FMW-Redaktion
1. Wie heißt der große Verlierer der Wahl in Deutschland? Antwort: Macron! Der absehbare Einzug der FDP in eine Koalition macht den Spielraum für Kanzlerin Merkel extrem klein, den Wünschen von Macron entgegen zu kommen. Bekanntlich fordert Macron mehr europäische Integration, und ebenso bekanntlich heißt es seitens des FDP-Parteichefs Lindner, dass genau das die „rote Linie“ sei, die man nicht überschreiten werde.
Gemäß den traditionellen Gepflogenheiten in der deutschen Politik, stellt die größte Partei den Kanzler(in), die zweitgrößte Partei (in der Koalition) darf sich dann ein für sie wichtiges Ministerium aussuchen. Und das wäre sicher das Finanzministerium, wie Lindner vor der Wahl häufig betont hatte. Und ein FDP-Finanzminister (Lindner oder vermutlich Hans-Otto Solms) würde Macron das Leben deutlich schwerer machen.
Aber Macron steht nach den gestrigen Senatswahlen in Frankreich auch innenpolitisch unter Druck: seine Partei La République en Marche verlor sechs Sitze auf nun nur noch 23 Sitze, während die Konservativen sieben Sitze hinzugewannen auf nun 149 Sitze. Damit wird die innenpolitische Lage für Macron schwieriger, er braucht für die von ihm angestrebten Verfassungsänderungen die Mitarbeit anderer Parteien.
Foto: Presidencia de la República Mexicana, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
2. Apple-Zulieferer schmieren ab: in Taiwan, dem Sitz der meisten und bedeutendsten Apple-Zulieferer, kracht es! So kommen diejenigen Unternehmen stark unter Druck, die am taiwanesischen Aktienmarkt gelistet sind und die stark abhängig sind von iPhone-Bestellungen. Die Bestellungen für das iPhone 8 liegen deutlich unter denen der Vorgängermodelle iPhone 7 und iPhone 6 – und das bekommen jetzt die Apple-Zulieferer zu spüren: so fielen die Aktien von Hon Hai und Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., die zusammen ca. ein Drittel der Marktkapitalisierung des taiwanesischen Leitindex Taiex bilden, seit der Apple-Präsentation zweistellig. Zuvor hatte der Index Taiex ein 17-Jahreshoch erreicht, heute Nacht fiel der Index auf den tiefsten Stand seit einem Monat mit einem Minus von 1,2%.
Auch in Südkorea verloren Apple-Zulieferer deutlich.
3. Wall Street CFOs sehen US-Aktienmarkt in einem Blasen-Stadium: laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte sehen über 80% der befragten Finanzchefs (CFOs) von US-Firmen den US-Aktienmarkt in einem Blasen-Zustand. Das ist der höchste Wert, seit Deloitte diese Umfrage durchführt (seit acht Jahren). Gleichzeitig zeigen Daten der University of Michigan, dass Privatinvestoren so optimistisch sind wie nie zuvor: 67% der Befragten erwarten steigende Aktienkurse in den nächsten 12 Monaten.
Wer hat Recht?
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Na ja, Das Macrönchen wäre noch einmal froh, wenn die Mandatsverluste nach einer Wahl auf die jetzigen 20 % beschränkt blieben.
Das ist erst der Anfang. Seine Gratulation an Merkel nach diesem desaströsen Ergebnis ist nur peinlich. Seine Wahrnehmungsfähigkeit bei einen 8,x % igen Verlust an Wählerstimmen von Sieg zu schwafeln spricht Bände.