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Ölpreis steigt seit drei Handelstagen – dafür gibt es zwei Gründe

Ölpumpe Beispielbild

Der WTI-Ölpreis ist von Donnerstag Mittag von 54 auf aktuell 56,72 Dollar gestiegen. Ein kräftiger Schub, und danach ein weiterer Anstieg in drei Wellen. Auf jeden Fall kann man für den Augenblick sagen, dass die drei Tiefpunkte bei gut 51 Dollar erst mal ein wenig entfernt sind. Aber ist dieser aktuelle Anstieg im Ölpreis nachhaltig? Schon letzte Woche sprachen wir von einer wackligen Nummer. Aber schauen wir auf die Gründe für diesen tagelangen Anstieg.

Ölpreis beeinflusst durch fallende Lagerbestände

Mehr als überraschend wurden die Lagerbestände für US-Rohöl letzten Mittwoch Nachmittag mit einem Rückgang von 1,7 Millionen Barrels vermeldet. Und das, wo die Lagerbestände vorher fünf Wochen lang nur gestiegen waren. Man rechnete auch für letzte Woche mit einem erneuten Anstieg, aber die Lagerbestände sanken. Da weniger Lagerhaltung auch weniger Druck ausübt, sprang der Ölpreis am Mittwoch schnell nach oben (gut sichtbar mittig im Chart).

OPEC und Handelskrieg

Wo als ergänzender Grund letzte Woche noch eine Hoffnung auf weniger Förderung durch die OPEC vorhanden war, rückt derzeit der Handelskrieg in den Fokus. Am Freitag sagten der US-Handelsbeauftragte wie auch das chinesische Handelsministerium, dass man kurz davor stehe einige Details des Handelsvertrags fertigzustellen. Und heute nun kommt Donald Trump und betont, dass man bei den Verhandlungen vor dem Zeitplan liege. Das lässt den Optimismus ansteigen. Mehr Welthandel bedeutet mehr Öl-Nachfrage. Dieses Entspannungs-Szenario hilft dem Ölpreis natürlich übers Wochenende weiter beim Ansteigen!

Natürlich darf sich da jeder Öl-Bulle endlich mal wieder freuen über mehrere Tage am Stück, wo der Ölpreis steigt. Jetzt sind es +2,72 Dollar in gut drei Handelstagen. Man sollte aber nicht vergessen, wie sprunghaft und empfindlich Donald Trump ist. Wie oft gab es schon Meinungsänderungen in Sachen Handelskrieg. Und die weltweite Flaute in der Industrie ist nicht aus der Welt! Gut, positiv kommt aktuell hinzu, dass die EU den Briten mal wieder eine Verlängerung bis Januar gewährt. Aber für die Bewegung im Ölpreis dürfte das eine sehr, sehr nachrangige Rolle spielen. Nach den Lagerdaten ist ja auch immer vor den Lagerdaten. Morgen kommen schon wieder die API-Daten. Letzte Woche lagen sie kräftig daneben mit +4,4 Mio Barrels, und täuschten somit die Öl-Shorties. Also, aktuell schaut der Markt auf den Handelskrieg, morgen API, und Mittwoch die offiziellen Lagerdaten aus den USA.

Ölpreis WTI seit dem 15. Oktober
Ölpreis WTI seit dem 15. Oktober.



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