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Mega-Deal: Argentinien erhält 50 Milliarden Dollar vom IWF – größte jemals gewährt Summe!

Argentinien wurde in den letzten Woche durch die Dollar-Stärke (Zinswende in den USA) sowie heftige Spekulationen gegen den argentinischen Peso arg getroffen. Man war quasi wehrlos. Also sah sich Präsident Macri gezwungen zum in Argentinien massiv verhassten Internationalen Währungsfonds (IWF) zu gehen. Im Raum standen seit Wochen Hilfen des IWF in Höhe von ca 20 Milliarden US-Dollar.

Mit diesen Dollar-Reserven könnte Argentinien dann unter anderem am freien Devisenmarkt die eigene Währung kaufen, und somit die Abwertung stoppen, und eine Trendwende einleiten. Jetzt wird aktuell ein Mega-Deal verkündet. Nach wochenlangen Verhandlungen verkündet der IWF aktuell, dass man Argentinien gleich 50 Milliarden Dollar zur Verfügung stellt. Diese Kreditlinie („stand-by arrangement“) soll über drei Jahre laufen, und muss noch vom „Executive Board“ des IWF abgesegnet werden – aber das ist nur eine Formalie.

Dieses Volumen von 50 Milliarden Dollar ist der größte Kreditrahmen, der jemals vom IWF gewährt wurde! Christine Lagarde betont in ihrem aktuellen Statement, dass der zugrunde liegende Plan für Reformen in Argentinien (Ausgabenkürzungen, wie immer?) von argentinischer Seite ausgearbeitet wurde, und dass Argentinien mit dieser Kreditlinie quasi die Zeit erhalte diese Reformen umzusetzen. Es gehe darum das Haushaltsdefizit zu verringern und die Inflation zu bekämpfen.

Die Ausgaben des Staates in Relation zum BIP sollen aber nicht sinken, und Teil des Reformplans sollen auch Hilfen für arme Bevölkerungsschichten sein. Wie das alles gleichzeitig erreicht werden soll? Man darf gespannt sein, wie man das in drei Jahren schaffen will. Der argentinische Peso notiert aktuell wie angewurzelt bei 25 Peso für einen US-Dollar. Sollte nicht eigentlich eine heftige Reaktion erfolgen? Christine Lagarde hier auszugsweise im Wortlaut zu den Hilfen für Argentinien:

“I congratulate the Argentine authorities on reaching this agreement. As we have stressed before, this is a plan owned and designed by the Argentine government, one aimed at strengthening the economy for the benefit of all Argentines. I am pleased that we can contribute to this effort by providing our financial support, which will bolster market confidence, allowing the authorities time to address a range of long-standing vulnerabilities. As part of this support, both the IMF and the Argentine government intend to work together to ensure steps are taken, and the resources are fully available, to protect the most vulnerable in the population as economic reforms move forward.

“A central plank of the authorities’ plan is to put in place measures that will offer opportunity and support to those living in poverty and for the less well-off members of Argentine society. As a clear signal of these priorities, the authorities have pledged to maintain a floor on social assistance spending. They are committed to ensuring that spending, as a share of GDP, does not decline during the next three years. Additionally, if social conditions worsen, there are provisions to further increase the budget allocation for social priorities.

“Finally, I am particularly supportive of the efforts to level the playing field between Argentine men and women notably by introducing reforms in the tax code and social legislation. This is also consistent with the agenda that President Macri has underlined during Argentina’s leadership of the G20.

“In sum, I believe that Argentina’s reforms deserve the support of the IMF and the international community and I look forward to soon discussing Argentina’s request for support with the IMF’s Executive Board.”

Christine Lagarde - Rekordsummen für Argentinien
Christine Lagarde. Foto: MEDEF / Wikipedia (CC BY-SA 2.0)



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