Märkte
Ölpreis entspannt, Saudis liefern! Trump könnte den Bullen helfen
Der Ölpreis war in den letzten Tagen gefallen, und hatte die Lücke schon größtenteils geschlossen, die nach den Anschlägen auf die saudischen Öl-Anlagen vor knapp zwei Wochen entstanden war. Im WTI-Ölpreis wäre die Lücke nach unten bei 55 Dollar geschlossen. Gestern stürzte der Preis im Tief auf 55,64 Dollar. Und das nach einen Anstieg auf bis zu 63,34 Dollar am 16. September!
Entspannung im Ölpreis – Saudis liefern
Seit Tagen nehmen die Gerüchte und Berichte zu, dass Saudi-Arabien die ausgefallene Fördermengenkapazität sehr zügig von 5,7 Millionen Barrels pro Tag (mehr als die Hälfte der saudischen Gesamtförderung) wieder an den Start bringen kann. Kurz nach den Anschlägen sprachen die Saudis schon von Ende September als Zeitpunkt. Vergleicht man aktuell verschiedene Quellen und Aussagen, dann haben die Saudis ihre Kapazitäten schon jetzt wieder so weit hochgefahren, dass sich der Markt beruhigen kann. Die offizielle saudische Mitteilung erwähnt zwar nicht explizit die Öl-Förderung von 9,8 Millionen Barrels pro Tag wie vor den Anschlägen, und spricht auch eher von Benzin, Gas etc. Aber im Gesamtbild betrachtet scheint die Wiederherstellung der Förderung gut zu laufen.
Den Öl-Bullen könnte nur Donald Trump kurzfristig helfen
Dieses Lagebild sorgt vor allem seit gestern für Entspannung im Ölpreis, der wie gesagt bis auf 55,64 Dollar im Tief gefallen war. Die Erholung bis heute Nachmittag auf 56,42 Dollar ist im „großen Bild“ seit den Attacken auf die Saudis nur eine kleine Erholung. Jetzt könnte eine Entspannung im Handelskrieg den Öl-Bullen helfen. Vorgestern gab es durch Donald Trump versöhnliche Töne gegenüber dem Iran, und verschärfende Töne gegen China. Beide Aussagen unterstützten aber einen fallenden Ölpreis. Und aktuell? Die Bullen schöpfen ein klein wenig Hoffnung, aber auch nur ein ganz klein wenig Hoffnung, dass es doch noch in absehbarer Zeit eine grundsätzliche Einigung zwischen den USA und China im Handelskrieg geben könnte.
Denn Donald Trump sagte jüngst, dass es einen Deal schneller geben könne, als die Beobachter es erwarte würden. Aber hey… wie oft ging es in den letzten Monaten schon hin und her mit Trumps Äußerungen zu China. Das kann etwas bedeuten, oder auch überhaupt nichts. Aktuell reicht es jedenfalls aus, dass der Ölpreis für den Moment (!) nicht weiter fällt. Der folgende Chart zeigt WTI-Öl seit dem 11. September. Die Lücke zum Zustand vor den Anschlägen ist fast geschlossen.
Ganz aktuell: Gerade wo wir diesen Artikel veröffentlichen wollen, rauscht Öl gut 60 Cents nach unten auf 55,90 Dollar. Schuld ist die aktuelle Veröffentlichung des Whistleblower-Berichts über Donald Trump. Risiko-Assets fallen deswegen aktuell, und Öl ist offenbar sehr sensitiv in diesen Sekunden.
Aktien
Markus Koch LIVE vor dem Handelsstart in New York – Quartalszahlen, Fed, Gamestop

Markus Koch meldet sich im folgenden Video LIVE vor dem Handelsstart in New York. Einige Quartalszahlen werden besprochen. Und natürlich ist wieder der Irrsinn rund um Gamestop ein Thema. Heute Abend steht auch die Fed-Verkündung an.
Aktien
Boeing-Quartalszahlen: Auf ersten Blick schockierend großer Verlust

Die Boeing-Quartalszahlen wurden soeben veröffentlicht. Hier die wichtigsten Eckdaten. Der Umsatz liegt bei 15,3 Milliarden Dollar (Vorjahreswert 17,91/erwartet 15).
Der Verlust (!!!) nach Non-GAAP liegt bei -15,25 Dollar pro Aktie (Vorjahreswert -2,33/erwartet -1,80). Hallo? 15,25 Dollar Verlust pro Aktie bei Erwartungen von „nur“ -1,80 Dollar Verlust? Insgesamt ist das ein Verlust von 8,4 Milliarden Dollar nach -1 Milliarde Dollar vor einem Jahr. Was ist hier los? Sonderposten? Eigentlich ist die Non-GAAP-Zahl ja gerade dafür gedacht, Sonderkosten herauszurechnen, damit die Anleger sehen können, wie sich das Kerngeschäft eines Unternehmens entwickelt. Boeing sagt aktuell, dass dieser monströse Verlust auch eine Belastung von 6,5 Milliarden US-Dollar vor Steuern für das 777X-Programm und eine steuerliche Wertberichtigung beinhaltet. Also, einmal tief durchatmen bitte. Dennoch sind es keine guten Zahlen.
Die Boeing-Aktie notiert vorbörslich mit -3,9 Prozent.
Im 4. Quartal 2020 wurden 59 kommerzielle Flugzeuge ausgeliefert nach 79 im 4. Quartal 2019. Der Umsatz sank von 7,5 auf 4,7 Milliarden Dollar. Der operative Verlust weitete sich aus von -2,8 auf -7,6 Milliarden Dollar. Im Klartext: Die Rüstungssparte durfte mal wieder stützend wirken. Sie lieferte operativ einen Gewinn von 502 Millionen Dollar nach 34 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.
Märkte
Ölpreis: Gute Argumente für weiter steigenden Markt

Der Ölpreis kämpft zwar seit zwei Tagen mit der Marke von 53 Dollar (WTI-Öl). Aktuell sind es 52,62 Dollar. Aber die Lage wirkt doch halbwegs stabil mit Aufwärtstendenz. Vorgestern berichteten wir, dass offenbar sogar der Irak sich nun brav an seine Kürzungszusagen hält, was den Bemühungen der OPEC mehr Glaubwürdigkeit verleiht – was wiederum positiv für einen möglicherweise steigenden Ölpreis zu werten ist.
API-Daten geben Hoffnung für kurzfristig steigenden Ölpreis
Gestern Abend wurden die privat ermittelten API-Lagerbestände für Rohöl in den USA veröffentlicht mit einer Wochen-Veränderung von -5,3 Millionen Barrels (erwartet waren +0,6 Mio). Weniger volle Lagertanks bedeuten mehr Nachfrage nach Öl bei den Endverbrauchern, weniger Angebot der Produzenten, oder beides gleichzeitig. Auf jeden Fall ist dies tendenziell ein gutes Zeichen für den Ölpreis. Und die API-Daten sind stets ein Indikator für die einen Tag später anstehenden offiziellen staatlichen Daten aus den USA. Sie werden heute von der Energiebehörde EIA um 16:30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht. Zeigen auch sie einen Rückgang der Lagerbestände, könnte der Ölpreis womöglich über die 53-Dollar-Marke steigen.
Joe Biden hilft den Öl-Bullen langfristig
Wir hatten in den letzten Tagen schon mehrmals über die Wahl von Joe Biden und die daraus möglicherweise resultierenden Auswirkungen auf den Ölpreis geschrieben. Joe Biden verbot per Dekret bereits den anstehenden Bau der Keystone XL Pipeline von Kanada nach Texas. Weitere Restriktionen für die Ölindustrie in den USA stehen an. Alles was die Angebotsseite für Öl einschränkt, ist logischerweise auf mittlere und lange Sicht gut für einen steigenden Ölpreis. Und nach und nach könnten die Trader geneigt sein dieses Szenario vorwegzunehmen. Dazu hat Eugen Weinberg von der Commerzbank heute einen sehr interessanten Kommentar verfasst. Zitat auszugsweise:
Doch scheint der Markt aktuell eher gewillt, positive Nachrichten aufzunehmen. Auch wirken die jüngsten Nachrichten aus den USA belastend für den US-Ölsektor und sind daher eher preisstützend. So erlitt die Dakota Access-Ölpipeline am Dienstag einen weiteren Rückschlag, als ein Richter die Entscheidung einer unteren Instanz bestätigte und einen Verstoß bei der Erteilung einer Schlüsselgenehmigung feststellte. Die Pipeline wird jedoch vorerst nicht stillgelegt. Deren Schicksal hängt womöglich auch vom neuen US-Präsidenten Biden ab, der bereits an seinem ersten Tag im Amt eine Schlüsselgenehmigung für die geplante Keystone XL-Pipeline gestrichen hat. Es wird außerdem erwartet, dass die Biden-Administration schon heute eine vorübergehende Aussetzung neuer Pachtverträge für Öl- und Gasexplorationen auf bundeseigenem Land und in Gewässern anordnen wird und dass fast ein Drittel dieser Flächen auch in den nächsten zehn Jahren unangetastet bleiben sollen. Stärkere Einschränkungen für die Exploration und den Transport sowie fehlende Unterstützung für die Öl- und Gasprojekte in den USA sprechen für eine langsamere Erholung der dortigen Produktion und daher eher für längerfristig höhere Preise.
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