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Konsumlaune in Deutschland: Wie es im Juli aussehen wird

Die Konsumlaune der Verbraucher in Deutschland hebt sich Stück für Stück im Zuge der Erholung nach der Coronakrise. Oder stecken wir noch mitten drin? Das ist wohl Ansichtssache. Die zügige Öffnung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland lasse die Verbraucher den Corona-Schock mehr und mehr vergessen, so aktuell die „GfK“ bei der Veröffentlichung ihres aktuellen Konsumklimas, als Vorausschau auf Juli. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung würden spürbar zulegen. Folglich prognostiziert die GfK für Juli einen Wert von „nur noch“ -9,6 Punkten und damit neun Punkte mehr als im Juni dieses Jahres (revidiert -18,6 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juni 2020. Der Chart zeigt pro Balken einen Monat. Sind wir bei der Konsumlaune also schon im August oder September im grünen Bereich, wenn sich die Erholung so fortsetzt?

Mit aktuell -9,6 hat der Indikator seit seinem Tiefpunkt im April dieses Jahres insgesamt mehr als 13 Punkte hinzugewonnen. Allerdings ist ein Wert von -9,6 Zählern der drittniedrigste Wert, der in der Historie des Konsumklimas jemals gemessen wurde. Die GfK glaubt an die unterstützende Wirkung vor allem der Mehrwertsteuersenkung ab Juli. Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, werde offenbar etwas heller. Dazu würden sicherlich auch die umfangreichen Hilfen durch die Konjunkturprogramme wie die Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuerabsenkung beitragen, so die GfK. Sofern Händler und Hersteller diese auch an die Verbraucher weitergeben, sei davon auszugehen, dass die eine oder andere geplante Anschaffung auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen wird und somit dem Konsum in diesem Jahr als Stütze diene. Hier noch ein paar interessante Aussagen der GfK von heute früh im Wortlaut:

Dennoch bleibt die Situation schwierig und auch fragil. Angesichts einer Rekordzahl an Kurzarbeitern sowie steigender Arbeitslosenzahlen ist die Verunsicherung nach wie vor groß. Deutschland befindet sich in einer schweren Rezession. Angst vor Jobverlust sowie Einkommenseinbußen bleiben ein Konsumhemmnis.

Konsumneigung folgt Einkommensaussichten

Zunehmende Einkommenserwartungen lassen im Juni auch die Anschaffungsneigung steigen. Der Indikator gewinnt 13,9 Zähler hinzu und klettert damit auf 19,4 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr steht jedoch noch immer ein Minus von gut 34 Punkte zu Buche.


source: tradingeconomics.com



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1 Kommentar

  1. Die Mehrwertsteuersenkung wird weitgehend verpuffen und selbst dort, wo sie beim Endverbraucher ankommt, was selten genug der Fall sein wird, wird sie keine zusätzlichen Kaufimpulse auslösen. Wer sich aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation oder anderer Gründe gegen den Kauf eines Gebrauchsgutes entscheidet, revidiert seine Entscheidung nicht, nur weil es 3 Prozent billiger ist.

    Es ist nicht zu erwarten, dass die Konsumlaune bald wieder Vor-Corona-Niveau erreichen wird. Im Einzelhandel wird es deshalb noch viele Opfer geben.

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