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Powell: Anhörung vor dem US-Kongreß – Live-Feed
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Handelskrieg: Trumps Ultimatum – Peking schweigt
Das offenkundige Schweigen der chinesischen Regierung zeigt, dass man nicht wirklich begeistert ist vom Ultimatum Trumps
Die Märkte sehen einen Deal im Handelskrieg bereits als Fakt an – nachdem Donald Trump einen Vertrag unterschrieben hat, über den (angeblich auf Wunsch der Chinesen) Stillschweigen vereinbart wurde. Stand jetzt sieht es so aus: Peking habe mündliche (!) Zusagen gegeben, eine formale Unterzeichnung von Trump und Xi Jinping ist nicht vorgesehen. Nach dem Phase 1 Deal wird es dann erst nach den US-Wahlen Verhandlungen über den Phase 2 Deal geben. Dazu gebe es einen „enforcement machanism“, also einen Kontrollmechanismus für die Amerikaner, im Klartext: wenn China die Zusagen nicht einhält, werden die Strafzölle wieder in vollem Umfang erhoben. Die bestehenden Strafzölle sollen „ein bißchen“ gesenkt werden („There will be a small reduction in tariffs on some Chinese goods“) – hier ist offenkundig nicht die Rede von 50%, wie zuvor vom „Wall Street Journal“ berichtet.
Offensichtlich versteht Trump das von ihm unterschriebene Papier als letztes Angebot – man wartet nun auf die Reaktion Pekings. Aber diese bleibt bisher aus. In chinesischen Medienn kommt das Thema faktisch nicht vor, wie die CNBC-Korrespondentin Eunice Yoon konstatiert:
Nearing end of work day in #China, and this is still true. Official media reporting on #trade deal? Nada. https://t.co/5KVsnnoq7M
— Eunice Yoon (@onlyyoontv) December 13, 2019
Offenkundig sind die Chinas Machthaber nun in einer „delikaten Situation“, wie der Chefredakteur der „Global Times“, Hu Xijin, richtigerweise konstatiert.
Chinas Aussenminister Wang hat heute erneut die USA erneut scharf kritisiert – eher ungewöhnlich wenn man davon ausgeht, dass Peking willens ist, das „Angebot“ anzunehmen. Eher könnte man sagen, dass Trump den Chinesen im Handelskrieg nun die Pistole auf die Brust setzt, denn wenn Peking das Angebot nicht annimmt, müssten eigentlich die Strafzölle am Sonntag in Kraft treten!
Was also wird passieren? Die von Trump geforderten Käufe von 50 Milliarden Dollar an US-Landwirtschaftsgütern scheinen Peking jedenfalls zu hoch zu sein – man müsste andere Handelspartner (vor allem Brasilien und Argentinien) brüskieren – und damit faktisch eingestehen, dass man vor den USA kuscht.
Hinzu kommt: da der Staat China nicht als Käufer auftritt, müsste die Regierung meist private chinesische Firmen auffordern, die US-Landwirtschaftsprodukte zu kaufen. Aber diese privaten Firmen sind dazu nicht bereit, weil die Preise der Amerikaner teurer sind als Markt-üblich. Faktisch müsste dann Peking diesen privaten Firmen Subventionen zahlen als Ausgleich für die zu teuren Preise der Amerikaner – was wiederum der von Peking gewünschten Forcierung „Markt-orientierter“ Wirtschaftspolitik widerspricht.
Fazit: Peking steckt nun in einer unangenehmen Lage und muß zeitnah reagieren. Das offenkundige Schweigen der chinesischen Regierung zeigt, dass man nicht wirklich begeistert ist vom Ultimatum Trumps. Eigentlich will man den Handelskrieg beenden, aber im Grunde widerspricht das Ultimatum genau dem, was für Peking so wichtig ist: einen Deal auf Augenhöhe zu machen. Trump sagt China: „friß oder stirb“. Und Peking weiß schlicht noch nicht, ob es fressen oder sterben soll..
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Webinar „Was passiert im Jahr 2020“? Die Lage – und was man tun kann
Gestern fand das Webinar „Was passiert im Jahr 2020“ statt. In welcher Lage sind wir derzeit – und welche Entwicklungen sind wahrscheinlich im nächsten Jahr? Markus Fugmann blickt – zusammen mit dem „Bullennörgler“ – auf die noch vorherrschenden Trends verbunden mit der Frage, ob all das ungebrochen weiter geht im nächsten Jahr. Wo sind die Chancen, wo die Risiken? Erleben wir einen Paradigmenwechsel, wie Ray Dalio formuliert?
Der „Bullennörgler“ – gern gesehener Gastautor bei finanzmarktwelt.de und bereits einige Male auch Gesprächspartner bei vorherigen Webinaren – stellt zwei klare Möglichkeiten vor, wie man sich positionieren kann. Aus der theoretischen Analyse werden praktische Möglichkeiten entwickelt.
Das Webinar können Sie hier in voller Länge „nach-sehen“:
https://www.facebook.com/capitalcomdeutsch/videos/581287469357003/
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Handelsstreit: Kommt heute der Waffenstillstand?
An den Börsen kann man sich nur noch wenige Stunden für den Fall der Fälle wappnen
Die Zeichen mehren sich: Es sind nur noch wenige Stunden bis zum Ablauf der Frist, nach der die nächste Stufe der Eskalation im Handelsstreit in Kraft treten soll – und auch an den Börsen kann man sich nur noch wenige Stunden für den Fall der Fälle wappnen. Beide Seiten haben bis zum Schluss gepokert, jeder wollte aus der Notlage des anderen bis zuletzt Kapital schlagen. Aber jetzt muss zumindest ein Waffenstillstand, in Form einer Verschiebung her.
Im Wirrwarr der Meldungen blickt kaum einer mehr durch über die ökonomischen Zusammenhänge, die sich aus den aktuellen Daten auch nicht unmittelbar ableiten lassen. Vor allem auch wegen der Reaktionen an den Börsen – diese bewertet die Zukunft, deshalb auch der alte Spruch eines legendären hessischen Börsenkommentators: „Fürs Gehabte gibts nichts!“
Wieso brauchen beide Seiten die Entscheidung im Handelsstreit? Eine Gegenüberstellung
In zahlreichen Artikeln der letzten Monate:
- Wie dringend braucht China den Deal?
- Die leeren Drohungen von Trump
- USA und China sind die Verlierer
- Schweinepest in China
- Warum es bisher keinen Deal gab!
..habe ich jeweils auf die Sachzwänge hingewiesen, die aus ökonomischen Gründen zur Eindämmung im Handelsstreit führen müssten. Man hatte es aus vielerlei politischen und ideologischen Gründen ignoriert, bis die Konsequenzen immer deutlicher wurden. Hier ein paar der K.O.-Kriterien.
Handelsstreit: Die Nöte der Chinesen
Chinas Wirtschaft verliert nach einem Jahrzehnt schuldenfinanzierten Wachstums an Fahrt – zuletzt auf sechs Prozent, die schwächste Rate seit 27 Jahren. Ein Alarmzeichen für die chinesische Regierung, die dem Volk eine Verdoppelung des Bürgereinkommens zwischen 2010 und 2020 versprochen hatte. Der Handelsstreit verschärft den Abschwung, erkennbar an den letzten Zahlen, wie zum Beispiel:
- Die Industrieprofite sind bereits sieben Monate in Folge rückläufig, zuletzt minus 9,9 Prozent zum Vorjahr und damit auf dem niedrigsten Niveau seit 2011.
- Die Autoverkäufe liegen 15 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresund sind nun schon 16 Monate in Folge gefallen.
- Der Einbruch der Importe und Exporte, die die Auslastung der Firmen fallen lassen.
Zur Erinnerung: Bei der Finanzkrise verloren Millionen von Wanderarbeitern ihre Anstellung und mussten zurück ins chinesische Hinterland. Dies wird man 2020 unbedingt verhindern wollen.
Hinzu kommt ein ganz spezielles Problem mit der „Afrikanischen Schweinepest“: Dieser fielen bereits 100 der 200 Millionen chinesischen Tiere zum Opfer. Schweinefleisch ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des chinesischen Wohlstandes. Obwohl man bereits an die Reserven in Kühlhäusern herangeht, haben sich die Preise verdoppelt, auch die chinesische Inflation für die Verbraucherpreise ist über acht Prozent in die Höhe geschnellt. Man braucht Lieferungen aus den USA. Und was wäre, wenn die Zölle auf die chinesischen Alltagsprodukte ab dem 15. Dezember mit weiteren 15 Prozent verzollt würden? Und was ist mit den Apple-Produkten, die von der Riesenfirma Foxconn mit einer Million Beschäftigten „zusammengeschraubt“ werden? Nur ein paar Aspekte, warum auch das geduldige China nicht einfach weiter eskalieren kann.
Handelsstreit und die Zwänge von Donald Trump
Obwohl es fast schon absurd klingt: der oberste Zwang ergibt sich aus dem unbändigen Wunsch ihres Präsidenten 2020 wiedergewählt zu werden. Daraus resultieren zwei Konsequenzen: Er braucht eine starke Wirtschaft und hohe Börsenkurse. Man kann es gar nicht oft genug wiederholen!
Die US-Indizes, die sich seit der Finanzkrise vervierfacht haben, entsprechen einer Markt Kapitalisierung von weit über 30 Billionen Dollar. Bereits bei einem Aktieneinbruch von 10 Prozent würde würden sich ca. 3,5 Billionen Dollar an Vermögenswerten in Luft auflösen. Mindestens 50 Prozent der Amerikaner wären davon richtig betroffen und der Konsum werde umgehend reagieren. Ein weiterer Einbruch wäre aber auch zu befürchten, wenn die zusätzlichen Zölle auf die Alltagsgüter kommen würden – damit beträfe es aber die unteren 50 Prozent der Amerikaner und damit viele Stammwähler Trumps.
Auch wenn es zahllose Argumente für eine Störung des Wirtschaftswachstums in den USA durch die Beeinträchtigung der Lieferketten im Welthandel gibt, es sind die beiden Achillesfersen der USA: Der US-Konsum und das Vermögen an den Börsen. Wenn Donald Trump den US-Verbraucher mit seinen 16 Billionen Dollar Jahresumsatz (das zweithöchste BIP weltweit, entsprechenden fast einem Fünftel der gesamten Weltwirtschaft) tangiert, bekommt er seine Rezession und zwar erst in einigen Monaten, in der heißen Phase des Wahlkampfes. Und brechen die Aktienkurse ein, vollzöge sich ein ähnliches Szenario.
Fazit
Es ist sehr wahrscheinlich, dass es in kurzer Zeit zu einem Waffenstillstand, sprich zu keiner weiteren Eskalation im Handelsstreit kommt. Wenn es Donald Trump aus seiner persönlichen Fehleinschätzung der Lage doch auf eine Verschärfung ankommen läßt, wird er meines Erachtens nach unmittelbar danach bestraft werden – und zwar in Form eines veritablen Einbruch der Aktienmärkte. Die Märkte haben bereits seit August darauf gesetzt, dass das ungeschriebene Gesetz in den USA auch unter Donald Trump gilt: Kein Präsident regiert gegen die Interessen der Wall Street!
Der Kampf um die wirtschaftliche, technologische und militärische Vormachtstellung wird dennoch weitergehen – vermutlich aber mit einer gewissen Verzögerung, wenn es zu dem Deal kommt..
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