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KfW: Krise kostet 300 Milliarden Euro BIP, Ausgangslage erreicht im Herbst 2021

Die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat heute ihren Konjunkturkompass für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht. Immer unter der Voraussetzung, dass eine zweite Cornawelle ausbleibe, geht die KfW davon aus, dass die Coronakrise in der deutschen Wirtschaftsleistung einen Schaden von 300 Milliarden Euro verursacht. Bis Herbst 2021 sei in Sachen Wirtschaftsleistung das Ausgangsniveau von vor der Krise wieder erreicht. Die folgende Grafik zeigt den Abwärts- und Aufwärtsbalken. Starker Absturz um 6 Prozent im BIP (Bruttoinlandsprodukt) dieses Jahr, und dann plus 5 Prozent nächstes Jahr.

KfW mit BIP-Erwartung

Hier sieht man die von der KfW erwartete Erholung besser, von Quartal zu Quartal in 2020 und 2021. In grün sieht man die erwartete parallel verlaufende Erholung in der Eurozone.

KfW Prognose von Quartal zu Quartal

Hier auszugsweise Aussagen der KfW im Wortlaut:

Mit der Rücknahme vieler Einschränkungen dürfte sich die Wirtschaftsleistung bis zum Sommer zumindest teilweise normalisieren, was fast mechanisch zu einem sehr hohen Wachstum im dritten Quartal führt. Für das gesamte Jahr 2020 erwartet KfW Research einen Einbruch des deutschen BIP von -6%. In den anderen großen Eurostaaten (Frankreich, Italien und Spanien) dürfte die Rezession aufgrund einer stärkeren Betroffenheit durch das Coronavirus noch deutlich tiefer als in Deutschland ausfallen, sodass die Wirtschaftsleistung der Eurozone in diesem Jahr um -7% schrumpfen wird. Für 2021 erwartet KfW Research ein Wachstum von +5% in Deutschland und +6% in der Eurozone.

„Die Corona-Krise hat Deutschland wie ein Blitz getroffen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Eine Erholung dürfte zwar schon in der zweiten Jahreshälfte einsetzen, aber dennoch wird das Vorkrisenniveau voraussichtlich erst im Herbst 2021 wieder erreicht. Die Kosten der Krise im Sinne der verlorenen Wirtschaftsleistung betragen dann etwa 300 Mrd. Euro.“ Das entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Dänemark.

„Ohne die schnelle Reaktion der Fiskal- und Geldpolitik würde die Rezession noch verheerender ausfallen“, so Köhler-Geib. „Zuschüsse und Überbrückungskredite sowie diverse Anpassungen bei der Bankenregulierung oder dem Miet- und Insolvenzrecht helfen der Wirtschaft. Das Kurzarbeitergeld reduziert die laufenden Kosten, Arbeitsplätze bleiben erhalten und die Binnennachfrage wird gestützt. Der Großteil der Unternehmen dürfte zwar mit Blessuren, aber überlebensfähig durch die Krise kommen. Alle Maßnahmen können allerdings nur zur Überbrückung dienen. Wir müssen jetzt schnell mit Hilfe von Schnelltests, der Nachverfolgung von Infektionsketten und Verhaltensprotokollen Wege finden, Leben und Lebensunterhalt zugleich zu schützen.“

Für die aktuellen Konjunkturprognosen von KfW Research überwiegen jedoch die Abwärtsrisiken. Am offensichtlichsten ist die Gefahr einer zweiten Infektionswelle. Aber auch ökonomische Zweitrundeneffekte sind möglich, wenn es infolge der steigenden Verschuldung zu Staatsschulden- oder Bankenkrisen in Europa kommen sollte. Wichtig ist daher die Stabilisierungsfunktion der Geldpolitik, die allerdings durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts gefährdet wird. Positive Überraschungen für die Konjunktur sind denkbar, etwa durch schnelle medizinische Fortschritte.



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4 Kommentare

  1. Nur mit einer Rosaroten Brille kann ich mir so etwas vorstellen. Ob es nun Industrie oder Tourismus ist sehe ich nur sehr schlechte Basiskennzahlen die einen weitaus größeren Absturz vermuten lassen.

    1. Rosarote Brille? Du scheinst keine Vorstellung zu haben welcher Absturz das ist. Seit dem Zusammenbruch 1945 ging’s in Deutschland nicht mehr so bergab. Wenn du da noch was draufsetzen willst erinnert mich das an Leute die sich Horrorfilme zur Unterhaltung anschauen.
      Nach dem Motto je brutaler desto besser!?

  2. „Wir müssen jetzt schnell mit Hilfe von Schnelltests, der Nachverfolgung von Infektionsketten und Verhaltensprotokollen Wege finden, Leben und Lebensunterhalt zugleich zu schützen.“

    und

    „Am offensichtlichsten ist die Gefahr einer zweiten Infektionswelle.“

    und

    „Positive Überraschungen für die Konjunktur sind denkbar, etwa durch schnelle medizinische Fortschritte.“

    DIE WOLLEN DAS WIRKLICH DURCHZIEHEN: Die totale Überwachung durch den Staat, Panik verbreiten ohne Ende, um damit die Bevölkerung für die Impflicht mit Chipeinsetzung einzustimmen. Hilfe! Wehrt euch!

    1. Ich finde der Chip sollte ins Gehirn eingepflanzt werden, und dann üben wir alle schon mal den Zombie-Gang! ;-)

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