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Noch ist kein Ende der Rally in Sicht, aber... Monster-Rally im S&P 500 – Die Alarmglocken läuten lauter

Monster-Rally im S&P 500 - Die Alarmglocken läuten lauter

Die Stimmung an der Wall Street könnte kaum besser sein, es herrscht Euphorie und die US-Indizes sind im Rally-Modus. Sowohl der marktbreite S&P 500 als auch der Nasdaq klettern von einem Jahreshoch zum nächsten, während der heimische Dax sogar ein neues Rekordhoch erreicht. Der jüngste Ausbruch im S&P 500 hat dabei neue Kursziele auf der Oberseite freigesetzt. Am Donnerstag stand für den viel beachteten Leitindex erneut ein Plus von 1,22% auf 4.425 Zählern zu Buche. Auch am heutigen Hexensabbat sieht es danach aus, dass die Rally weitergeht. Doch nicht nur die fundamentalen Alarmglocken läuten wieder lauter, sondern auch die technischen.

Die US-Indizes und Aktien sind inzwischen sehr hoch bewertet, vor allem die Aktien der „glorreichen Sieben“ (Nvidia, Apple, Microsoft, Alphabet, Tesla, Amazon und Meta), die für den Großteil der Kursgewinne verantwortlich sind. Nachdem bereits Nvidia und Apple ein neues Allzeithoch erreicht haben, hat es nun auch Microsoft geschafft. Die anhaltende Stärke von Big Tech sorgt folglich für weiteren Auftrieb im S&P 500.

Hype versus Warnsignal

Die als hawkish angesehene Zinspause der Fed hat an den US-Börsen hingegen kaum für Verunsicherung gesorgt. Die Marktteilnehmer nehmen der Fed nämlich nicht ab, dass die Zinsen in diesem Jahr noch auf eine Spanne von 5,50 bis 5,75 % ansteigen könnten. Es gibt aber immer noch das Risiko, dass die USA, wie bereits Deutschland und Europa, in eine Rezession rutscht. Dies würde bedeuten, dass die Gewinne der Unternehmen sinken und die Bewertungen dadurch noch höher steigen. Doch der momentane KI-Hype beflügelt die Hoffnung auf einen Konjunkturschub.

Aus technischer Sicht gibt es ebenfalls ein paar Warnsignale. Zum einen sind die technologielastigen Indizes Nasdaq und S&P 500 angesichts der massiven Rally heiß gelaufen. Der Relative-Stärke-Index (RSI) zeigt auf allen Zeiteinheiten eine überkaufte Lage an, während der Fear and Gread Index im Bereich „extremen Gier“ (83) liegt. Zudem haben sich die Kurse sehr weit von ihren 200-Tage-Linien entfernt. Dies ist häufig ein Anzeichen dafür, dass es früher oder später zu einer Korrektur kommt. Diese könnte entweder zeitlich (längere Seitwärtsphase) oder preislich (Kurseinbruch) erfolgen.

S&P 500: Kein Ende der Rally in Sicht?

Aus charttechnischer Sicht läuft derzeit alles wie am Schnürchen. Der S&P 500 Futures befindet sich in einem lupenreinen Aufwärtstrend. Der Trend ist dabei sehr dynamisch und weist keine Überschneidungen auf. Aktuell gleicht der Anstieg jedoch einer Fahnenstange, da sich die Rally zuletzt deutlich beschleunigt hat. Eine Korrektur wäre demnach gesund.

Mit dem jüngsten Ausbruch über dem Verlaufshoch vom 16. August 2022 bei 4.326 Punkten hat der S&P 500 Futures weitere Ziele auf der Oberseite freigesetzt. Ein erstes bei 4.396 hat er bereits abgearbeitet, ein zweites liegt bei 4.507 Punkten. An dieser Marke gab es zuvor mehrere Berührungspunkte. Dabei fungierte die Marke sowohl als Unterstützung sowie als Widerstand. Auf Tagesbasis notiert der RSI inzwischen bei knapp 80 und damit deutlich über der Schwelle von 70, die eine überkaufte Lage signalisiert. Demzufolge ist derzeit nicht mit einem nachhaltigen Ausbruch über den Widerstand zu rechnen.

Wenn der Anstieg in den kommenden Tagen an Dynamik verliert, könnte eine Korrektur näher rücken. Ein erster Anlaufpunkt wäre der Bereich um 4.396 Punkten. Fällt der S&P 500 darunter, dann ist ein Rücklauf bis an die Ausbruchsmarke bei 4.326 wahrscheinlich. Weitere Korrektur-Ziele befinden sich bei 4.293/269. Mittelfristig könnte es auch nochmal zu einem Backtest der 50-Tage-Linie (blau) kommen.

S&P 500: Die Rally trifft auf Widerstand - Korrektur in Sicht

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1 Kommentar

  1. Schon in früheren Baissen 2001/ 2002 hat es technisch gesehen Bullenmärkte gegeben und dann haben sich die Fundamentals wieder durchgesetzt.Es sollte auch bekannt sein,dass die grössten Rallys in Bärenmärkten passieren.Die Nullzinsgeneration wird auch diese Lektion noch lernen müssen.

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