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Ölpreis im Aufwind, Brent steigt schneller als WTI – der Grund ist ein wackliges Fundament für die Bullen

Steigt die Nachfrage nach Öl dauerhaft, oder sinkt die Angebotsmenge dauerhaft, können Öl-Bullen guten Gewissens auf steigende Kurse setzen. Aber was aktuell geschieht, ist eine Parallele zu den...

FMW-Redaktion

Steigt die Nachfrage nach Öl dauerhaft, oder sinkt die Angebotsmenge dauerhaft, können Öl-Bullen guten Gewissens auf steigende Kurse setzen. Aber was aktuell geschieht, ist eine Parallele zu den Pipeline-Shutdowns in den USA aufgrund von Stürmen und Rissen vor wenigen Wochen, inklusive auslaufendem Öl. Aktuell hat der Betreiber der britischen „Forties Oil Pipeline“ festgestellt, dass es Risse gibt. Diese wirkten anfangs nicht so schlimm, so dass die Förderung nur gedrosselt wurde.

Jetzt gibt man bekannt die Förderung ganz runterzufahren, da die Risse offensichtlich schlimmer sind als angenommen. Die Reparatur könne wochenlang dauern. Das ist deswegen so bedeutend, weil die Kapazität dieser Pipeline (die wichtigste in UK) erstens 450.000 Barrels pro Tag beträgt. Und zweitens ist das Forties-Pipeline-System sozusagen der Hauptlieferant des Brent-Öls, welches die Basis stellt für den Handel der weltweit entscheidenden Öl-Sorte „Brent“.

Brent-Öl ist seit gestern früh bis jetzt von 63,15 auf 65,30 Dollar gestiegen. WTI-Öl ist aber „nur“ von 57 auf 58,34 Dollar gestiegen. Die Spanne zwischen beiden Kontrakten steigt also weiter an von 5 Dollar letzte Woche auf jetzt 7 Dollar, weil ja aktuell die Knappheit im Brent steigt. Gleichzeitig übt die ständig steigende Fördermenge in den USA (jetzt 9,71 Millionen Barrels pro Tag) dort Druck auf den WTI-Preis aus. Der steigt zwar ebenfalls, aber halt langsamer als Brent.

WTI zieht aktuell im Sog von Brent mit nach oben. Aber für beide Kontrakte gilt das selbe wie bei den Pipeline-Pausen in den USA vor wenigen Wochen. Solche Ausfälle bleiben immer zeitlich begrenzt. Die Fördermenge kommt irgendwann zurück (oft schneller als gedacht), und dann ist der Preis verdammt anfällig für einen Rückschlag. Aber im Moment scheint dieses Pipeline-Problem eine Art Glücksfall für die Öl-Bullen zu sein.

Denn im WTI fehlen jetzt nur noch 70 Cents zum jüngsten Hoch vom 26. November. Danach wäre Luft bis zu den Hochs aus 2015 bei um die 62 Dollar.


WTI-Öl seit 2014.



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