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Schäubles geniale Idee: für die Flüchtlinge zahlen die Anderen..

Von Markus Fugmann

Wolfgang Schäuble ist bekanntlich Badenser – und damit nicht weit von den sparsamen Intimfeinden aus Schwaben entfernt. Ähnlich wie bei den schwäbischen Hausfrauen sitzt auch im Lande der Badenser das Geld nicht ultralocker, und jetzt ist der deutsche Finanzminister bekanntlich mit einer extremen Situation konfrontiert: den Flüchtlingen. Und die kosten bekanntlich Geld. Viel Geld. 1,1 Millionen Flüchtlinge sind es in 2015 gewesen, wie der deutsche Innenminister mit dem französischen Nachnahmen heute verkündet hat. Und weil man von den Steuerzahlern das Geld nicht nicht nehmen will, weil sich das in Sachen Wahlausgang ungünstig bemerkbar machen könnte, muß das Geld ja irgendwo her kommen.

Und da hat der Schäuble Wolfgang eine geniale Idee: laßt doch, so die Idee, die anderen bezahlen für die Flüchtlinge in Deutschland. Zum Beispiel die Finanzmärkte, denn die sind dem Wolfgang aus Baden sowieso nicht ganz geheuer. Aber die Finanzmärkte sind derzeit unheimlich scharf auf deutsche Schulden, man reißt sich geradezu nach den Schuldtiteln aus deutschen Landen – weil die sind ja sicher bombensicher.

Also hat der Wolfgang angekündigt – als ihm dämmerte, dass Deutschland ungewollt ein Einwanderungsland geworden ist und die Flüchtlingszahlen von Tag zu Tag stiegen – dass Deutschland sehr viel mehr Staatsanleihen auf den Markt bringen wird als zuvor geplant. Waren es 2015 noch 186,5 Milliarden Euro, die Deutschland durch die Ausgabe von Staatsanleihen vereinnahmte, so sollen es in 2016 214,5 Milliarden Euro werden, also stattliche 28 Milliarden Euro mehr.

Heute nun hat Deutschland den Anfang gemacht mit der Aufnahme neuer Schulden. Aber weil die EZB eine Minuszinspolitik betreibt, rentiert ein Großteil der deutschen Staatsanleihen negativ, sprich sind die Anleger bereit, Zinsen an Deutschland zu zahlen, dass sie Deutschland Geld borgen. Normal, oder? Jedenfalls hat die deutsche Finanzagentur heute eine zweijährige Staatsanleihe (Schatz) emittiert, und das mit einer Rendite von -0,38% (bei der letzten Auktion im Dezember 2015 waren es noch -0,32%). Das heißt, die Anleger zahlen Deutschland 0,38% Zinsen und pumpen alleine bei dieser Auktion gut vier Milliarden Euro in die Kassen Schäubles. Total normal. Schäuble aber findet das echt „subber“.

Und wenn, völlig entgegen der Erwartung, auch in 2016 weitere Flüchtlinge kommen sollten, wird sich der Wolfgang denken: dann verkaufen wir eben noch mehr Staatsanleihen zu Negativrenditen! Und das ist auch der Grund, warum der liebe Wolfgang die Politik von Mario Draghi, die er eigentlich gar nicht so „subber“ findet, nicht wirklich laut kritisiert. So gesehen sorgt nämlich Mario Draghi mit seinen negativen Einlagezinsen und dem QE dafür, dass die anderen, also die Finanzmärkte – sprich Pensionskassen aus Japan, Investmentgesellschaften aus wo-auch-immer oder Hedgefonds von karibischen Inseln – für die Flüchtlings-Kosten Deutschlands zahlen.

Und der Wolfgang lacht sich dann, wenn er spät abends dann endlich mal alleine ist, ins Fäustchen..



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3 Kommentare

  1. Hinter den Institutionellen stehen leider zu einem großen Teil die Betriebsrenten und Versorgungswerke. Es zahlt also der Bürger und Rentner für die verfehlte Politik. Und gleichzeitig wird die Kaufkraft des Euro ruiniert. Das betrifft alle, die gezwungen werden, diese Möchtegern-Währung zu benutzen.

  2. als ihm dämmerte, dass Deutschland ungewollt ein Einwanderungsland geworden ist ???????

    Murksel ääh Merkel hat doch die Arme ganz weit auseinander gemacht und gerufen kommt alle her und die „Facharbeiter“ kamen. Die Wirtschaft (Konzerne) haben doch auch nach Fachkräfte geschrien und der Pastor hat doch in Indien Werbung gemacht für „Fachkräfte“ nach Deutschland. Da will der Wolfgang nichts gehört haben????

  3. Danke, Herr Fugmann, für Ihre sehr informative Recherche. Der Flüchtlingszustrom scheint ja wirklich kein Problem zu sein: „Wir schaffen das.“

    Zu uns kommen also lauter Facharbeiter – »Dreistein« hat das ja auch nochmal klargestellt – und mein Pensionsfonds zahlt die Kosten. Dann ist ja alles gut, oder?

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