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Ölpreis fällt weiter – Achtung, heute zwei wichtige Ereignisse!

Beispielbild einer Öl-Pumpe

Der Ölpreis zeigt weiter Schwäche! WTI-Öl notiert aktuell bei glatt 20 Dollar. Der Tiefpunkt lag heute früh schon bei 19,92 Dollar. Nur am 30. März war der Markt noch etwas schwächer mit 19,30 Dollar. Zwischenzeitlich notierte der WTI-Ölpreis sogar schon bei 29 Dollar. Gestern früh sah man Kurse um die 22,50 Dollar, und jetzt dieser Rückgang auf um die 20 Dollar. Tja, die über Ostern vereinbarte Fördermengenkürzung der OPEC, ihrer Partner, und vermeintlich weiterer Außenstehender scheint zumindest aktuell am Markt keinerlei Wirkung zu zeigen. Im Gegenteil, die Kürzungen scheinen als viel zu gering zu verpuffen, um den Markt auszubalancieren, und somit den Ölpreis steigen zu lassen. Auch die gestrige Erwähnung einer Kürzungs-Größenordnung von eher 20 statt 10 Mio Barrels pro Tag durch Donald Trump half dem Markt nicht. Jetzt geraten die Lagerbestände für Öl in den Fokus der Betrachter!

Ölpreis achtet auf die Lagerbestände und IEA

Der Nachfragerückgang nach Öl scheint aus Sicht der Trader, die zumindest den aktuellsten Terminkontrakt für Öl handeln, derart viel zu groß zu sein, so dass diese Kürzungsvereinbarung wie gesagt wirkungslos verpufft ist. Dass zumindest jetzt noch die Angebotsmenge dramatisch höher als die Nachfragemenge ist, sieht man am Besten in den Lagerbeständen. Die Öl-Lagerbestände für die USA sind da das beste Barometer. Die offiziell ermittelten Daten der US-Lagerbestände für Rohöl sind in den letzten elf Wochen durchgehend gestiegen. Und alleine letzte Woche wurde ein Zuwachs der Lagerbestände von 15,2 Millionen Barrels vermeldet! Stets einen Tag vor den offiziellen Daten werden Abends die privat ermittelten API-Daten für die US-Lagerbestände veröffentlicht.

Gestern Abend wurden die API-Daten mit einem Zuwachs von 13,1 Millionen Barrels vermeldet, was heute früh den Abwärtsdruck auf den Ölpreis aufrecht erhält. Erleben wir also heute um 16:30 Uhr mit den offizillen Lagerdaten aus den USA das nächste Debakel für den Ölpreis? Möglich wäre es. Man muss natürlich fairerweise sagen: Die OPEC und ihrer Partner haben ja gerade erst die Kürzungen vereinbart. Bis die wirken, wird es sicherlich einige Zeit dauern. Erstmal werden die Lager wohl weiter überlaufen, um es mal symbolisch vereinfacht auszudrücken. Die Internationale Energie-Agentur wird heute wohl ihren aktualisierten Ölmarkt-Ausblick veröffentlichen. Angeblich sollen hier auch Zahlen genannt werden über massive Aufkäufe von Öl für staatliche Reserve-Bestände durch Industrienationen. Dies könnte dem Ölpreis eventuell heute helfen.

Erst weiter Schwäche, bevor es besser werden kann?

Bringt die Fördermengenkürzung einen positiven Effekt, zusammen mit einem schrittweise Wiederhochfahren der Weltwirtschaft in den nächsten Wochen? Möglich wäre es. Als Szenario könnte man sagen: Erstmal laufen die Lager weiter über vor lauter Öl, weil ganz kurzfristig noch viel mehr Öl-Angebot als Nachfrage da ist. Aber in einigen Wochen könnte (nicht muss) sich die Lage ändern. Wie gesagt, die Weltwirtschaft muss wieder an Schwung gewinnen, und damit auch die Öl-Nachfrage. Und die Teilnehmer der Mengenkürzungen müssen sich auch wirklich an ihre Kürzungszusagen halten (was die letzten Jahre nicht immer der Fall war). Dieser doppelte Effekt könnte dem Ölpreis in den nächsten Wochen wieder auf die Beine helfen. Aber kurzfristig könnten wir weiter Schwäche sehen. So kann es kommen, aber das ist wie gesagt nur ein Szenario. Es kann auch alles ganz anders kommen. Bitte bilden Sie sich ihre eigene Meinung, denn wir haben hier nicht die Glaskugel gepachtet! Heute achten wir auf die Aussagen der IEA und die staatlichen Lagerdaten aus den USA.

Ölpreis im Verlauf der letzten zehn Tage
WTI-Ölpreis im Verlauf der letzten zehn Tage.



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