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Privates Geldvermögen steigt in 3 Monaten um 192 Milliarden Euro

Viele Euro-Geldscheine

Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist von Januar bis März um 192 Milliarden Euro angestiegen auf einen Rekordwert von 7,14 Billionen Euro! Das vermeldet heute die Bundesbank. Zieht man die Verbindlichkeiten der Privatpersonen in Höhe von 1,978 Billionen Euro ab, verbleibt ein Netto-Geldvermögen zu Ende März in Höhe von 5,165 Billionen Euro.

Es ist aber mitnichten so, als hätten die Verbraucher in drei Monaten 192 Milliarden Euro von ihrem verdienten Geld bei Seite gelegt und aufs Sparbuch eingezahlt. Ein guter Teil dieses Zuwachses im Geldvermögen stammt auch aus Bewertungsgewinnen am Kapitalmarkt – also zum Beispiel durch steigende Aktienkurse, welche wiederum die Anteile von Investmentsfonds an Wert gewinnen lassen.

Die Geldvermögensbildung im 1. Quartal der privaten Haushalte belief sich laut Bundesbank per saldo auf 129 Milliarden Euro und fiel damit spürbar höher aus als in den Vorquartalen. Dazu trug mit 27 Milliarden Euro ein kräftiger Aufbau von Ansprüchen gegenüber Versicherungen bei. In Bargeld und Sichteinlagen flossen 47 Milliarden Euro und damit weniger als im Vorquartal. Insgesamt lasse sich bei privaten Haushalten nach wie vor eine ausgeprägte Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen feststellen.

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Die Nullzinsen sorgen wohl immer mehr dafür, dass die Verbraucher vom Sparbuch hin zu Aktien wechseln. So kauften die privaten Haushalte für 25 Milliarden Euro Anteile an Investmentfonds – laut Bundesbank so viel wie nie zuvor. Außerdem kauften sie per saldo Aktien und sonstige Anteilsrechte im Wert von 3 Milliarden Euro. Dabei investierten sie vorrangig in deutsche Aktien. Der Bestand an Anleihen wurde hingegen per saldo um 3 Milliarden Euro reduziert. Der bewertungsbedingte Zuwachs des Geldvermögens von 63 Milliarden Euro ergab sich im ersten Quartal vor allem durch Kursgewinne bei Aktien und Investmentfondsanteilen.

Die Verschuldung der privaten Haushalte stieg im 1. Quartal laut Bundesbank transaktionsbedingt um 17 Milliarden Euro und damit schwächer als zuvor. Zum Ende des ersten Quartals lagen ihre Verbindlichkeiten bei 1,978 Billionen Euro. Die Verschuldungsquote der privaten Haushalte betrug 59,5 Prozent und war damit so hoch wie zuletzt im Jahr 2010. Sie wird definiert als Summe der Verbindlichkeiten in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt. Damit setze sich der Aufwärtstrend weiter fort. In jüngster Zeit sei diese Entwicklung sowohl auf die steigende Verschuldung der privaten Haushalte als auch auf das auf Jahressicht weiter rückläufige nominale Bruttoinlandsprodukt zurückzuführen.



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