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Inflation ist keine Naturkatastrophe – Die USA haben jetzt ein Problem!

Man sollte nicht meinen, jetzt sei die Inflation plötzlich da. Sie war vielmehr schon lange vorher da

Inflation ist keine Naturkatastrophe

Im Oktober 2021 ist die Inflation der US-Konsumgüterpreise auf 6,2 Prozent gestiegen von zuvor 5,4 Prozent im September und 5,2 Prozent im August. Der monatliche Anstieg (saisonbereinigt) betrug 0.9% Prozent im letzten Monat (und entspricht einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 11,4 Prozent). Ohne Nahrungsmittel und Energie gerechnet, stiegen die Konsumgüterpreise um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Inflation kam nicht plötzlich

Man sollte nicht meinen, jetzt sei die Inflation plötzlich da. Sie war vielmehr schon lange vorher da, und zwar vor allem in den Vermögensmärkten: Die Preisinflation zeigte sich hier in stark steigenden Preisen für Aktien, Unternehmen, Anleihen, Häusern, Grundstücken etc.

Doch diese „Vermögenspreisinflation“ wurde (und wird) geflissentlich übersehen, ignoriert oder kleingeredet, als akzeptabel angesehen – obwohl sie die Kaufkraft des Geldes genauso herabsetzt wie Konsumgüterpreisinflation.

Nun aber ist die Preisinflation für alle „sichtbar“ geworden: Sie erfasst die Güter des täglichen Bedarfs, und die Menschen bemerken das schmerzlich beim Einkaufen.

Die Frage lautet: Ist die erhöhte Inflation nur „vorübergehend“, flaut sie also (bald) wieder ab? Oder ist sie gekommen um zu bleiben? Diese Fragen lassen sich wohl nur beantworten, wenn man auf die (Kern-)Ursache der Güterpreissteigerungen blickt.

Inflation und Geldmenge

Die US-Zentralbank hat die die Geldmenge M2 seit Anfang 2020 um etwa 36 Prozent ausgeweitet. Dadurch ist ein gewaltiger „Geldmengenüberhang“ von schätzungsweise 20 Prozent entstanden; er markiert das bereits aufgelaufene Preissteigerungspotential. Dieser Überhang wächst allerdings aktuell sogar noch weiter an, weil die US-Zentralbank (Fed) die Geldmenge mit knapp 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausweitet.

Der gestiegene Kostendruck (bei Transport, Energie, Baumaterialien etc.), der durch die politisch diktierte Lockdown-Krise ausgelöst wurde, bildet den Nährboden, auf dem sich der Geldmengenüberhang in steigenden Konsumgüter- und/oder Vermögenspreisen entladen kann.

Es ist damit zu rechnen, dass die Inflation der US-Konsumgüterpreise in den nächsten zwei, drei Jahren deutlich höher ausfallen wird als die 2-Prozentmarke, die bisher als Zielgröße hochgehalten wurde, und das die Fed das auch zulässt, es willentlich herbeiführt.

Es lässt sich allerdings nicht mit Gewissheit sagen, in welcher Intensität der Geldmengenüberhang sich in Konsumgüter- und/oder Vermögenspreisen niederschlagen wird. Hohe Steigerungsraten der Konsumgüterpreise (unter Schwankungen) von 4 bis 6 Prozent in den kommenden zwei, drei Jahren scheinen durchaus plausibel zu sein.

Inflation ist keine Naturkatastrophe

Das Ansteigen der Preisinflation in den USA wird den Rest der Welt nicht unberührt lassen. Im Euroraum stehen die Zeichen ebenfalls längst auf weiter anziehende Güterpreisinflation beziehungsweise zunehmenden Euro-Kaufkraftschwund: Die Fed, die die Marschrichtung für alle anderen Zentralbanken vorgibt, exportiert ihre Inflationspolitik.

Die Preisinflation ist keine Naturkatastrophe. Sie ist vielmehr von Menschenhand gemacht. Derzeit wird sie von den Zentralbanken bewusst in die Höhe getrieben – um Schulden zu entwerten und vor allem strauchelnde Staaten und Banken, das Wirtschafts- und Politikgebäude vor dem Zusammenbruch zu bewahren; dazu kommt die Inflationssteuer zum Einsatz.

Die große Herausforderung für Anleger ist es, dem Kaufkraftverlust des Geldes – US$, € & Co – zu entkommen. Eine (unter vielen) Möglichkeit ist, auf physisches Gold und Silber zu setzen; die Gründe haben wir erst jüngst wieder dargelegt, und sie sollen hier nicht wiederholt werden. Betont werden soll nur, dass wir die Gründe, physisches Gold und Silber zu halten, auch weiterhin für Langfristanleger als sehr überzeugend ansehen.



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2 Kommentare

  1. Hallo Markus,
    vielleicht könntest Du mal im Marktgeflüster die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen, um die Inflation in den Griff zu bekommen und die Wahrscheinlichkeit dessen beleuchten. Wäre sicher hoch interessant und vor allem lehrreich für viele.
    Gruß Marcel

    1. @Marcel Biesinger – wie Marc Friedrich schon sagte: „Der Crash ist die Lösung“! Anders wird man die Inflation wohl nicht los werden, bzw. – wie Sie es sagen – „in den Griff bekommen“. So einfach ist das…

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