Mercedes-Benz: Umsatz und Gewinn rückläufig – Ausblick mau, aber satter Aktienrückkauf

Mercedes-Benz hat heute früh seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigen Details. Der Umsatz sinkt im Jahresvergleich von 41 auf 40,26 Milliarden Euro. Der Gewinn (Konzernergebnis) sinkt von 4,03 auf 3,16 Milliarden Euro. Der Gewinn pro Aktie sinkt von 3,72 auf 2,99 Euro. Die Aktie notiert vorbörslich auf Tradegate mit  +0,4 %.

Aktuell schlägt der Autobauer eine Dividende für 2023 in Höhe von 5,30 Euro vor nach 5,20 Euro in 2022.

Ausblick für 2024 als Kurz-Version im Wortlaut von Mercedes: Konzernumsatz auf Vorjahresniveau erwartet; Konzern-EBIT leicht unter 2023 gesehen; Free Cash Flow des Industriegeschäfts leicht unter Vorjahresniveau erwartet; bereinigte Umsatzrendite von Mercedes-Benz Cars zwischen 10% – 12% und von Mercedes-Benz Vans zwischen 12% – 14% erwartet; bereinigte Eigenkapitalrendite von Mercedes-Benz Mobility zwischen 10% – 12% prognostiziert.

Headline-Aussage vom CEO: „Wir haben unsere Transformation im Jahr 2023 konsequent fortgesetzt: Wir konnten elektrische und digitale Innovationen auf die Straße bringen, Elektrofahrzeuge skalieren und solide Finanzergebnisse erzielen. Das ist uns gelungen, indem unser Team die Strategie in herausfordernden Zeiten erneut mit großem Einsatz umgesetzt hat. Highlights waren die Einführung neuer Produkte wie der eSprinter und die neue E-Klasse. Zugleich arbeiten wir gezielt an Produkten und Plattformen der nächsten Generation wie VAN.EA und MB.OS., um Mercedes-Benz an der Spitze der Branche zu halten.“
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG

Mercedes rechnet wegen Konjunktur mit schmalerer Profitmarge

Mercedes-Benz erwartet dieses Jahr einen leichten Rückgang der Gewinnmarge. Die lahmende Konjunktur schlägt auch auf den Absatz seiner Luxuslimousinen durch, und die schwächere Nachfrage nach Elekotroautos macht sich bemerkbar, so kommentiert es Bloomberg aktuell. Weiter heißt es: Die Stuttgarter Autoschmiede prognostiziert für das laufende Jahr in der Automobilsparte eine Marge von nur 10 %, deutlich unter den 12,6 %, die im abgelaufenen Jahr verbucht werden konnten. Dennoch kündigte Mercedes bereits am Vorabend ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3 Milliarden Euro an, da der Cashflow positiv überrascht hatte.

“Die wirtschaftliche Lage und die Automobilmärkte sind nach wie vor von außergewöhnlichen Unsicherheiten geprägt”, teilte Mercedes-Benz heute früh mit. “Unerwartete Entwicklungen können sich insbesondere aus geopolitischen Ereignissen und der Handelspolitik ergeben”, und außerdem “könnten unerwartet hohe Inflation und Zinssätze, mögliche Finanzmarktstörungen und eine noch stärkere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums Folgen für die Weltwirtschaft und die Automobilindustrie haben.”

Mercedes’ Strategie, auf die profitablere S-Klasse zu setzen, um die Mittel für den Schwenk zur Batterietechnologie aufzubringen, stößt so womöglich auf die ersten Hindernisse. Schon im Oktober hatte der Hersteller gewarnt, dass die Margen wegen höherer Kosten und niedrigerer Durchschnittspreise sinken würden.

FMW/Bloomberg