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Mais aus der Ukraine fehlt – so wird der Preis hochgetrieben

Mais-Feld

Der Maispreis steigt kräftig. Der europäische Terminmarktpreis an der Euronext stieg von 257 Euro kurz vor Start des Ukraine-Kriegs bis auf 351 Euro Anfang März. Nach zuletzt tieferen Kursen geht es aktuell wieder bergauf bis auf 336 Euro. Und auch in Übersee ist der Preisdruck groß. Der Mais-Future an der US-Terminbörse CBOT notiert aktuell bei 814 Dollar, und kratzt damit am Hoch aus dem Jahr 2012, siehe Chart. Kurz vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs notierte Mais noch bei 674 Dollar. Übrigens: Seit dem Ausbruch der Corona-Krise hat sich der Preis für US-Mais seit Anfang 2020 mehr als verdoppelt.

Ukraine-Krieg sorgt für Verknappung bei Mais

Die Ukraine ist nicht nur ein wichtiger Produzent und Exporteur für Weizen, sondern auch für Mais – das Land steht für 16 Prozent der weltweiten Exporte von Mais. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ist natürlich die Produktion von Mais in Teilen der Ukraine nicht möglich. Wichtig ist aber auch, dass derzeit der wichtige Export von Weizen und Mais per Schiff über die Schwarzmeerhäfen der Ukraine nicht möglich ist. Ausweichrouten per Schienengüterverkehr scheinen problematisch zu sein.

Berichte wie bei Agrarheute zeigen die erwarteten Ausfälle wegen des Ukraine-Kriegs. Die Produktionsaussichten für die Ukraine für das laufende Jahr würden von Tag zu Tag schwinden, und die Anspannung und Sorgen an den Märkten verschärfen. Die Ukrainian Grain Association schätzt die neue Maisernte nur noch auf 23,1 Mio. Tonnen (37,6 Mio. Tonnen im Jahr 2021). Das USDA hat das ukrainische Exportpotenzial für die laufende Saison vor einigen Tagen um 4,5 Mio. t auf 23 Mio Tonnen reduziert. Ukrainische Händler versuchen weiterhin die Ausfuhr über den Schienengüterverkehr, der es zumindest ermögliche kleine Mengen nach Osteuropa zu senden oder im rumänischen Hafen Constanta zu verladen.

Die Nachfrage nach Mais innerhalb der EU werde durch die Ausbreitung der Vogelgrippe negativ beeinflusst. Und in Brasilien würden sich die Produktionsaussichten für die zweite Ernte mittlerweile deutlich verbessern, da die Wasserversorgung sich verbessert habe. Die brasilianische Agrarbehörde habe ihre Schätzung für die Ernte 2022 deshalb um 3,3 Millionen Tonnen auf 115,6 Millionen Tonnen (87,1 Millionen Tonnen im letzten Jahr) angehoben.

Das ist noch mehr

Während also Brasilien also in Zeiten des Ukraine-Kriegs etwas Entlastung für den Weltmarkt für Mais zu bringen scheint, gibt es aus Nordamerika derzeit weniger erfreuliche Nachrichten. Zu schlechtes Wetter hält laut Berichten derzeit Landwirte in den Anbauregionen in den USA teilweise davon ab Mais zu pflanzen. Dementsprechend könnte man womöglich auch von geringeren Ernteerträgen ausgehen. Hinzu kommen auch stark steigende Düngemittelkosten, die die Aussichten für Mais-Anpflanzungen in den USA – dem weltweit größten Verlader – trüben. Auch die Nachfrage steigt. Das US-Landwirtschaftsministerium meldete für diesen Monat mehrere Verkäufe von amerikanischem Mais nach China im Umfang von über 1 Million Tonnen.

Verlauf im CBOT-Preis für Mais seit dem Jahr 2003 TradingView Chart zeigt den Kursverlauf im Mais-Future seit dem Jahr 2003.



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