SAP ist nicht irgendein Wert im Dax. Der Vorzeige-Software-Anbieter Deutschlands ist mit 213 Milliarden Euro Börsenwert ein Schwergewicht. Um zu verdeutlichen, wie wichtig SAP für den Dax ist, hier diese Daten: In den letzten zwölf Monaten stieg der Dax um 2.202 Punkte – davon alleine stammten 824 Punkte vom Anstieg der SAP-Aktie. Auf Platz 2 kommt Siemens mit nur 384 Punkten Anteil am Index-Anstieg. Aktuell pushen Analysten die Hoffnungen für weitere Kurssteigerungen bei der SAP-Aktie, was wiederum dem Index noch mehr Auftrieb geben könnte. Hier ein Vergleich im TradingView Chart: Die SAP-Aktie stieg die letzten zwölf Monate um 62 %, der Dax um 14 %.
Dax mit weiterem Aufwärtspotenzial?
Gerade erst am Montag zeigten wir auf, dass der Dax mit einem für die nächsten zwölf Monate erwarteten KGV von 12 nicht teuer bewertet ist. Aber natürlich, wir sehen derzeit immer neue Rekordhochs im Dax – aus dieser Sicht ist ein Neueinstieg teuer. Und wie lange die Rally noch anhalten wird, oder ob ein Crash bevorsteht, oder ob es einen zeitlichen Rückschlag geben wird – all das kann niemand vorhersehen. Aber aktuelle Aussagen über die SAP-Aktie geben geneigten Anlegern, die auf noch weitere Index-Steigerungen setzen, ein zusätzliches Argument an die Hand.
SAP-Bulle sieht im besten Szenario weitere 80 % Auftrieb
Das sich beschleunigende Umsatzwachstum bei SAP und das Potenzial für weitere Aktienrückkäufe können der Aktie, deren Rallye dazu beigetragen hat, neben dem Dax auch den europäischen Benchmark-Aktienindex Stoxx 600 auf ein Rekordhoch zu treiben, zu neuen Gewinnen verhelfen, so einer der optimistischsten Analysten des Softwareriesen. Nach einem Kursanstieg von 60 % im vergangenen Jahr hat die SAP-Aktie nach Ansicht des Analysten Toby Ogg von JPMorgan bis Ende 2025 ein Potenzial von 17 % für weitere Kurssteigerungen, so meldete es gestern Bloomberg. Im optimistischsten Szenario könnten diese Gewinne sogar bis zu 80 % betragen.
Wir glauben, dass sich SAP im „Sweet Spot“ befindet, da sich das Wachstum beschleunigt, die Margen steigen und die Cash Conversion sich verbessert, so schrieb es Ogg in seiner Mitteilung. Er hob sein Kursziel auf 205 Euro an (aktuell 174 Euro), den höchsten Wert aller von Bloomberg erfassten Analysten. SAP hat zusammen mit anderen regionalen Marktführern wie dem Chipausrüster ASML und dem Arzneimittelhersteller Novo Nordisk maßgeblich dazu beigetragen, dass der Stoxx 600 Index in diesem Monat ein Rekordhoch erreichte. Alle drei Aktien haben seit Jahresbeginn um mehr als 15 % zugelegt.
Nach Ansicht von Ogg wird das Wachstumspotenzial des größten europäischen Softwareunternehmens SAP noch immer unterschätzt. Er sieht das Potenzial, dass Kunden mit großen Technologiebudgets von der noch immer lokal gehosteten Enterprise Resource Planning-Software auf die Cloud-basierten Angebote von SAP umsteigen. Im Januar hob das Unternehmen seine Prognose für den freien Cashflow für das nächste Jahr an und kündigte ein Restrukturierungsprogramm an, um den Fokus auf künstliche Intelligenz zu verstärken.
Neben der Beschleunigung des Umsatzwachstums werden sich die Margen von SAP in den nächsten drei Jahren verbessern, so Ogg, der davon ausgeht, dass KI-Tools die interne Effizienz steigern werden. Insgesamt erwartet der Analyst, dass SAP im Jahr 2027 eine Netto-Cash-Position von fast 15 Milliarden Euro aufbauen wird, was den Weg für einen Anstieg der Aktienrückkäufe ebnen wird. Im Falle einer Hausse, bei der ein erheblicher Teil des künftigen freien Cashflows von SAP für Rückkäufe verwendet wird, könnte die Aktie laut Ogg einen Wert von 315 Euro erreichen.
Durchschnittliches Kursziel 174,81 Euro
FMW: Nach der gestrigen Aufstufung durch JPMorgan-Analyst Ogg von 182 Euro auf 205 Euro hat gestern Morgan Stanley sein Kursziel von 187 Euro für SAP bestätigt. Mit einem durchschnittlichen 12-Monatskursziel aller Analysten von 174,81 Euro liegt man allerdings fast exakt auf dem aktuellen Kursniveau von 174 Euro. Von der Sichtweise aus war die gestrige JPMorgan-Aufstufung auf 205 Euro ein Euphorie-Signal für geneigte Anleger.
Risikohinweis
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FMW/Bloomberg
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