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Schlimmstes Kriegsszenario: Ölpreis 140 Dollar laut Allianz Trade

Im schlimmsten Kriegs-Szenario sieht die Allianz Trade den Ölpreis bis auf 140 Dollar ansteigen. Hier dazu die Aussagen.

Öl-Pumpen
Öl-Pumpen. Foto: User20103355 - Freepik.com

Das Unternehmen „Allianz Trade“ war bis vor Kurzem den meisten Menschen noch als Euler Hermes bekannt, der weltgrößte Kreditversicherer, der zur Allianz-Gruppe gehört. Die Experten des Versicherers melden sich aktuell zu Wort mit einem Worst Case-Szenario für den Ölpreis, wenn die Nahost-Krise eskalieren sollte.

Ein Krieg im Nahen Osten könnte den Ölpreis auf 140 Dollar pro Barrel ansteigen lassen und die Welt an den Rand einer Rezession bringen, so Ana Boata, Leiterin der Wirtschaftsforschung bei Allianz Trade. Bloomberg sah in einer Analyse vor genau einer Woche ein Kurspotenzial von 150 Dollar. Im heutigen Interview bei Bloomberg Television schätzte die Analystin die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ergebnisses auf 20 % ein, wenn sich die Feindseligkeiten zwischen Israel und der Hamas – die von den USA und der EU als terroristische Gruppe eingestuft wird – zu einem breit angelegten regionalen Konflikt entwickeln, der die Rohölversorgung zum Erliegen bringt.

„Höhere Ölpreise – das sind die direkten Auswirkungen“, sagte sie und beschrieb, wie ein solches Szenario ablaufen würde. „Wir können davon ausgehen, dass der Ölpreis von 90 Dollar pro Barrel auf 140 Dollar in der Spitze und sogar auf 120 Dollar im Durchschnitt des nächsten Jahres steigen wird.“ Solche Prognosen deuten auf einen Horror an menschlichen Kosten und einen Alptraum für die politischen Entscheidungsträger hin, die mit den Auswirkungen umgehen müssen. Beamte des Internationalen Währungsfonds haben sich letzte Woche ebenfalls mit den potenziellen Auswirkungen für den Ölpreis befasst, und die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, wies letzte Woche in einem Briefing an die Finanzminister auf das Risiko hin.

„Bei diesen Energiepreisen verstehen wir, dass die Zentralbanken eher abwarten würden, bevor sie die Zinsen senken“, sagte Boata und beschrieb das Ergebnis einer schnelleren Inflation und eines noch schwächeren Wirtschaftswachstums. „Das könnte uns in das Rezessionsszenario führen, das einige im Basisszenario ohnehin erwartet hätten.“

Das globale Wachstum insgesamt würde sich auf 2 % verlangsamen – nahe an der Schwelle, die eine Kontraktion signalisiert, so Boata. „Eine der Sorgen der Ökonomen, an die wir uns alle sehr gut erinnern, ist die Neuauflage der Staatsschuldenkrise von 2012 in Europa – und nicht nur in Europa, denn auch die USA sind dem Anstieg der Zinszahlungen sehr ausgesetzt“, sagte sie. „Niemand von den Regierungen hat klare Pläne, wie man seine öffentlichen Finanzen in Ordnung bringen kann.“

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. $ 140 – 160 fürs öl und die zinsen um die 7-8%
    dann sehen wir, wer bei ebbe ohne badehose dasteht – sagte wer?

  2. Die I.D.F. (Israel Defence Forces) werden gegen die Hamas „leider auch mittels einer Bodenoffensive“ vorgehen.

  3. 140 Dollar pro Barrel? Hatten wir doch schon kurz nach dem Überfall der Russen fast erreicht, und passiert ist nichts! Der Wahnsinn in der Luft, auf den Straßen und auf den Weltmeeren geht weiter. 200 Dollar sollten es schon sein, als verkehrsberuhigende Maßnahme. Dann werden 100 oder 120 km/h auf Autobahnen auch salonfähig. Wenn nichts mehr auf den Straßen los ist, kann ich viele meiner Wege wieder mit dem Rad machen. Derzeit erledige ich alles per Auto, weil Radeln in diesen Motorhöllen eine Qual ist und in den Öffis nur noch Gehandycapte herumsitzen. Daß man nirgend in Mitteleuropa mehr Ruhe vor diesem allgegewärtigen, ekelhaften Flugzeuggefauche hat, ist ein Indiz, daß die Treibstoffpreise kräftig anziehen müssen.

  4. ja, bei der tankstelle sollte mindestens eine 2 oder 3 vor dem komma stehen,
    da gehe ich als einziges seit jahrzehnten mit dem ekelhaften grünen schleim konform,
    aber nicht wegen der „umwelt“, dass würde sich dann selbstredend regeln.
    zusätzlich wäre ein durchnittliches und dauerhaftes zinsniveau von ~ 8% erstrebenswert.

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