Öl

Russland steigert Einnahmen aus Rohstoffverkauf – EU-Ölpreisdeckel funktioniert nicht

China ist Russlands führender Abnehmer

Nach Berechnungen des unabhängigen Forschungsinstituts Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) aus Finnland konnte Russland im August seine Einnahmen aus dem Verkauf von Rohstoffen leicht steigern.

Ölpreis-Anstieg begünstigt Russland

Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete Russland einen Rückgang der Einkünfte aus dem Rohstoffverkauf um -47%, wie aus den Daten des russischen Finanzministeriums hervorgeht. Seitdem aber haben sich die Erlöse leicht erholt. Im Juli stiegen sie um +1%, und im August sogar um +5%, wie aus den Berechnungen von CEA hervorgeht. Russland profitiert hier vor allem von den gestiegenen Ölpreisen (der von der EU verhängte Preisdeckel funktioniert nicht), da die exportierten Mengen an Kohle, Gas und Öl in beiden Monaten um -4% bzw. -7% zurückgingen. Dennoch liegen die Einnahmen immer noch um -37% unter den Werten vor dem Konflikt.

Der Lieferstopp von russischen Rohstoffen vor allem in die EU zeigt weiterhin deutliche Auswirkungen, deren Einnahmen vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 28% des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachten. Die Preisdeckelung von 60 US-Dollar pro Tonne hat jedoch kaum noch Auswirkungen auf das Umsatzvolumen.

China ist Russlands führender Abnehmer

Im August zeigte China seine Dominanz als führender Importeur russischer fossiler Brennstoffe und machte beeindruckende 44% der Gesamtimporte aus. Indien sicherte sich den zweiten Platz und erwarb einen Anteil von 24% an den russischen fossilen Brennstoffen. Die Türkei belegte den dritten Rang mit einem Import von 17% der russischen fossilen Brennstoffe. In der Zwischenzeit trugen die EU und Brasilien jeweils 11% bzw. 4% zu den gesamten russischen Exporten von fossilen Brennstoffen für denselben Zeitraum bei.

EU immer noch viertgrößter Käufer russischer Brennstoffe

Die EU bleibt trotz eines Rückgangs von -87% im Vergleich zum Vorjahr immer noch der viertgrößte Käufer russischer fossiler Brennstoffe. Dabei erreichen die Ölimporte die Hauptabnehmerländer Ungarn, Bulgarien, die Tschechische Republik, die Slowakei und Spanien hauptsächlich über zwei Hauptkanäle: die Druzhba-Ölpipeline, die Zentral- und Osteuropa versorgt, und Seewege nach Bulgarien, die von Importbeschränkungen ausgenommen wurden.

Berechnungen von Experten deuten darauf hin, dass die Einnahmen aus den Exporten von Kohle, Gas und Öl im September gegenüber August um etwa +14% steigen werden. Russland selbst erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft um -23% gegenüber 2022.



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5 Kommentare

  1. China versorgt Russland im Gegenzug zu den Rohöl- Lieferungen mit den Gütern, die früher Deutschland geliefert hat.

    Chinas Exporte nach Russland um 73 Prozent gestiegen

    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/neuer-bericht-chinas-exporte-nach-russland-um-73-prozent-gestiegen-li.436348

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut aber nur und auschliesslich von Deutschland. Von keinem anderem Land der Welt.

    2. Ich wünsche den lieben Freunden in Russland, dass es ihnen nicht ergeht wie den Ägyptern. Dort lernt man gerade schmerzhaft, dass nicht immer der günstigste Preis den Ausschlag geben sollte. Was nützt chinesische Schrotttechnik, wenn sie zur Stilllegung ganzer Produktionsanlagen mit enormen Folgekosten führt? „Sie finden niemanden, der das reparieren kann“, so eine gut vernetzte Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands.
      https://www.n-tv.de/wirtschaft/In-Agypten-macht-Made-in-Germany-das-Rennen-article24427191.html

    3. Helmut,
      deswegen geht Russland gerade der eigene Treibstoff aus. Eine große Rohstoffmacht! 🤣

  2. Kasachstan beliefert einerseits Deutschland mit Erdöl, unterstützt das russische Öl-Embargo, legt aber gleichzeitig als OPEC+-Mitgliedsland die Ölfördermenge der Öl-Allianz OPEC+ mit fest, uns trägt somit dann wieder mit dazu bei, daß Russland vom aktuellen Ölpreis profitiert.

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