Ohnehin hatte Russland bereits vor zwei Wochen verkündet, den Export von Diesel reduzieren zu wollen, was die globale Knappheit verschärft. Denn vor allem im Westen sind in den letzten Jahren Raffineriekapazitäten abgebaut worden, was wohl am ehesten zu Lasten der Produktion von Diesel geht. Jetzt aber legt Russland nach. Als ein wichtiger Lieferant für die Weltmärkte, hat das Land die Ausfuhr von Diesel vorübergehend eingeschränkt, um den heimischen Kraftstoffmarkt nach dem sprunghaften Anstieg der Kraftstoffpreise zu stabilisieren. Genaue Mengenangaben sind noch nicht bekannt.
„Vorübergehende Beschränkungen werden dazu beitragen, den Kraftstoffmarkt zu sättigen, was wiederum die Preise für die Verbraucher senken wird“, erklärte die Pressestelle der Regierung laut Bloomberg. Ein von Premierminister Michail Mischustin unterzeichnetes Dokument wird später veröffentlicht. Die Maßnahme gilt neben Diesel auch für Benzin, von dem Russland weniger Mengen ausführt. Die Maßnahme könnte die derzeitige Knappheit auf dem globalen Dieselmarkt noch verschärfen. Weltweit haben Ölraffinerien Mühe genügend Kraftstoff zu produzieren, da die Rohölversorgung aus Russland und Saudi-Arabien, den größten Produzenten innerhalb der OPEC und ihrer Verbündeten, eingeschränkt ist.
Die russische Regierung hat sich mit den Ölproduzenten getroffen, um über Maßnahmen zur Eindämmung der steigenden Kraftstoffpreise zu entscheiden. Letzte Woche erklärte Präsident Wladimir Putin, dass sich Beamte und Unternehmen darauf geeinigt hätten, wie in Zukunft zu verfahren sei, aber das Gerangel gehe weiter, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die steigenden Kraftstoffpreise haben am stärksten zur Inflation beigetragen und könnten dem Kreml bei der Vorbereitung der Präsidentschaftswahlen im März politische Kopfschmerzen bereiten. Die Einzelhandelspreise für Benzin und Diesel sind in Russland seit Jahresbeginn bis zum 18. September um 9,4 % gestiegen, verglichen mit einem Anstieg der allgemeinen Verbraucherpreise um 4 %, wie aus den jüngsten Daten des Föderalen Statistikdienstes hervorgeht.
FMW/Bloomberg
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Das kann man sich eigentlich sparen durch Exportverbote die einheimischen Kraftstoffpreise im Vorfeld der Wahlen zu senken. Was man dort nämlich als „Wahlen“ bezeichnet, entspricht nichtmal annähernd der Definition. Kurzum: Ein erneutes billiges politisches Manöver um dem Westen zu schaden.
@Stiller User,
wahlen? war da nicht mal was in thüringen?
ich frage nur für einen freund,
der erzählte mir da nebenbei eine geschichte von glashäusern und wurfgeschossen
Somit bleibt die weitere Preisentwicklung der veredelten Rohölprodukte Benzin und Diesel abzuwarten.
Auf den Rohölpreis hat es sich bereits ausgewirkt.
Wenn zig Millionen Afrikaner nicht gleich in der Lage sind, als erstes Auto in ihrem Leben ein E-Auto zu kaufen, wird es in Afrika eine Riesennachfrage nach Benzin und Diesel geben.
Die Afrikaner werden sicherlich lieber einen alten Diesel kaufen, der praktisch noch unbegrenzt fahrtüchtig gehalten werden kann, als ein 10 oder 15 Jahres altes Elektroauto, dessen Batterie ein unkalkulierbares Risiko ist.
Da werden die Chinesen noch einige Raffinerien bauen müssen, damit Russland sein Öl verkaufen kann.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Die chinesischen E-Autos werden so billig werden, dass sich die „zig Millionen Afrikaner“ viel eher ein E-Auto leisten können, als einen komplizierten, teuren, anfälligen chinesischen oder gar noch teureren deutschen Diesel.
Aber nicht bei dem so oft vorkommenden load-shedding in Südafrika.
@Dirk: Das stimmt durch noch schlecht ausgebaute Infrastruktur, werden die Afrikaner den Schritt des Netzausbaues (siehe Handys statt Festnetz) wieder überspringen und sich gleich V2G fähige Autos als Versorger ihres Vertrauens kaufen, der da ist wenn sie den Strom brauchen. Sonnenstrom aufs Dach und fertig…
ich fahre elektrisch und erzeuge meinen Strom selbst.