absturz war es nicht, wenn man die aktuellen Preisniveaus mit denen von vor zehn Jahren vergleicht! Im TradingView Chart sieht man in blau den Preisverlauf der letzten zehn Jahre (basierend auf dem Europace Hauspreisindex, im Vergleich zum EZB-Leitzins in orange. In diesem Zehnjahresvergleich ist es immer noch ein Plus von 83 %. Zurück zur Aktualität: Insgesamt hat die Dynamik beim Preisrückgang im ersten Halbjahr laut Interhyp jedoch abgenommen. Im Gesamtjahr 2022 sind die Durchschnittspreise um 7,5 Prozent (entspricht 38.000 Euro) gesunken. Im ersten Halbjahr 2023 sanken sie nur noch um 3,2 Prozent (15.000 Euro).

Entwicklung der deutschen Immobilienpreise im Vergleich zum EZB-Leitzins

Laut Interhyp ist im eigenen Immobilienpreis-Index zu sehen, dass sich die Preise zunehmend stabilisieren. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 blieben die Immobilienpreise in Deutschland im zweiten Quartal 2023 nahezu unverändert (+0,1 Prozent). Den grundlegenden Stabilisierungstrend belegen die Index-Werte auch für die großen deutschen Ballungszentren wie Berlin (-0,2 Prozent) und Köln (-0,4 Prozent) sowie Frankfurt (-0,7 Prozent) oder Stuttgart (-0,7). Gleichzeitig gibt es durchaus regionale Unterschiede, in München (-1,8 Prozent) ist weiterhin ein leichter Abwärtstrend zu beobachten, in Leipzig (+1,3 Prozent) dagegen steigen die Preise seit Beginn des Jahres wieder, so zeigen es die Daten von Interhyp.

Bei Bestandsimmobilien gilt: Preise verhandeln

Auch die Preise bei älteren Objekten (Baujahr vor 1990) stabilisieren sich offenbar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben die Preise für Bestandsimmobilien im zweiten Quartal zwar um 8,3 Prozent nachgegeben. Vom ersten aufs zweite Quartal 2023 steht jedoch laut Interhyp ein kleines Plus von 0,5 Prozent. Auch Neubauten nach 2010 verzeichnen das zweite Quartal in Folge eine leichte Zunahme um 0,2 Prozent in Q2 2023. „Auch wenn sich die Preise bei Bestandsimmobilien aktuell stabilisieren, sind sie für Kaufwillige nach wie vor eine spannende Option. Künftig anstehende Sanierungen sollten unbedingt bei den Kaufpreisverhandlungen berücksichtigt werden“, so Interhyp. „Wir befinden uns weiterhin in einem Käufermarkt, der spürbare Nachlässe beim Preis zulässt.“ FMW: Anstehende kostspielige Sanierungen (deutsche Heizungsgesetze und EU-Sanierungspflichten) sollten für Käufer gute Argumente bieten, die Kaufpreise zu drücken.

Einfamilienhaus Foto: Senivpetro – Freepik.com



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