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Strombedarf wird sich bis 2045 verdoppeln, Engpässe drohen Deutschland schaltet bei Engpässen Strom für E-Autos und Wärmepumpen ab

Strom nirgendwo so teuer wie in Deutsschland

Deutschland E-Autos Wärempumpen Strom

Deutschland will bei einem Strom-Engpass die Zufuhr für E-Autos und Wärmepumpen begrenzen, wie Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur heute mitteilte. Deutschland setzt im Rahmen der Energiewende voll auf Elektrifizierung, vor allem durch den Einbau von Wärmepumpen. Da sich durch den vermehrten Einsatz von E-Autos und Wärmepumpen der Bedarf nach Strom deutlich erhöhen wird, drohen zu bestimmten Tageszeiten Engpässe.

Kritiker sehen in der massiven Elektrifizierung einen verhängnisvollen Irrweg – bis zum Jahr 2030 könnten eine Billion Euro an Kosten auf Deutschland und seine Haushalte zukommen.

Deutschland wird bei Engpässen Strom für E-Autos und Wärempumpen reduzieren

Deutschland will den Strom-Netzbetreibern erlauben, bei Engpässen die Stromzufuhr für steuerbare Verbrauchsgeräte wie Elektroautos oder Wärmepumpen zu reduzieren, wie Bloomberg berichtet.

Solche Eingriffe als letztes Mittel „sollten nur in dem Maße möglich sein, wie es technisch notwendig ist“, sagte Klaus Müller, der Präsident der deutschen Netzregulierungsbehörde bei einer Pressekonferenz. Deutschland kämpft mit dem Ausbau seiner Netze, die für die Versorgung derart stromhungriger Geräte oft nicht geeignet sind – weshalb sich einige Betreiber in der Vergangenheit geweigert haben, sie anzuschließen.

Die Bundesnetzagentur wird die Netzbetreiber nun verpflichten, solche Anschlüsse bereitzustellen, und ihnen im Gegenzug mehr Flexibilität beim Netzmanagement einräumen. Die Autoindustrie des Landes hat sich gegen Eingriffe in den Ladevorgang gewehrt und argumentiert, dass derartige Maßnahmen den Ausbau der Elektromobilität behindern könnten.

Der Vorschlag der Regulierungsbehörde sieht außerdem vor, dass die Netzbetreiber im Falle eines Strom-Engpasses schnell handeln müssen, um ihre Stromleitungen auszubauen. Der Strom für solche Geräte würde auf ein Minimum von 4,2 Megawatt reduziert – ein halbes Megawatt mehr als ursprünglich vorgeschlagen – so dass die Haushalte weiterhin Wärmepumpen betreiben und E-Autos aufladen können, wenn auch mit geringerem Tempo. Ein Fahrzeug, das zwei Stunden lang aufgeladen wird, könnte in diesem Szenario immer noch eine Reichweite von 50 Kilometern erreichen.

Die Behörde schlug auch flexible Stromtarife vor, um Anreize für die Verbraucher zu schaffen, ihren Verbrauch auf Zeiten mit geringerer Stromnachfrage zu verlagern. Die Regeln können noch mit den Interessengruppen diskutiert werden und sollen im Januar 2024 umgesetzt werden.

„Die Bundesnetzagentur will verhindern, dass Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund solcher Engpässe keinen Anschluss für ihre Wallboxen oder Wärmepumpen genehmigt bekommen. Im Gegenzug dafür, dass jeder einen Anschluss bekommt, will die Behörde Verbrauchern die Stromzufuhr drosseln, wenn ihre Elektroheizungen und Elektromobile, ihre Stromspeicher und Klimaanlagen die Ortsnetze überlasten. E-Autos würden dann langsamer aufladen, Elektroheizungen weniger leisten“, so der „Spiegel“.

Energiewende stockt

Netzbetreiber gehen davon aus, dass sich der Strombedarf in Deutschland bis zum Jahr 2045 mehr als verdoppeln wird. Um den wachsenden Bedraf an Strom im Rahmen der Energiewende bewältigen können, fehlen bis zu 280.000 Kilometer an Stromleitungen. Laut Verivox ist Strom weltweit nirgenwo so teuer wie in Deutschland.

Laut Bloomberg müsste Deutschland jeden Tag 1600 Wärmepumpen und Solarzellen in der Größe von 43 Fußballfeldern installieren, jede Woche 27 Windräder an Land und vier auf See, damit die Energiewende klappt. Ein Ziel, das zumindest bislang reichlich unrealistisch erscheint, wenn man auf das bisherige Ausbau-Tempo blickt..

FMW/Bloomberg

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68 Kommentare

  1. recht so, man bekommt, was man wählt

  2. Sinnlos, da es keinen menschengemachten Klimawandel gibt.

  3. Mal sehen was passiert, wenn Holland im Oktober das größte Erdgasfeld in Europa schließt, wodurch Deutschland mit bis zu 38 % des Erdgases versorgt wird. Und wenn dann Russland seine Gaslieferverträge 2024 nicht mehr verlängert?
    Oder- zu welchem Preis, wenn weiter Gas durch die Ukraine laufen soll. Durch die selbe Ukraine, die bei den Europäern nach Sanktionen gegen Putin schreit, aber gerne das Geld nimmt, damit Russland sein Gas nach Europa verkaufen kann.
    Wieviel Gaskraftwerke kann dann Deutschland noch laufen lassen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
    Ja, es wird spannend.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Mein Gott, mein Gott, Helmut, ich seh sie schon wieder die vielen Erfrorenen kommenden Winter.
      Genau wie letzten Winter🙈.

  4. Meine Güte, das ist doch ein uralter Hut!
    So viel zu Fake-News und Alarmismus, „wie Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur heute mitteilte.“
    Informierte Leute wissen das seit spätestens Januar 2023.
    https://www.energie-experten.org/news/ab-2024-soll-strom-fuer-waermepumpen-und-e-autos-rationiert-werden

    1. @Jonas Tobsch
      Wenn es gegen die Energiewende geht, spielen auch bei Herrn Fugmann solche Details keine Rolle.
      Weiteres Beispiel: „Da sich durch den vermehrten Einsatz von E-Autos und Wärmepumpen der Bedarf nach Strom deutlich erhöhen wird, drohen zu bestimmten Tageszeiten Engpässe.“
      Korrekt wäre: „…, drohen an ein paar Tagen im Jahr zu bestimmten Tageszeiten Engpässe.“

      1. @Markus, Sie schreiben: „Korrekt wäre: „, drohen an ein paar Tagen im Jahr zu bestimmten Tageszeiten Engpässe.“
        Woher willen Sie du das wissen??

        1. @Markus
          Woher willen Sie du wissen, dass es anders ist??
          Herr Müller spricht ja nur vom letzten Mittel in Extremfällen und in Regionen, die den Netzausbau komplett verschlafen, blockiert oder in sinnlosen Protestaktionen weggeklagt haben: „Dann sind Überlastungsprobleme im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln. Da Wärmepumpen bei Zweitarif-Stromtarifen eh auf Sperrzeiten ausgelegt sind, dürfte es in diesen Fällen allerdings zu keinen Heizeinschränkungen kommen.“

          Warum schreiben Sie du, dass das heute mitgeteilt wurde, obwohl es schon vor einem halben Jahr war?

          1. @Markus, nein, ist von heute! PK von Müller

          2. @Markus
            Stimmt, habs gerade gefunden, sorry!
            Da hat Herr Müller das wiederholt, was er bereits im Januar gesagt hatte.
            Das heute war die PK, in der Klaus Müller sagte: „Wir gehen davon aus, dass Eingriffe des Netzbetreibers die zwingende Ausnahme bleiben. Verbraucher werden das meist kaum bemerken, da ein Basisbezug an Strom gesichert wird.“
            Das hätten Sie ganz nebenbei im Rahmen ausgewogener Berichterstattung auch erwähnen können oder sollen.

  5. Vorsicht, Vorsicht Herr Fugmann bei Verbreiten solcher Nachrichten. Nicht, dass Sie von den Grünen in die rechte Ecke gestellt werden. Auch wenn das fundierte Feststellungen sind.

  6. Die Quadratur des Kreises war immer schon eine besondere Herausforderung.

  7. Hallo Columbo, glaube ich auch nicht. Habeck hat doch gesagt, dass die Industrie abgestellt wird, bevor Menschen frieren.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  8. Lieber Herr Fugmann – machen Sie sich endlich für einen CO2-Preis plus Klimageld (Rückzahlung mittels Pro-Kopf-Pauschale) stark. Das ist die einzige vernünftige und intelligente Herangehensweise an das CO2-Problem! Amen.

    1. Hallo Lausi,
      du sprichst vernünftig und intelligent von CO2-Bepreisung, von Argumenten und Diskussionen weit über Primaten-Niveau.
      Ich befürchte, aus der Ferne bekommst du vielleicht nicht hautnah mit, welches Wut-Gaga-Quer-Gesindel inzwischen allzeit bereit Richtung Siedepunkt wütet und schreit. Welche Demagogen und Klein-Adolfs die Zuschauermengen aufheizen, welche hirnlosen Glaubensvorstellungen im aufgehetzten Volk kursieren und in den hohlen oder manipulierten Köpfen Fuß gefasst haben.

      Das Volk hat aus rechts-nationalistischen Pseudo-Kaiser Franz-Josef Strauß-Nachkriegszeiten ganz offensichtlich gar nichts gelernt, jubelt weiter den lautesten Demagogen zu, lediglich die Feindbilder haben sich verschoben. Solche Feinheiten interessieren natürlich in hohlen Sphären zwischen den Ohren nur am Rande, Hauptsache, es gibt etwas, gegen das man brüllen und opponieren kann.

      Schau einfach selbst und bestaune das Niveau des deutschen Vorzeige-Bundeslandes bei Politik und Zuhörern.
      Ein Highlight ab Minute 4:27, wenn Corona, Heizen, Ukrainekrieg, mRNA-Impstoffe, Klima, eine Flut im Rheinland im Jahr 1342 und Aiwangers linksgrüner Anti-Gender-Gagakampf und Söders zwangshafte Veganisierung Bayerns irgendwie nur mehr an @ottonormas Rettung deutscher Wertekultur erinnern.
      https://www.youtube.com/watch?v=cI9avnI2Ft8

    2. Aha, 2045 drohen Engpässe, weil sich der Stromverbrauch verdoppeln wird.
      Und es gelingt nicht, innerhalb der nächsten ca. 22 Jahre so viel Windmühlen und Solar aufzustellen, um die doppelte Strommenge zu erzeugen (!?)
      Ja, das wird gelingen.
      Nur- wo kommt dann nachts der Strom her, wenn der Wind nicht weht? Weil sich die Leistung der grundlastfähigen Kraftwerke sicherlich nicht verdoppelt hat.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    3. Theodor Winalitsch

      @Lausi
      Sie schauen ja auch mal gerne amüsante Videos, wenn ich mich nicht täusche?
      Weil in letzter Zeit hier auf FMW immer wieder mal ungeprüft und völlig kritiklos antigrüne Hetzkampagnen und Fake-News vom Axel-Springer-Verlag übernommen wurden, und auch dieser Artikel unterschwellig den Teufel an die Wand malt und Schlimmes suggeriert, erlaube ich mir, Ihnen ein kurzes Video zu empfehlen.

      Darin geht es um die Lüge eines angeblichen Heizungsverbots durch Robert Habeck. Es zeigt einen technologieoffenen Liberalen, der beim Verbreiten dieser Lüge ertappt wurde. Herrlich, wie der sich herauszuwinden versucht, statt eine einfache Frage mit ja oder nein zu beantworten.
      Erinnert irgendwie an die beiden Helden @ottonorma und @Helmut, wenn sie sich mal wieder in eine ausweglose Argumentationssituation manövriert haben 😃

      Eigentlich mag ich den Markus Lanz ja nicht besonders, aber hier ist er brillant:
      https://twitter.com/NurderK/status/1650974687994806272?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1650974687994806272%7Ctwgr%5Ee439447ae769eb89a74bf1fb38bf1f4efe14cb37%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.volksverpetzer.de%2Fwp-admin%2Fpost.php%3Fpost%3D51383action%3Dedit

      1. Hallo Theodor Winalitsch, ich frage mich, was noch schlimmer werden kann, als das, was die grüne Sekte bisher angerichtet hat.
        Was da noch kommen wird, mag ich nicht erahnen.
        Wer Menschen von der Bühne aus am Abend belustigen will, muss nur die neusten Gesetzte und Vorhaben (des Tages) der grünen Sekte zum Besten bringen. Überspitzt übersteigern muss das nicht mehr werden, und geht auch nicht.
        Ohne Überspitzung z. B.
        In Deutschland ist/ wird zwingend nur in 2 Dingen eine Beratung vorgeschrieben, ohne das der „Eingriff“ nicht vorgenommen werden darf:

        Schwangerschaftsabbruch und der Einbau einer Gasheizung.
        Dass hätte Man mal von 2 Jahren zum Besten geben solle (!?)

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    4. Linda Lindner-Teuteburg

      Die FDP hat es bekanntermaßen nun geschafft, die Interessen der fossilen Lobby zu 100% durchzudrücken. Wer ein Auto oder eine Heizung anschafft, die spätestens bis zum Jahr 2370 technologieoffen und diskriminierungsfrei H2- oder E-Fuel-ready betrieben werden können, muss sich keine Sorgen machen.

      Eine verpflichtende Beratung, vermutlich vom Verkäufer der Erdgasheizung, soll zwar darauf hinweisen, dass Erdgas – vergleichbar wie Sprit an der Tankstelle – sehr sehr teuer wird. Aber gleichzeitig wird sicherlich demnächst noch eine soziale Abfederung – am besten gleich noch kombiniert mit einem Gaspreisdeckel? – ergänzt, worüber die Mehrkosten wieder kompensiert werden.

      Sprit und Gas werden also durch CO2-Bepreisung teuer, die Mehrkosten übernimmt aber der Staat, indem er die zusätzlichen Einnahmen auch gleich wieder zurückerstattet. Klingt genau so irre und widersinnig, wie es der Genpool dieser Partei nun einmal qua Naturgesetz vorschreibt. Das hilft zwar nun dem Klima nichts, weil niemand spart oder auf klimafreundliche Technologien setzt und bringt auch sonst nur Verwirrung, Kopfschütteln und bürokratischen Mehraufwand mit sich, aber zumindest vermittelt es den Anschein von liberal, marktwirtschaftlich, technologieoffen und diskriminierungsfrei. Die Lobby ist ebenfalls zufrieden und sponsert sicherlich generös den nächsten liberalen Wahlkampf.

      Verfechter solcher „marktwirtschaftlicher“ Instrumente sollten sich vor allem eines ins Bewusstsein rufen: So wie wir jetzt eine Kampagne gegen das GEG haben, würden wir dann eine gegen den hohen CO2-Preis erleben. Wer also ernsthaft einen stark steigenden CO2-Preis fordert, müsste gleichzeitig auch irgendwie verhindern, dass jetzt und in den nächsten fünf Jahren überhaupt noch neue Öl- und Gasheizungen installiert werden. Technologieoffen und diskriminierungsfrei – viel treffender wäre der Begriff scheinheilig. Neue, auf Wasserstoff umrüstbare Gasheizungen werden Verbraucher extrem teuer zu stehen kommen. Das weiß natürlich auch die FDP, spricht sogar davon, wie der Preis ansteigen wird, lässt aber zugleich großzügig die Tür offen für Fehlinvestitionen über die nächsten Jahre. Jeder hat eben so seine Prioritäten, und bei der FDP ist das sicher nicht der Bürger.

      Nur eine starke ordnungsrechtliche Regulierung wie das GEG ist eine Versicherung gegen private Fehlinvestitionen bei den Verbrauchern. Doch so aufgeweicht und missgebildet, wie dieses durch die liberalen Pervertierungen nun daherkommt, kann man es tatsächlich getrost in die Tonne klopfen.

      Die AfD kann sich einmal mehr bei ihren kostenlosen Wahlhelfern bedanken.
      Zumindest muss eine Beatrix von Storch nicht länger ganz so finster dreinschauen, aus deren wutentbrannter Fratze normalerweise Hass mit solchem Hochdruck herausspritzt, dass sie damit problemlos den Mond sandstrahlen könnte.

      1. Und wer drückt jetzt die Interessen der Klimalobby durch ??

      2. @Linda Lindner-Teuteburg – Entschuldigung, aber das was Sie da schreiben ist Bullshit pur, und in etwa so originell wie Ihr Phantasiename. Sind Sie vielleicht ein Grünen-Troll oder ist Ihr Beitrag von Chat-GPT verfasst worden? Ihnen scheint es auch gar nicht so sehr um die Sache zu gehen, sondern viel mehr um FDP-Bashing. Ich bin auch kein großer Freund der FDP, aber

        – die CO2-Bepreisung ist nicht von der FDP erfunden worden, sondern vor langer Zeit von klugen Leuten, die im Ausland sitzen

        – die FDP hat in der Bundestagsdebatte mit keinem Wort einen CO2-Preis erwähnt, sondern das war Herr Jung von der CDU (s. meinen vorhergehenden Beitrag weiter unten)

        Also informieren Sie sich erst mal, bevor Sie so ein Pamphlet schreiben – z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Preis_mit_Klimapr%C3%A4mie

        Und ich garantiere Ihnen: Ihre so hoch gelobte „ordnungsrechtliche Regulierung“ – oder anders ausgedrückt – „Regulierung mittels Verboten“ wird grandios scheitern, weil sie schlicht und einfach die Kosteneffizienz vollkommen unberücksichtigt lässt. Das wird dazu führen, dass die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung fehlen wird, und darüber hinaus die dadurch bewirkte CO2-Reduzierung nicht der Rede sein wird. Mit anderen Worten: Diesen Ansatz kann man getrost in die Tonne treten…

        1. Linda Lindner-Teuteburg

          @Lausi
          Vielen Dank für Ihre nette und sachliche Antwort.
          Ich habe nicht geschrieben, dass die FDP in der Bundestagsdebatte einen CO2-Preis erwähnt hat.

          Mir geht es in erster Linie darum, dass nun eine Übergangsfrist durch die kommunale Wärmeplanung bis 2028 verankert ist, in der die Leute überhaupt nicht wissen, was sie nun tun sollen. Man wird sich Fragen stellen wie: Kommt bei mir nun Fernwärme oder nicht? Was passiert, wenn ich eine Gasheizung einbaue und dann kommt Nah- oder Fernwärme. Muss ich dann an dieses Netz, und die Heizung darf nicht mehr betrieben werden? Ist Fernwärme nicht auch aus Kohle- oder Gaskraftwerken und damit genauso klimaschädlich? Bin ich dann nicht ein Leben lang vom lokalen Betreiber abhängig, der seine Preise gestalten kann, wie er will? Sind viele Stadtwerke nicht in erster Linie von wirtschaftlichem Eigeninteresse geleitet? Was bringt es dem Klima, wo ist der Sparanreiz, wenn die CO2-Abgaben wieder erstattet werden?

          Ich habe geschrieben, dass diejenigen, die hohe CO2-Preise fordern, auch gleichzeitig die Menschen aufklären oder am besten gleich verhindern müssten, dass diese Leute auf Dauer in eine Kostenfalle gelockt werden. Viele werden nun aufgehetzt aus Wut und Trotz bis 2028 erst recht noch „rechtzeitig“ eine Ergasheizung installieren. Wie sich die vergangenen Monate gezeigt hat, sind viele Bürger nicht mehr in der Lage, bei diesem Thema rational zu denken. Auch Sie, den ich aus früheren Kommentaren als vernünftigen Menschen in Erinnerung habe, verwenden schon populistische und sachlich falsche Kampfbegriffe von AfD und Axel Springer: Regulierung mittels Verboten, Heizungsverbot.

          Erst kürzlich sagte ein Energieberater sinngemäß in einem Interview: Bis 2028 weiß ich nicht, was ich den Menschen empfehlen soll. Vermutlich wird Ihr Gas in Zukunft ziemlich teuer werden, wann und wie genau, lässt sich nicht vorhersagen. Ziemlich sicher ist nur, dass es bis 2045 nicht genug Wasserstoff zum Verheizen geben wird, sodass Sie Ihre z. B. in 2030 installierte Gasheizung nach 15 Jahren nicht mehr betreiben dürfen. Wenn möglich, warten Sie mit dem Heizungstausch so lange, bis die Kommune ihre Pläne formuliert hat.
          Wie im Verkehrssektor drohen nun auch im Gebäudebereich weitere Jahre des Stillstands und das Erreichen der Emissionsminderungsziele für 2030 ist obsolet. Das von Klara Geywitz und Robert Habeck im Juli 2022 vorgelegte Gebäudesofortprogramm, schon damals vom Expertenrat für Klimafragen als unzureichend gerügt, wird durch die Entscheidung komplett entkernt.

          Am Ende werden die Leute dann doch Wärmepumpen einbauen, nur eben fünf Jahre später und nachdem sie gesehen haben, wie zehntausende von Mitbürgern in die Kostenfalle getappt sind. Zumindest geschieht es dann unter dem Deckmäntelchen der „Freiwilligkeit“.

          1. @Linda Lindner-Teuteburg
            Danke für ihre lange Antwort. Und ich dachte schon hier auf Chat-GPT-Texte zu antworten, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein… ;-)

            Ja, im Moment ist ziemlich viel unklar – nicht anders wie schon die ganze Zeit vorher. Aber ob die Wärmewende ein paar Jahre früher oder später kommt, scheint mir nicht so entscheidend zu sein – jedenfalls nicht für das globale Weltklima. Lieber etwas mehr Anlaufzeit und ein realistischer und kluger Weg, als überhastet und ein durch Ineffizienz und sonstigen Schäden belasteter Weg, der möglicherweise auch gar nicht funktioniert.

            Eine Verteuerung der fossilen Brennstoffe scheint aufgrund der CO2-Bepreisung festzustehen, wobei aber zwischen Zertifikate-Handel und „festem“ CO2-Preis (CO2-Steuer) zu unterscheiden ist. Beim Zertifikate-Handel wird der CO2-Preis ja an der Börse festgelegt, und kann damit ggf. heftig schwanken, während bei einer CO2-Steuer ein bestimmter Betrag festgelegt wird, und somit bestens berechenbar ist. Darüber hinaus können die fossilen Brennstoffpreise natürlich auch ohne CO2-Bepreisung heftig schwanken, und sind somit auch deswegen nur begrenzt voraussagbar.

            Dass erst mal eine kommunale Wärmeplanung durchgeführt wird – also die Möglichkeiten von Nah- und Fernwärmenetzen ausgelotet werden – scheint mir logisch und somit auch der richtige Schritt zu sein. Soweit ich es verstanden habe, unterliegt es dann der Wahlfreiheit, ob man sich an ein Netz anschließen lässt oder nicht. Als Prämisse sollte aber immer gelten: Wie kann ich am kostengünstigsten CO2 einsparen. Deswegen sollte in jedes Haus auch ein Energieberater gehen, und einem sagen, welche Maßnahmen sich rechnen, und welche nicht. Wasserstoff zum Heizen scheint mir übrigens auch eine Illusion zu sein, auf absehbare Zeit viel zu teuer.

            Mit dem CO2-Preis ist es eigentlich ganz einfach zu verstehen: Es stellt einen Anreiz dar CO2-Emissionen einzusparen, und macht gleichzeitig CO2-arme Technologien wettbewerbsfähiger. Außerdem ist es nur gerecht, dass jeder für seinen produzierten „Müll“ auch entsprechend zahlt. Der Punkt dabei ist nur, dass dabei die ärmeren Bevölkerungsschichten leicht finanziell überfordert sein können, und einen sozialen Ausgleich benötigen. Und genau da greift die „Klimaprämie“. Ein ausbezahlter Fixbetrag an alle „Ärmeren“ ist einfach das sozialste was man machen kann, da je ärmer man ist, umso „wertvoller“ und hilfreicher der ausgezahlte Fixbetrag ist. Für mich ist CO2-Preis mit Klimaprämie fast schon das Ying und Yang der Klimapolitik… ;-)

          2. Linda Lindner-Teuteburg

            @Lausi
            Nur weil die Ansichten anderer Menschen von den Ihren abweichen, müssen Sie nicht gleich „Bullshit pur, Grünen-Troll oder eine Chat-KI“ unterstellen.
            Nun hat sich unser kleiner Diskurs ja wieder beruhigt, Sie sollen aber darauf achten, dass Sie sich nicht zu tief in den derzeitigen rein emotionalen anti-grünen Kulturkampf hineinziehen lassen.

            Die Menschen müssen nun bereits dreieinhalb Jahre am Stück eine nie dagewesene Konzentration und Abfolge von Krisen durchleben: Eine weltweite Pandemie mit ungewohnten Freiheitseinschränkungen vor allem in der Anfangszeit, danach Mangellagen und Versorgungsengpässe, dann Gasmangel und Energiekrise, dann ein barbarischer Angriffskrieg mitten in Europa, dazu eine sehr hohe Inflation. Und über allem schwebt die Klimakrise mit immer drastischeren Auswirkungen und Schäden in utopischer Milliardenhöhe.

            Viele Menschen sind entnervt, überfordert, psychisch angeschlagen, ratlos und verwirrt. Sie suchen nach einfachen Antworten und Lösungen, aber auch nach einem Ventil für ihren inneren Frust-Dampfkochtopf. Das nutzen gewisse Elemente in Medien und Politik schamlos aus, was zwangsläufig dazu führen muss, dass immer mehr die Hetze glauben, je öfter, lauter und omnipräsenter sie als Wahrheit oder Lösungsansatz verkauft wird.

            Als Sündenbock für alles hat man die Grünen auserkoren. Die schränken die Freiheit ein, die tragen an Magellagen und wirtschaftlichem Untergang die Schuld, die haben Nordstream abgedreht (und vielleicht sogar gesprengt? 😉), die führen einen Angriffskrieg gegen Russland, die provozieren China, die verbieten das Heizen, etablieren einen Überwachungsstaat im Heizungskeller, verbieten Fleisch- und Wurstprodukte uvm.
            Das liegt sicher daran, dass die Grünen die einzige Partei sind, die proaktiv überhaupt agieren und kommunizieren. Die Kanzlerpartei schweigt seit Regierungsantritt wie ein Grab, die FDP blockiert bockig und macht auf Opposition, die eigentliche Opposition ist reaktiv und gegen alles.

            Wie bereits erwähnt, schätze ich Sie als vernünftigen, sympathischen und durchaus intelligenten Menschen.
            Andere Leser haben Ihnen die Inhalte des kompletten GEG sehr ausführlich und fundiert erläutert. Sie wissen nun, dass dort nicht nur Wärmepumpen erwähnt werden, sondern auch noch etwa 100 weitere Paragrafen mit vielen sinnvollen Maßnahmen verankert sind. Nehmen Sie etwas Abstand und versuchen Sie, auch die positiven Aspekte zu bewerten.
            Bitte lassen Sie sich nicht radikalisieren!

            P.S. Mein Name ist tatsächlich Linda Teuteburg, nur den Lindner habe ich ergänzt. Das soll mich immer daran erinnern, welche Art von Ehemann oder Lebenspartner ich garantiert nicht haben möchte 😩

          3. Alles in allem bleibt dieses Gesetz, mögen jetzt noch so viele Ausnahmen hineingepflegt worden sein (immerhin) eine Maßnahme mit Fehlplanung. Fehlplanung deswegen weil es unausgereift und wahrscheinlich übereilt vorgelegt wurde. Die Verantwortlichen hatten sich – so sieht es aus – kaum Gedanken über die Tragweite die mit Kosten verbunden ist gemacht. Die Praxiserfahrung des Lebens fehlt. Ein Nur-Abgeordneter mit jahrelangem auskömmlichen Einkommen hat Schwierigkeit es nachzuempfinden.

            Immerhin haben jetzt die Fachverbände, mit ihrer Fachkenntnis, diejenigen, die das ganze ausbaldowert haben auf festen Boden gestellt. Vor allem mitgeteilt, dass die Umstellung nicht so schnell geht wie das realitätsfremde Umweltamt es sich zuerst vorgestellt hatte. Ob das GEG jetzt wirklich gelungen ist, verträglich, wird sich zeigen. Alles andere sind Vorschusslorbeeren für die Grünen.
            Gaskraftwerke zu bauen um den erzeugten Strom dann für Wärmepumpen zu nutzen, anstatt Gas gleich zu 100% in Energie umzuwandeln ist wenig energiesparend, jedenfalls nicht im Vergleich zu dem Aufwand der verlangt wird. Ich würd sagen leicht bescheuert. Sollten die Wärmepumpen nicht länger wie 20 Jahre halten ist eine Amortisierung nach 18 Jahren ein Witz.
            Es wird natürlich die Wirtschaft angekurbelt. Gaskraftwerke müssen neue gebaut werden (mit Schulden ?). Diese Investition verhindert dann vielleicht Sanierung von Schulen, Sanierung von Brücken, oder Neueinstellung von Lehrern, etc. Und die Wärmepumpen muss eben der Bürger selbst bezahlen. Fördermittel werden wahrscheinlich den Pumpenpreis erhöhen.

          4. @Lausi, hoffentlich fühlst du dich nicht kompromittiert, hoffentlich nerve ich dich nicht, weil du mir schon vor drei Tagen nicht geantwortet hast?!
            Das Ying und Yang der Klimapolitik wäre eine Kombi und Verzahnung aus Ordnungsrecht und Marktwirtschaft gewesen. Kein fauler Kompromiss auf Basis von Nah- und Fernwärmenetzen, die überwiegend aus fossilen Kraftwerken gespeist werden.

            „Aber ob die Wärmewende ein paar Jahre früher oder später kommt, scheint mir nicht so entscheidend zu sein.“
            Wie unser aller Guru aus Andalusien zu sagen pflegt: Wir werden sehen…

          5. Hallo @Linda Lindner-Teuteburg

            Das freut mich ja, dass ich hier mit einem echten Menschen kommuniziere…😄 Ihr Foren-Namen kam mir anfangs etwas suspekt vor, aber jetzt ist ja alles geklärt. 😄

            Sie schätzen mich vielleicht falsch ein – ich habe zeitlebens fast immer die Grünen gewählt – und fühle mich mit dieser „Bewegung“ auch nach wie vor verbunden. Die Radikalisierung in Deutschland kann ich mir gut vorstellen – soweit ich es vom Ausland her mitbekomme. Ein paar Kontakte nach Deutschland habe ich ja noch. Insofern kann ich nur zu 100% zustimmen, was Sie sagen. So viele Krisen können die Menschen schon mürbe machen – und dann noch mit unsicheren wirtschaftlichen Aussichten. Da können die Leute schon gestresst werden – und entsprechend aggressiver werden. Ich hoffe mal, dass es nicht wieder als Lehrstunde in Totalitarismus enden wird, die man als Deutscher ja allzu gut kennt…

            Aber ich kann auch verstehen, dass man zur Zeit mit der grünen Partei hadert, und auch einige Grünenpolitiker:innen nicht gerade die „creme de la creme“ findet. Darüber hinaus gesellt sich zuweilen so eine selbstgefällige Art bei deren Auftritten hinzu, und uneitle Ur-Hippies wie Hofreiter werden auch immer seltener bei den Grünen… Aber der Hauptpunkt meiner Kritik ist deren Klimapolitik, eben angefangen mit dieser 65%-Grenze beim EE-Anteil. Das sagt noch nicht mal etwas über die tatsächliche CO2-Ersparnis aus, und über die Kosteneffizienz schon mal gar nicht. Außerdem kann es in vielen Bereichen zu einer Überforderung führen – sei es bei den Kosten oder bei der Infrastruktur. Im Endeffekt setzt man im Kern auf die individuelle Wärmepumpe – wo ich so meine Zweifel habe, ob das technisch wirklich so das beste wäre – auch bei dem derzeitigen Strom-Mix, wo fossile Brennstoffe bei noch ca. 50% liegen dürften. Im Extremfall fallen horrende Kosten an, die von ärmeren Hausbesitzern nicht zu stemmen sind. Dann sollen bis zu 80% Subventionen fließen, aber keiner weiß, was für Subventionssummen da insgesamt zusammenkommen, und ob der Staat damit nicht überfordert sein könnte. Das alles führt mich zu der Überzeugung, dass der Ansatz „die Sache mit Verboten regeln“ einfach nicht der richtige Weg ist. Also sollten sie noch einmal von vorne beginnen, und dann den Ansatz (CO2-)Preise und Förderung wählen. Außerdem sollte man mal einen Masterplan erstellen – wie man sich die ganze Energiewende vorstellt, und wie am Ende das alles aussehen soll. Dabei muss man natürlich auch sehr ins Detail gehen (wie z.b. bei der kommunalen Wärmeplanung), was zu einem großen Teil eben noch nicht gemacht wurde.

            Eines halte ich aber den Grünen zu Gute: Das sie endlich mal das Thema Klimaschutz energisch angehen, und wirklich was bewirken wollen, was eben auch die anderen politischen Akteure zum Handeln zwingt. Jetzt müssen sie nur noch den richtigen Weg einschlagen… Das alles mal ganz unabhängig von der wild aufgeheizten Diskussion über Klimaschutz und Energiewende – wo es nicht mehr um die Sache geht, und sich eine gefährliche Spaltung der Gesellschaft auftut.

          6. @leftutti – deine Kommentare habe ich gelesen, und werde dir gerne antworten – nur jetzt nicht…😉 Also bitte noch ein bisschen Geduld… Derweilen können wir uns ja im Skrollen von langen threads üben…🤣

  9. Ich stelle es immer wieder fest – nicht nur bei Euch: Da werden in einem Artikel die wesentlichen Kennzahlen mal eben um den Faktor 1000 falsch dargestellt…und keinen interessiert’s:

    „Der Strom für solche Geräte würde auf ein Minimum von 4,2 Megawatt reduziert“

    Es sind natürlich 4,2 Kilowatt. Leute! Ich finde das gerade bei solchen Artikeln sowas von zum Fremdschämen….

  10. Tja nur dumm, dass ich keine smarte Ladelösung nutze. Also mein Ladegerät für das E-Auto können sie nicht kappen. Geprießen sei die Rote CE 11KW Steckdose. ja und Wärmepumpe wird in Zukunft auch nicht ins Internet gehängt. Also Regierungsplan ist schonmal bei mir gescheitert.

    1. @Mario Mayer

      Nur dumm, dass Sie früher oder später um ein Smartmeter nicht herumkommen. Das drosselt halt im Notfall einfach auf 4,2 kW und schon sind auch Sie solidarisch und Opfer der finsteren Regierungspläne 😉

      1. Ja dann bricht bei mir alles zusammen, weil die Spannung dann zusammenbricht.
        Also unterm Stromzähler Kasten aufmachen und abzapfen wenn es doch so kritisch wird.
        Wir sind ja bereits bei 20%AFD selbst Horst Lüning kann sich wie rauszuhören war aus seinem letzten Video vorstellen die AFD zu wählen. Ich frage mich wollen wir echt diesen Weg gehen? Das endet doch alles nur im Chaos.
        Naja da das ein Investmentkanal ist kann ich nur sagen, dass ich keinen Cent in Europa investiere abgesehen von meinem alltäglichen Leben und dem Job.

        1. @Mario Mayer

          Sie laden das Auto also jetzt problemlos mit einer 11 kW-Steckdose und betreiben eine Wärmepumpe?
          Aber wenn die Leistung gedrosselt wird, damit die lokale Netzversorgung eben gerade nicht überlastet wird, bricht bei Ihnen alles zusammen?
          Klingt, als hätten Sie die Elektroinstallation selber zusammengebastelt 😁

      2. Ja Michael, dann wird man sich wohl entscheiden müssen zwischen Heizen, E- Herd, E- Auto laden, oder Waschmaschine.
        Selbst ob ein Bügeleisen mit 2 KW noch benutzt werden kann, muss erst einmal nachgerechnet werden. Und der Wasserkocher mit ebenfalls 2 KW sollte eingemottet werde.
        Das kann man natürlich auch alles zeitversetzt machen, und nachts waschen, wenn sowieso die Sonne nicht scheint, und auch oft der Wind nicht weht.
        Aber das werden dann alle machen, um nicht über diese 4,2 KW zu kommen, und dann gibt es erst einmal richtige Probleme mit der Stromversorgung.
        Aber, Sie haben recht, in Spanien ist das auf dem Land auch so. In jedem Zählerkasten an der Straße ist ein Begrenzer. Wir haben nur 5,6 KW zur Verfügung, sonst schaltet er ab. Das reicht natürlich, denn die WM läuft nachts, gekocht wird auf Gas, und WW ist über Solar. Und die Klimaanlagen haben nur 0.8 KW. Die 2,5 KW Brunnenpumpe läuft auch über Zeitschaltuhr nur nachts.
        Ich glaube, die deutsche Küche wird dann bald wie eine Ferienwohnung in den Bergen ohne Stromanschluss aussehen.
        Gas- oder Spiritus- Kocher, fahrbares Gasgerät mit Propangasflasche um ein wenig zu heizen, damit der Strom fürs E- Auto, die WM oder für die Grundlast benutzt werden kann.
        Ich bin ja mal gespannt, was die Bevölkerung dazu sagen wird.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Es geht schon zu machen, man muss sich nur umgewöhnen. Nur stimmt dann die Geschichte vom Wohlstandsland nicht mehr. Und vor allem : es wird freiwillig ein, zwei Gänge zurückgeschaltet. In anderen Ländern ist eben die Versorgungslage schlecht, deswegen müssen die sich beschränken. Hier herrscht eine Ideologie vor die wenig bis nicht verstanden wird. Und ich vollziehe sie auch nicht nach, weil eben noch diese Agenda vom Abbau des Lebensstandardes dahinter steckt. Bisher haben sich die mal als Verschwörungstheorie diskreditierten Vorwürfe bewahrheitet, wie jetzt auch das neue Heizungsgesetz das mich wenig überrascht. Hätte allerdings nicht gedacht, dass die Deutschen so doof sind sich alle Kernkraftwerke abschalten zu lassen.

  11. Welchen Sinn kann es haben, Angst verbreiten zu wollen? In einem Forum mit Investoren die es gewohnt sind, Chancen und Risiken abzuwägen. Die haben keine irrationalen Ängste. Schon gar nicht solche von lächerlichen Angsthasen, die nicht mal ihre Prophezeiungen auf die Reihe kriegen.
    Zum Beispiel: Eine Deindustrialisierung wird immer prophezeit (wodurch viel weniger Energie benötigt würde als bisher). Und dieselben Leute verbreiten hier gleichzeitig die Angst, dass die Energie zukünftig nicht reichen könnte und Strom abgeschaltet wird. Ja was denn nun? Oder glaubt man den eigenen Prognosen schon nicht?

    Stromabschaltungen gibt und gab es schon immer. Früher bei jedem kleinen Gewitter. Kein Grund zur Sorge. Wenn absichtlich abgeschaltet oder gedrosselt wird, dann wird das der jeweilige Stromtarif regeln, nicht der Herr Müller. Billige Tarife (Industriestrom) erlauben dann wohl eine Drosselung oder Abschaltung (wie heute schon üblich bei Aluminiumwerken). Teure Tarife (Haushalte) erlauben das eher nicht (Haushalte haben Priorität in der EU). Oder man nutzt flexible Strompreise, die sind zu ungünstigen Zeiten eben teurer, ansonsten billiger als Festpreistarife. Das ist mit moderner Technik möglich. Wo das nicht möglich ist bleibt eben alles beim Alten. Da kann gar nichts gedrosselt werden. Dort wo man grundsätzlich gegen jede neue Technik ist, warum benutzt man da überhaupt schon Strom? Wenn doch die „Elektrifizierung einen verhängnisvollen Irrweg“ beschreitet, wie der Artikel behauptet.

    1. Ja, eine Deindustrialisierung ist auch Programm

      1. @ottonorma Na dann reicht der Strom auf alle Fälle. Den Rest verkaufen wir ins Ausland. Dann gehts uns bald so gut wie den Saudis, die auch nur Energie verkaufen und keine Industrie brauchen. Lieber ausschlafen als in die Fabrik. Wobei, da gibts eh nix mehr zu arbeiten. In der Fabrik machen doch alles die Roboter. Da braucht dann keiner mehr ein Auto, um zur Arbeit zu fahren. Das spart so viel Geld. Wer noch arbeitet der tut das doch nur, damit die Fabriken jemanden haben, dem sie das Zeug verkaufen können. Die Roboterfabriken sind schlauer, die zahlen keine Löhne und kaufen nix. Irgendwann gehört ihnen deshalb das ganze Geld. Damit die Fabriken wieder etwas verkaufen können muss neues Geld gedruckt werden das die Banken als Kredite vergeben, bis auch das Geld den Fabriken gehört und kein Geld mehr da ist, um Schulden zurückzuzahlen. Dann gehören die Schuldner den Banken, sind zum Abarbeiten ihrer Schulden verpflichtet. Nun können die Banken den Fabriken Arbeiter anbieten, die billiger arbeiten als die Roboter. Dann haben die Roboter viel Freizeit, weil sie nichts mehr produzieren müssen was sie nicht brauchen und sich kein Mensch leisten kann. Dafür gibt es genug Menschen, von denen sie sich für wenig Geld bedienen und pflegen lassen können. Man will ja nicht einrosten vor lauter Erholung. Na dann.

        1. @Ferdl 👍😄👍

  12. Hans-Wurtschl Sinn

    Sehr geehrter Herr Fugmann,
    wir haben einen barbarischen und intolerablen Angriffskrieg mitten in Europa. Die Voraussetzungen und Realitäten haben sich fundamental komplett verändert. Es gibt nicht länger billige fossile russiche Rohstoffe. Diese Zeiten sind vorbei.

    Was erwarten Sie von der deutschen Politik seit 2021?
    Wurde nicht diese enorme Krise erstaunlich schnell und effektiv neben all den anderen kleinen weltumspannenden Unannehmlichkeiten wie Corona, Lieferketten, Fachkräftemangel, Inflation und trotz all der Versäumnisse inkompetenter Vorgängerregierungen in längerer Vergangenheit angegangen?
    Mit Versäumnissen spreche ich elementares Versagen und prinzipielle Inkompetenz auf den Sektoren Digitalisierung, Vernetzung, Bildung, Verkehr, ÖPNV, Gebäude, Energie an.

    Ihr andauernder Zynismus in Ehren, doch lästern und kritisieren lässt sich leicht.
    Viel interessanter ist, was erwarten Sie, wie sehen Ihre Lösungen aus?
    Billigstes Russengas aus Pipelines wird es nicht mehr geben.
    Womit sollen wir Ihrer Meinung nach heizen, wenn Wärmepumpen Mist sind und LNG von außerhalb Russlands erst recht?
    Sehnen Sie sich als Historiker sentimental nach vergangenen Zeiten zurück, die nicht wiederkehren werden, oder akzeptieren Sie die neue Realitäten?

    Ich sehe bei Ihnen viel Kritik und wenig eigene Ideen.
    Ganz im Sinne des alternativen Medien-Protest-Mainstreams: Hauptsache laut, publikumswirksam und irgendwie diffus technologieoffen.

    1. Hallo Hans-Wurtschl Sinn

      wenn man die Kommentatoren hier im Laufe der letzten beiden Jahre zusammen zählt, die fürs Klima und gegen Putin und gegen den Krieg frieren wollen, dann kommt schon einiges zusammen.
      Dazugezählt noch die Träumer, die dann Wasserstoff nutzen wollen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, dann ist das Problem doch gelöst.
      Da muss Deutschland jetzt durch.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    2. @Hans-Wurtschtl, Sie schreiben: „Ich sehe bei Ihnen viel Kritik und wenig eigene Ideen“ und „Es gibt nicht länger billige fossile russiche Rohstoffe. Diese Zeiten sind vorbei“.
      Beides ist falsch. Erstens sind fossile Rohstoffe billig, ob es einem gefällt oder nicht. Der Grund: ihre Energiedichte ist extrem hoch (anders als bei den Erneuerbaren), demenstprechend sind sie sehr effektiv und daher auch „billig“. Dennoch bin ich für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energie – in Kombination mit einem unideologischen Ansatz: Fracking in Deutschland und Atomkraft als zwei weitere Säulen einer Energie-Strategie. Statt Atomstrom aus Frankreich und schmutziges LNG aus den USA zu importieren (würde in Deutschland deutlich umweltschonender praktiziert) sollten wir die Dinge selbst in die Hand nehmen!

      1. @Markus Fugmann
        „Ihre Energiedichte ist extrem hoch (anders als bei den Erneuerbaren)“
        Und dennoch fahren E-Autos 7 Mal effizienter und heizen Wärmepumpen 3 – 4 Mal effizienter mit 1 kWh Energiemenge, was alles mehr als ausgleicht.

        Bei den derzeitigen und perspektivischen Gaspreisen ist noch kein einziger potenzieller Investor oder Interessent für Frackinggas in Deutschland beim BMWK vorstellig geworden. Das habe ich erst vor zwei Tagen in einem Live-Interview zu einer diesbezüglichen Anfrage gesehen.

        Was macht deutschen Atomstrom besser als französischen?
        Es wäre doch so, dass deutsche AKWs wieder wie zuvor mit ihrer Dauerproduktion den erneuerbaren Strom blockieren. Frankreich baut langsam auch seine Erneuerbaren aus, will aber keine AKWs abschalten. Der daraus entstehende Überschuss muss exportiert werden. Was ist daran so verwerflich, das ist doch Sinn und Zweck des europäischen Stromverbundes.
        Die deutschen Stromimporte sind zu 50 bis 60% Erneuerbare aus Norwegen, Dänemark, Österreich, der Schweiz und ja! auch Wind- und Solarstrom aus Frankreich.
        Völlige Autarkie ist teurer und überflüssiger Quatsch.
        https://www.spiegel.de/wirtschaft/atomkraft-ausstieg-oekostrom-importe-schliessen-grossen-teil-der-luecke-a-cb79b2b3-7e1b-4194-8354-acd829160d64

      2. @Markus Fugmann, Problemlösungsgedanken hört man ja selten in der Weltuntergangsbubble. Nur Wenige sind intellektuell noch so frei, sich neben der eigenen Meinung noch konstruktive Gedanken zu erlauben. Sonst findet ja der wirtschaftliche Untergang Deutschlands nicht statt, den man sich so sehr gewünscht hat, dass man sogar sein Geld darauf verwettet. Daher finde ich es gut und bin dabei wenn Sie versuchen, auch über Lösungen nachzudenken. Leider wäre es wohl die teuerste Lösung, viel erneuerbare Energieerzeugung zusammen mit AKW zu betreiben.

        Denn AKW brauchen eine ganz andere Stromnetzstruktur als dezentral einspeisende Erneuerbare. Hat man beides, dann muss man die Netze für verschiedene Bedarfe gleichzeitig ausbauen und bestehende Strukturen weiter erhalten. Erneuerbare bräuchten zum Beispiel nicht so viele Umspannwerke, Transformatoren und nur wenige Hochspannungs-Fernleitungen. Dafür mehr großflächig vernetzte Niederspannungsnetze. Solche machen es aber dem AKW unmöglich, viel Strom an einem Ort einzuspeisen. Daher braucht jedes AKW weiterhin seine Hochspannungsleitungen und Transformatoren, um die viele Energie an vielen verschiedenen Orten in die dortigen Niederspannugsnetze einzuspeisen. Der Stromverteilungsaufwand ist mit AKW ziemlich hoch. Mit dezentraler Stromerzeugung entsteht nicht so viel Strom auf einmal und die Einspeiseorte sind schon übers Land verteilt. Energiedichte ist hier ein Nachteil, weil man nie so viel Energie an einem Ort braucht. Die muss man dann mühsam aufteilen in bedarfsgerechte Anteile.

        Ferner kann ein AKW keine schnellen Stromschwankungen bei Erzeugung und Verbrauch ausgleichen. Man bräuchte also trotzdem genauso viele Speicher und Reservekraftwerke, die schnell einspringen können.

        AKW erzeugen nur dauerhaft Grundlast, weil sie sich sonst nicht rentieren und gar nicht flexibel nach Bedarf produzieren können. Der Bedarf an Grundlast hat sich jedoch verringert, weil Solaranlagenbesitzer heute nicht mehr dauerhaft den Netzstrom brauchen, wenn die Sonne scheint. Die Grundlast ist dann überflüssig und muss entsorgt werden, was erneut Geld kostet. Weil das Stromnetz nur so viel Strom aufnehmen kann wie verbraucht wird. Dann zahlt der Verbraucher drauf, wenn überflüssiger AKW Grundlaststrom im Ausland verschenkt werden muss oder noch schlimmer. Wenn andere Stromerzeuger abgeschaltet werden müssen, weil AKW nicht abschaltbar sind, dann kostet das Entschädigungszahlungen, die natürlich nicht das unflexible AKW übernimmt, sondern der Stromkunde.

        Neben den vielen kostspieligen Nachteilen, die deutsche AKW hätten in Verbindung mit Erneuerbaren, gibt es durchaus Vorteile, wenn im Ausland AKW laufen. Die könnten nötigenfalls Strom liefern und deren Überproduktion ist dann kein deutsches Problem. Im europäischen Netz gleicht sich das besser aus, weil es da noch nicht so viel Erneuerbare gibt, dafür viele regelbare Kraftwerke und Speicherkraftwerke, die zusammen den Hauptbeitrag leisten, die Netze stabil zu halten. AKWs haben das noch nie als ihre Aufgabe betrachtet.

        Um in Deutschland eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten braucht es auch hier Speicherkraftwerke (die sich mangels Bedarf und Preisgestaltung noch nicht lohnen) und gut regelbare Gaskraftwerke, die Stromschwankungen der Erneuerbaren ausgleichen können. Die sind natürlich auch klimaschädlich wenn sie gebraucht werden, aber durch ihre Flexibilität erlauben sie, daneben mehr schwankende Erneuerbare Energie im Netz einzusetzen, als ohne Gaskraftwerke möglich wäre. Das könnte insgesamt andere fossile Brennstoffe einsparen bei Autos und Heizungen, so dass im Endeffekt insgesamt weniger CO2 entsteht als bisher, weil mehr Erneuerbare Energie Verwendung findet. Aber nur wenn man die Gaskraftwerke sinnvoll einsetzt und nicht im billigeren Dauerbetrieb als Konkurrenz zu Erneuerbaren. Den sinnvollen Betrieb der Gaskraftwerke müsste man verordnen und vorschreiben, wofür es wohl kaum politische Mehrheiten gibt. Und wirtschaftlicher Sachverstand fehlt ebenfalls, um den Strommarkt so zu gestalten, dass der sinnvoll funktioniert. Ich wollte es nur erwähnt haben, dass Gaskraftwerke ein wichtiger Teil der Lösung des Klimaproblems sein könnten, wenn man sie vernünftig betreibt. Die Vernunft sehe ich allerdings nicht, solange die gewinnorientiert laufen.

        Für Gaskraftwerke braucht es Gas. Wasserstoff wird wohl noch lange zu teuer sein zum verheizen. Der wird in Brennstoffzellen und für industrielle Prozesse gebraucht. Da zu viel Erdgas entweicht aus den Bohrlöchern und bei Wartung der Leitungen, ist Erdgas aus bisherigen Quellen nicht sinnvoll. Das darf einfach nicht passieren und zeigt, wie verbrecherisch fossile Firmen mit der Umwelt immer noch umgehen. Daher ist es besser, sich nach einem sauberen Erdgaslieferanten umzusehen. Fracking in Deutschland wäre eine etwas bessere Möglichkeit und der Transport wäre nicht so schädlich. Noch besser wäre es Biogas sinnvoller einzusetzen. Biogas könnte man zu Gaskraftwerken transportieren und dort sinnvoll verstromen zum Ausgleich von Stromschwankungen. Oder vor Ort die Verstromung von Biogas so regeln, dass es dann verstromt wird, wenn man Strom auch wirklich braucht und nicht wenn es so schon zu viel Strom gibt. Die Preisgestaltung des Einspeisestroms macht es unrentabel, bedarfsgerecht zu produzieren und das Biogas länger zu speichern. Wenn erneuerbare Energien von fossilen Regierungen geregelt werden, dann kommen immer Schildbürgerstreiche dabei heraus, die nicht funktionieren können oder alles blockieren und ganze Industriezweige abschaffen. Das nützt Ölscheichs, Oligarchen, fossilen Konzernen und schadet unserem Land. Mit sinnvoller Biogasverstromung wäre viel Schwankung der Erneuerbaren schon längst ausgeglichen und die fossile Lüge vom Blackout bei Dunkelflaute aufgeflogen. Für weiteres Gas sollte man zuerst das verwenden, das von selber zu entweichen droht und das Klima dann mehr schädigt als wenn man es verheizt. Weil Methan in der Luft wesentlich schädlicher ist als CO2. Also das austretende Gas von Kuhställen und Müllhalden auffangen und verstromen. Die Gase der auftauenden Permafrostböden nutzen und das Methanhydrat vom Meeresboden einsammeln, das bei weiter steigenden Meerestemperaturen sonst in die Luft entweicht und das Klima zusätzlich um einige Grade erwärmen würde. Da gibt es noch viel Gas zu verbrennen, das dem Klima langfristig mehr schaden würde, wenn man es nicht verbrennt. Es kostet halt mehr, etwas Nützliches zu tun, solange es nichts kostet, Schäden zu verursachen. Der weltweite Markt regelt das so.

        1. @Ferdl
          Das ist ein sehr intelligenter und fundierter Beitrag, der zeigt, dass Sie sich mit dem Thema Netze und Stromverteilung intensiv befasst haben. Leider tun das nur die wenigsten, vermutlich weil sie dadurch überfordert oder weil wütendes Protestgeheul und reaktionäre Ablehnung jeglicher Veränderung so viel einfacher sind.

          Ergänzen könnte man noch, dass Großverbraucher aus der Industrie entweder in eigene Wind- und Solarparks in räumlicher Nähe investieren oder Direktabnahmeverträge mit Investoren solcher Kraftwerke schließen sollten. Das garantiert den Großverbrauchern günstige Strompreise und den Investoren Planungssicherheit. Durch kurze Wege wäre auch hier dem Gedanken dezentraler Versorgung und Vermeidung von Netzengpässen Rechnung getragen, Netzentgelte könnten entfallen oder minimiert werden. Die Stromsteuer könnte man auf das europäisch erlaubte Mindestmaß reduzieren bzw. im Falle des Prosumers komplett entfallen lassen.

          Gaskraftwerke als Backup und flexibler Schwankungsausgleich sind die einzig sinnvolle Technologie. Selbst wenn sie mit Erdgas betrieben werden, wird nach einem angemessenen Ausbau der Erneuerbaren auf das Vierfache übers Jahr gesehen schlimmstenfalls ein Anteil von 10% an der Last vonnöten sein. Das können Klima und Geldbörse verkraften. Auch hier besteht die Möglichkeit von günstigen dezentralen Turbinen kleinerer Bauart, da bei unregelmäßigem und seltenen Einsatz Investitionskosten wichtiger sind als optimierte Wirkungsgrade. Eine bestmögliche Nutzung von Biogasen, wie von Ihnen angeregt, ist natürlich absolut zu befürworten.

        2. Sie sehen das wieder mal durch Ihre rosa-rote Brille.
          Biogas wird schon länger zurückgefahren und nicht mehr groß gebaut. Die Verwendung von Mais erzeugt Monokulturen und laugt die Böden aus (aber das ist ja egal, es geht ja ums Klima ? und nicht um Böden)
          Klimabelastung : Neben Methan können bei der Biogaserzeugung Ammoniak, Schwefelwasserstoff und andere problematische Stoffe entstehen. Treten diese aus der Biogasanlage aus, hat das negative Folgen für Böden, Grundwasser und Atmosphäre.
          Biogas ist teurer wi Ökogas
          Erzeugung von Biogas ist nicht unbedingt umweltfreundlich
          Momentane Festvergütung für 1 Kwh installierter Leistung 12,6 ct/kWhel. Vor Jahren waren es zwischen 16 und 24 ct. Also eine recht teure Angelegenheit.

          1. @ottonorma
            Ferdl redet doch mit keinem Wort von Gas aus Energiepflanzenanbau. Der ist natürlich ab einem gewissen Umfang wenig sinnvoll. Unabhängig davon wird weltweit sehr viel Zuckermais und Futtermais angebaut. Schon mal etwas von Fruchtfolge gehört?

            Wenn Futter- und Silomais, Ammoniak, Methan und andere problematischen Stoffe so schädlich sind, sollte man vielleicht einmal seine Ernährung überdenken. Denn diese Stoffe bilden sich in hohem Maße vor allem in Kuhställen und Mastbetrieben. Für ein Kilo Rindfleisch wird die 7-fache Energiemenge an pflanzlichen Nahrungsmitteln und utopisch viel Trinkwasser verbraucht.

          2. Aber Ottonorma, die grüne Sekte nimmt es sogar in Kauf, dass die größten deutschen Kohledreckschleudern wieder Strom erzeugen, und es dadurch eine Menge Toter mehr gibt.
            Optimiert konnte diese Vorgehensweise noch dadurch, dass die AKW abgestellt wurden, und das modernste Kohlekraftwerk Europas in Hamburg abgerissen wurde; war wohl zu sauber.
            Wer glaubt das die grüne Sekte wirklich eine saubere Umwelt möchte, der glaubt auch, dass Zitronfalter Zitronen falten.
            Warten Sie mal ab, wenn im Oktober die Holländer etwa 30% von dem Erdgas abstellen, das Deutschland benötigt, und Russland für weitere 22 % 2024 nicht die Verträge verlängert.
            Darf dann mit alten Autoreifen geheizt werden?
            Oder womit?

            3.100 Todesfälle durch Kohlekraftwerke | Greenpeace

            https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/kohleausstieg/3100-todesfaelle-kohlekraftwerke#:~:text=Dies%20entspricht%20einer%20statistischen%20Zahl,bilden%20in%20der%20Luft%20Feinstaub.

            Viele Grüße aus Andalusien Helmut

          3. o.k. hast es nicht verstanden.
            Ich erklär es Dir nochmal.

            Wie Du selber schreibst ist Biogas zu teuer zur Verstromung. Der Meinung bin ich generell auch. Es gäbe aber Situationen, wo es seinen Preis wert wäre. Der Festpreis müsste daher unbedingt variabel sein. Der Biogasanlagenbetreiber bekommt bisher bei Dunkelflaute genausoviel für seinen Strom wie bei Stromüberschuss. Also wird das Gas sinnlos verstromt, statt dann eingesetzt zu werden, wenn der Strom wirklich gebraucht wird. Denn Biogas kann man speichern, wenn es sich lohnt. Mit Festpreis lohnt sich das nicht. Es ging also um den effektiveren Einsatz der bereits laufenden Biogasanlagen zur Stabilisierung der Stromnetze.

            Von Biogas-Ausbau war nicht die Rede. Verwendung von Mais ist auch nicht nötig, es gibt genügend andere Quellen und nicht nur Biogas.

            Steht bei euch eine undichte Biogasanlage wo giftige Gase austreten? Traut sich keiner was zu sagen deswegen? Könnte auch dichtgemacht werden in jeder Hinsicht. Aus Güllegruben treten auch giftige Gase aus und die sind nicht dicht. Besonders dann wenn darin Bokashi gemacht wird. Da ist eine funktionierende Biogasanlage wesentlich besser.

            Nicht der Mais erzeugt Monokulturen, sondern der Bauer. Man hat es verlernt, den Mais richtig anzubauen. Früher haben ihn schon die Inkas gezüchtet und bei denen war das nie eine Monokultur. Da wurde der Boden auch nicht ausgelaugt und totgespritzt. Sondern Bohnenstauden neben dem Mais haben Stickstoff als Dünger im Boden eingelagert. Und Kürbispflanzen haben den Boden abgedeckt, damit kein Unkraut wächst. Es ging Jahrhundertelang ohne Gift und ohne Kunstdünger, nur heute geht das nicht mehr. Die Böden sind heute noch humusreich, wo früher Maisplantagen waren. Man verbrennt sogar den Regenwald, nur um an diese fruchtbaren Böden heranzukommen und sie in ein paar Jahren unfruchtbar zu machen. Also Mais ist nicht das Problem, es sind die verblödeten Agrarexperten heutzutage, die für alles ein Gift brauchen und sich ihre Blödheit auch noch patentieren lassen.

    3. Tipp :
      Auswandern, vielleicht sogar nach Russland. Ein Potsdamer Unternehmer ist gerade dabei in Nishni Nowgorod eine Siedlung für deutsche Auswanderer zu bauen. Der Andrang ist recht hoch, so dass Russland nicht in der Lage ist diesen wegen seiner Bürokratie zu bewältigen. Für die Amis wird in Moskau eine Siedlung gebaut.

      Die Abwanderung in den letzten Jahren bei uns ist nicht unerheblich sie bewegt sich über 1 Million. Jetzt bleibt die Frage, welche Qualifikationen gehen und welche kommen ? Seid wann hat man in der Regierung realisiert, dass Fachkräfte fehlen ? Per Flucht sind Syrer, Afghanen, Iraker etc. bei uns „eingewandert“. Fachleute waren das aber nicht. und sie sind großteils immer noch arbeitslos.

      Die Punkte des elementaren Versagens die Sie ansprechen sind seit vielen Jahren bekannt. Bereits 2010 verkündete Frau Merkel großspurig, dass der Internetausbau massiv, verstärkt angegangen werden soll. 2017 dann das gleiche nochmals, weil nämlich kaum was passiert ist. Deutsche Brücken sind gefährdet seit etlichen Jahren wird gewarnt und dann auch gesperrt. Laut SWR Sendung vom 6.2.23 sind 16.000 Brücken sanierungsbedürftig. Für ein Autoland ein sträfliches Versagen. Aber die Dame Merkel wurde ja hochgelobt. Besonders auf t-online. Ich sagte immer, sie ist die Rache Honeckers.

      Heizen könnten wir, und so wird es sein, mit Strom wie in anderen Ländern. Aber dazu müssten wir viel Wasserkraft haben wie in Norwegen und ein Bruchteil an Bevölkerung, die jetzt aber immer mehr wird. Oder Kernkraft so wie fortschrittliche Länder. Wenn die fossilen Energie wegfallen bleibt sowieso nur die Kernkraft für eine verlässliche und starke Energieversorgung übrig. Wind und Sonne kann man ruhig dazunehmen falls sich das lohnt. Die dummen Deutschen rennen hier einer grünen Ideologie nach. Getragen vom Gedanken eines Maurice Strong, und anderen Superreichen. Die dazugehörige Wissenschaft wird ganz einfach gekauft, bzw. es wird ihr mit Kürzung der Fördermittel oder Entlassung gedroht. Und der brave Deutsche glaubt an die Wissenschaft und die „schlauen“ Dr.´s und Prof´s.
      Es fällt anscheinend keinem auf, dass diese Leute die Initiatoren und Antreiber der Klimahysterie, genannt Klimaschutz, sind. Und die machen dies alles für die kleinen Leute ??

      Glauben Sie Herr Fugmann hätte andere Ideen wie die viele anderen mitdenkenden intelligenten Menschen in Deutschland ? Es geht um die Akzeptanz dieser Ideen und deren Umsetzung. Aber ich denke da steht eine Ideologie – der Weg in die Sackgasse – als einziger Hemmschuh dagegen.

      1. @ottonorma Sie haben schon mehrfach angekündigt, nach Russland auszuwandern. wann setzen Sie das endlich in die Tat um?
        Tipp für Sie: um die russische Staatsangehörigkeit zu erlangen, müssen Sie sich lediglich bei der russischn Armee verpflichten, in der Ukraine zu kämpfen. das ist doch kein zu hoher Preis für Sie, oder?
        ich bin mal gespannt, wie Sie, der über die angebliche Zensur hier in Deutschland schimpft mit der real existierenden in Russland umgeht.
        Reisende soll man nicht aufhalten! wir werden weder Sie noch ihre gesinungsgenossen vermissen.

  13. Hallo Zusammen,
    wüsste nicht, wie die Stromfesser identifiziert werden können. Wir haben weder getrennte Netze noch eine intelligente Erkennung der Verbraucher.
    Gruß
    Thomas

  14. Hallo @alle zusammen,

    dass glaube ich gerne, dass in meiner alten Heimat dumpfe Stammtischparolen mehr Gewicht haben als intelligente Argumente, und der CDU/CSU der Wahlkampf wichtiger ist als der Klimaschutz. Dabei sollte die Wichtigkeit von Klima- und Umweltschutz eigentlich doch so groß sein, dass eine parteiübergreifende Allianz – ohne Wahlkampfgetöse – das Problem angehen sollte. Passiert aber leider nicht… Die Folge ist, dass immer mehr Menschen das Gehirn ausschalten, und sich der AfD zuwenden…

    Abgesehen von der Frage, ob bestehende AKW’s nicht noch länger als Brückentechnologie laufen sollten, und ob Fracking nicht auch in Deutschland betrieben werden sollte, ist für mich die CO2-Bepreisung plus Klimageld (Pro-Kopf-Pauschale) aus vielerlei Gründen schlicht und einfach der beste Lösungsansatz. Und wenn @leftutti schreibt (schon etwas länger her), dass dann ja auch Millionäre diese Pro-Kopf-Pauschale ausgezahlt werden würde, die das ja gar nicht benötigen würden, dann sage ich dazu: Zum einen könnte man eine Einkommensobergrenze einziehen, ab dem das Klimageld nicht mehr ausgezahlt wird, und wem das zu viel Bürokratieaufwand bedeutet, so gilt auch das Argument, dass an die obersten 10% der „Einkommens-Könige“ auch nur 10% des gesamten Klimageldes ausbezahlt wird, und somit den Kohl nicht fett machen würde. Man muss nur volkswirtschaftlich denken…

    Ich habe mir übrigens die Bundestagsdebatte auf „phönix“ angeguckt, und dabei ist mir aufgefallen, dass nur Andreas Jung (CDU) eine CO2-Bepreisung erwähnt hat – übrigens in freier Rede und nicht vom Blatt abgelesen! – was dann natürlich auch gleich von SPD und den Grünen in einem Nebensatz als unsozial abgebügelt wurde, und natürlich keiner Diskussion würdig war. Hier der Redebeitrag von Andreas Jung (ab Min. 42):

    https://youtu.be/qN0GIGd47hE?t=2526

    In diesem Zusammenhang sei auch daran erinnert, dass die ehemalige SPD-Umweltministerin Svenja Schulze noch zu Merkelzeiten (2021) vehement für ein CO2-Preis plus Rückzahlung per Pro-Kopf-Pauschale eingetreten war… Aber davon will die SPD wohl nichts mehr wissen…

    Bald bin ich soweit dem CO2-Abgabe e.V. beizutreten ( https://co2abgabe.de/ ), auch wenn sie (noch) nicht die Pro-Kopf-Pauschalen-Rückzahlung favorisieren…

    1. Hallo Lausi, du darfst mir gerne einiges andichten und in den Mund legen, aber von Millionären habe ich nun wirklich nichts geschrieben. Bin ich für dich der Habeck auf der FMW? 😉

      Was ich vorgeschlagen hatte, war eine Verfeinerung und Differenzierung deiner prinzipiell guten und berechtigten Idee einer Rückerstattung zum Zwecke des sozialen Ausgleichs steigender CO2-Bepreisung. Und das auf Basis ohnehin vorhandener Instrumente wie Energieausweisen, wie sie ja ohnehin in Zukunft auch beim „Lastenausgleich“ zwischen Vermietern und Mietern angewendet werden sollen. Warum also nicht auch bei Eigenheimbesitzern?

      Nach meinem Vorschlag würde das tatsächliche Verbrauchsverhalten und die energetische Qualität der Gebäudehülle wesentlich fairer und genauer belohnt oder sanktioniert werden. Mehr steckt da nicht dahinter, aber schön, dass du mich trotzdem explizit in deinem Seitenhieb erwähnst.

      Die CO2-Bepreisung muss nicht lauthals als eigene Idee und alternativer eigener Vorschlag im Bundestag verkauft werden, weil es die auf nationaler Ebene ohnehin schon gibt und auf europaweiter Ebene demnächst folgen wird. Alles ein längst bekannter alter Hut.
      Herr Jung und du sollten sich auch einmal Gedanken machen, wie man nun hunderttausende von Menschen davon abhält, in eine fatale Kostenfalle zu tappen, indem die nächsten fünf Jahre (kommunale Wärmeplanung, relativ gemäßigte Zertifikatpreise zu Beginn) noch fröhlich Gasheizungen angeschafft werden, die dann bis 2045 fröhlich alle Klimaziele konterkarieren.

      1. Hallo @leftutti – und indirekt ist es auch an @Linda Lindner-Teuteburg gerichtet:

        Also ich werde erst mal mein Grünen-Bashing einstellen, um auch nicht unfair zu sein, und um die Diskussion nicht weiter zu emotionalisieren… Auch habe ich nicht den vollen Durchblick bei diesen ganzen Bundes- und EU-Gesetzen, die jetzt auf die Bürger zurollen. Da ist sicherlich auch viel Vernünftiges dabei, und natürlich ist auch meine „geliebte“ CO2-Bepreisung dabei. Erstmal sehen, wie diese ganze Mixtur in den verschiedenen Bereichen wirken wird. Aber wenn es doch nicht funktionieren sollte, dann erinnere dich an meine Worte…😉

        Bei meiner „Begeisterung“ für die CO2-Bepreisung (versus Verboten) schlage ich vielleicht auch gelegentlich etwas über die Stränge. Somit war meine Bemerkung auch nicht als „Seitenhieb“ auf dich gemeint, @leftutti. Jedenfalls hattest du am 30. Mai geschrieben ( https://finanzmarktwelt.de/dr-fritz-vahrenholt-erst-am-anfang-einer-grossen-energiekrise-271141/#comment-148463 – unter dem Pkt. „Pro-Kopf-Pauschale): „Wieso sollte jemand mit hohem Einkommen, großem Auto und großem Haus, also mit hohen CO2-Emissionen weit über dem Durchschnitt überhaupt Geld erstattet bekommen?“ Ich hatte das dann als „Warum sollen „Millionäre“ überhaupt eine Klimaprämie ausbezahlt bekommen?“ interpretiert.

        Dein verfeinertes Modell mag möglicherweise noch zielgerichteter wirken, aber die Bürokratie sollte man dabei auch im Auge behalten. Mein Vorschlag wäre jedenfalls mehr auf CO2-Bepreisung und Förderung zu setzen, statt Verbote zu erlassen. So könnte man z.B. den CO2-Preis zeitlich vorziehen, und jedes Jahr um z.B. 10 € pro Tonne erhöhen. Dass die Bürger dadurch in eine Kostenfalle laufen, überzeugt mich auch nicht so ganz. So unbedarft ist der Bürger doch auch nicht, um sich die persönlichen Kosten aus dieser CO2-Bepreisung nicht ausrechnen zu können – ggf. kann das auch der Energieberater machen, oder das Klimaministerium richtet eine Webseite mit einem Kostenrechner ein. Darüber hinaus könnte man auch entsprechende Warnungen ausgeben, sobald sich jemand eine fossile Heizung oder ein Verbrenner-Auto kaufen will. Und meine „CO2-Preisfantasien“ sind auch nicht auf den Gebäudesektor beschränkt, sondern sollte mMn in allen Bereichen eingeführt werden, also auch bei Verkehr, Stromerzeugung und Industrie (wird ja zum Teil auch schon).

        Auch ein Verbot von Verbrenner-Autos überzeugt mich nicht sonderlich. Meiner Meinung nach können Veränderungen in diesen Bereichen nicht per Stichtag von heute auf morgen kommen – also von null auf hundert (oder von hundert auf null) ab einen bestimmten Tag. Das führt nur zu einer Überforderung von allem möglichen, und zu Akzeptanzproblemen bei den Bürgern. Meiner Meinung nach muss es eine kontinuierliche Veränderung sein, also eine bestimmte prozentuale Abnahme der Verbrenner-Autos pro Jahr, bzw. eine entsprechende prozentuale Zunahme der E-Autos. Und das kann man eben am besten über eine angemessene CO2-Bepreisung und Förderungen erreichen. Sollte jedenfalls vor dem Stichtag des Verbrenner-Aus nicht schon eine erhebliche Transformation zum E-Auto hin erfolgt sein, so bin ich mir sicher, dass das nicht funktionieren kann. Das Schöne dabei ist, dass man das alles ja sehr gut berechnen kann (z.B. wie viele Autos pro Jahr neu zugelassen werden), und somit schon im Vorfeld wissen kann, ob ein Verbrenner-Verbot funktionieren kann oder nicht.

        Und zu guter Letzt, lieber @leftutti: Falls es dir in diesen Endlos-Threads entgangen sein sollte: Ich hatte dir damals am 1. Juni noch geantwortet – s. hier: https://finanzmarktwelt.de/dr-fritz-vahrenholt-erst-am-anfang-einer-grossen-energiekrise-271141/#comment-148547

        1. Hallo @Lausi, auf die frei interpretierten „Millionäre“ mit großem Haus und Auto bin ich eingegangen, weil du unmittelbar zuvor geschrieben hast:
          „Wer mehr Geld hat kann sich z.B. ein größeres Auto und/oder ein größeres Haus leisten – und stößt somit mehr CO2 aus. Ärmere Bevölkerungsschichten haben dagegen eher einen kleineren CO2-Fußabdruck.“
          Daraufhin habe ich deine eigenen Formulierungen lediglich aufgegriffen und im Grunde inhaltlich nur gefragt, warum jemand mit hohen CO2-Emissionen weit über dem Durchschnitt überhaupt Geld erstattet bekommen sollte.

          Genau so etwas ist mit ein Grund, warum ich Diskussionen im Allgemeinen immer anstrengender, fruchtloser und destruktiver empfinde.

          Die eine Seite muss jedes Wort genau abwägen und äußerst vorsichtig formulieren, weil alles auf die Goldwaage gelegt wird. Die eigentlichen Inhalte werden zur Nebensache, der Fokus in den Diskussionen liegt mehr und mehr auf Begriffen, Formulierungen und freier Interpretation.

          Ganz schnell steht plötzlich auf einmal im Raum: „Und wenn @leftutti schreibt, dass dann ja auch Millionäre diese Pro-Kopf-Pauschale ausgezahlt werden würde, die das ja gar nicht benötigen…“
          Nach meinem Modell kann der Millionär gerne eine 1000 qm-Villa mit Riesenpool alleine bewohnen, wenn die beispielsweise ein Nullenergie-Öko-Haus ist und der Pool solar beheizt wird. Dann würde er sogar noch entsprechend belohnt, im Unterschied zum Millionärsnachbarn nebenan mit schlecht isolierter Villa und ölbeheiztem Pool.

          Von der anderen Seite – und damit meine ich im großen Bild NICHT explizit dich – fliegen einem oft bewusst und absichtlich unscharfe, ungenaue und nicht selten unwahre Kampfbegriffe nur noch so um die Ohren.
          Beispiele gefällig?

          Sofortiges Heizungsverbot – inhaltlich korrekt wäre „Verbot des Einbaus neuer Öl- und Gasheizungen mit Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen und nur dann, wenn die alte Heizung nicht mehr zu reparieren ist“.

          Verbot von Verbrenner-Autos per Stichtag von heute auf morgen, von hundert auf null – korrekt geht es um den „Verordnungsvorschlag der EU-Kommission im Hinblick auf eine Verschärfung der CO2-Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen und für neue leichte Nutzfahrzeuge zur Senkung der CO2-Emissionen auf Netto-Null ab 2035“.
          Auch in diesem Bürokraten-Wortungetüm stecken nicht zu vernachlässigende Details:
          Verbrenner, die bis 31.12.2034 gekauft werden, dürfen weiterhin gefahren werden (was jederzeit bis 2050 und länger der Fall sein kann).
          Neben E-Autos dürfen auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit Wasserstoff oder Biomethanol betrieben werden.
          Dank Volker Wissing auch jeder Verbrenner mit E-Fuels (und KI zur Erkennung und Abschaltung bei fossilen Kraftstoffen 😏).
          Im Prinzip darf alles mit Netto-Null-Emissionen herumfahren, vielleicht sogar recycelter HVO-Diesel (ist noch nicht geklärt).
          Schwere Lkw und wichtige Einsatzfahrzeuge sind von diesem Vorschlag nicht betroffen.
          Eine kontinuierliche Abnahme von Verbrennern mit begleitendem regelmäßigem Monitoring ist ebenfalls vorgesehen.

          Merkst du den Unterschied?
          Einmal werden Formulierungen auf die Goldwaage gelegt, fehlgedeutet und „interpretiert“ – die vielen inhaltlichen Elemente werden dadurch im Keim erstickt oder zumindest in den nebligen Hintergrund gerückt.
          Im zweiten Fall werden oft bewusst falsche Formulierungen eingesetzt, Ängste und Sorgen geschürt – eine inhaltliche Debatte scheint von Anfang an erst gar nicht beabsichtigt zu sein.

          Nochmal: Auch wenn ich hier dein Einzelbeispiel zur Illustration heranziehe, meine ich jetzt ausdrücklich gar nicht einmal dich persönlich oder deine generelle Art der Gesprächsführung. Die empfinde ich so gut wie immer mehr als nur ok! Du argumentierst schließlich überwiegend mit Sachinhalten und wenig bösen Absichten 🤗
          Doch wie du siehst, sind wir alle (mich eingeschlossen) nicht vor dem perfiden Gift von AfD und Axel Springers großartigen Medien gefeit, das schleichend durch die Gesellschaft sickert.

          Lieber @Lausi, eine jährliche Erhöhung von 10 € pro Tonne CO2 bedeutet 10 € pro etwa 6500 km. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung liegt ungefähr beim Doppelten. Ob 20 € Mehrkosten pro Jahr, also 1,67 € pro Monat so abschreckend sind, wage ich zu bezweifeln.

          Eine abschließende Frage: Habe ich „CO2-Preisfantasien“ erwähnt, weil du die irgendwie als Zitat anführst?
          Daran kann ich mich nicht erinnern, was natürlich nicht heißen soll, dass es ausgeschlossen ist.
          Falls ja, möchte ich das revidieren, weil ich diese marktwirtschaftliche Komponente ebenfalls sehr befürworte, nur eben nicht als alleiniges Instrument.

          1. Hallo @leftutti,
            gehe mal davon aus, dass ich dir mit meiner Bemerkung nicht „ans Bein pinkeln“ wollte, und feindlich gesinnt bin ich dir schon mal gar nicht – ganz im Gegenteil. Also, alles schick…😁 Polemik liegt mir auch fern, und es geht mir wirklich nur um Sachargumente. Dass das oft nicht der Fall ist, glaube ich dir gerne, und sehe es (soweit es aus der Ferne möglich ist) natürlich auch selber. Es scheint mächtig zu brodeln in Deutschland – was man u.a. auch an dem Stimmengewinn der AfD sehen kann – und das kann einem sicherlich besorgt – wenn nicht sogar Angst machen.

            Sicherlich hast du recht, wenn du sagst, dass Wohlhabendere keine „Sozialhilfe“ a la „Pro-Kopf-Pauschale“ benötigen, aber das heißt für mich nicht, dass deswegen eine Pro-Kopf-Pauschale keine gute Maßnahme wäre. Ich bleibe dabei, dass ein Fixbetrag, der an ärmere Bevölkerungsschichten ausbezahlt wird, einfach das sozialste ist, was man machen kann, und damit umso mehr geholfen wird, je ärmer einer ist. Das sollte man im übrigen auch dann machen, wenn auch aus anderen Gründen (z.B. hohe Energiepreise oder Inflation) eine finanzielle Unterstützung unterer Einkommensschichten von Nöten ist. Und wenn Gewerkschaften verlangen, dass alle Löhne um einen bestimmten Fixbetrag steigen sollen (statt um einen prozentualen Betrag), ist es genau das gleiche Prinzip…

            Was das Verbrenner-Verbot betrifft: Wenn dieses erst 2035 kommen soll (diese Jahreszahl war nicht so präsent), dann ist ja wirklich noch gut Zeit, und dann ist es auch kein unrealistisches Vorhaben – und natürlich gilt es nur für die Neuzulassungen. Du schreibst: „Eine kontinuierliche Abnahme von Verbrennern mit begleitendem regelmäßigem Monitoring ist ebenfalls vorgesehen.“ Wenn dem so sein sollte, ist es ja o.k., und in meinen Augen auch dringend geboten. Dieses wird man aber wohl nur durch einen „bissigen“ CO2-Preis und Subventionen für E-Autos erreichen. Und ja: 20 € Mehrkosten pro Jahr durch den CO2-Preis ist natürlich ein Witz. Im Umkehrschluss heißt das für mich, dass erst ab 100 € pro Tonne CO2 wirklich eine Lenkungswirkung einsetzen dürfte… Alles darunter dürfte eher Kosmetik sein…

            Übrigens habe ich das Wörtchen „CO2-Preisfantasien“ selber fantasiert, und nur deswegen in Gänsefüßchen gepackt, weil es etwas fantastisch klingt…😉 In deinen Kommentaren ist mir dieses Wort jedenfalls nicht begegnet, und ich wollte damit nur die Ausweitung eines CO2-Preises auf alle mögliche Bereiche (nicht nur bei Gebäude & Verkehr) zum Ausdruck bringen.

            Schöne Grüße!

    2. @Lausi
      Während wir debattieren, machen die Niederlande einfach.
      Von wegen, alle lachen über Deutschlands Verbotspartei.
      https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/niederlande-wollen-fossile-heizungen-ab-2026-verbieten-waermepumpen-vorschreiben/

  15. Die selben haltlosen Argumente von „Experten“ wie vor 20 Jahren beim 100.000 Solar Dächer Programm. Und Warum? Meine Antwort: Das Kapital in Deutschland verliert seine Macht. Da Angst schon immer ein guter politischer Treiber war packt man jetzt wieder die Verarmungsdebatte aus dem Zauberhut. Nichts von den Schreckensvorhersage ist eingetreten. Mit Angst Brot und Spiele hält man die Bevölkerung als Wohlhabender halt dumm. Einfach nur widerlich. Ich war am Grab von Herbert Quandt.un bin mir sicher er hat sein Reichtum auch nicht mitgenommen.Leud tun mir nur zukünftige Generationen die unserer Dekadenz ( mit Wohlstand hat das nichts mehr zu tun) ausbaden müssen. Ich würde mir nur wünschen ich könnte die Geschichtsbücher in 200 Jahren über diese Zeit lesen.

    1. Hallo Stoni,
      in den Geschichtsbüchern wird stehen:
      Erst glaubte man das die Erde eine Scheibe ist.
      Der Papst unfehlbar.
      Die Erde der Mittelpunkt der Erde ist.
      Erdöl 1990 zu Ende ist.
      Dann glaubte man, dass die Erderwärmung menschengemacht ist.
      Dann glaubte man, dass die Welt durch „Erneuerbaren“ mit Energie versorgt werden kann.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. Nicht zu vergessen, das letzte Kapitel:
        Und es begab sich Anfang des Jahrtausends, dass ein einsamer Warner das Land verließ und mit seiner lieben Frau und seinen Goldtalern in der Halbwüste lebte. Und er ermahnte und prophezeite und warnte jeden Tag zehn Mal alle Menschen vor der grünen Gefahr. Doch die Menschen wollten nicht auf den Weisen aus den Bergen hören, bis sie eines Tages alle erfroren, geschmolzen oder verhungert waren.

      2. Zitat: „Die Erde der Mittelpunkt der Erde ist“ Die Sonne in Andalusien muss wirklich sehr stechend sein…😂

  16. Wenn ich die Überschrift lese ist schon klar wohin es zielt. Da erübrigt es sich den Schwachsinn (auch in den Kommentaren) weiter zu lesen. Schlaft Mal schön weiter.

  17. War mal wieder klar das jetzt die Leute verrückt gemacht werden sollen. Jetzt wo Wärmepumpen als Alternative im Vormarsch sind wir’s NATÜRLICH der Strom reduziert. Das ist doch alles wieder mal Panikmache. Hört endlich auf damit die Menschen mit so einem. Unsinn verrückt zu machen.

  18. Pingback: Aktuelles vom 18.06.2023 | das-bewegt-die-welt.de

  19. @ Lausi, die Sonne lacht über Spanien, aber die ganze Welt lacht über Deutschland.

  20. Pingback: Netzagentur plant Drosselung des Strombezugs für Wärmepumpen und Elektroautos - Digitaler Harz News

  21. Ich bin ja mal gespannt was die Leute sagen, dessen Wärmepumpen nicht für Propangas geeignet sind, und zumindest größere Umbauten notwendig sind, weil R290 ab 2030 verboten wird. Die Wärmepumpen dann nicht mehr in Kellern stehen dürfen, nicht neben Lichtschächte usw.
    Zumindest wird der Verdichter gewechselt werden müssen, was ja das Herz einer Wärmepumpe ist.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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