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Drohender Stellvertreterkrieg Bloomberg: Ölpreis droht wegen Gaza-Krieg Anstieg auf 150 Dollar

Laut Bloomberg Economics könnte die Israel-Gaza-Krise so eskalieren, dass der Ölpreis auf 150 Dollar ansteigt. Hier dazu aktuelle Aussagen.

Öl-Fässer
Öl-Fässer. Foto: subsri13 - Freepik.com

Ich hatte es heute bereits in einem persönlichen Kommentar erwähnt: Warum sind die Aktienmärkte nur so entspannt bei dem kurz bevorstehenden Bodenangriff Israels in den Gazastreifen? Der Ölpreis könnte kräftig ansteigen, und ab Montag könnten die Aktienmärkte davon massiv negativ getroffen werden. Noch ist das ein Szeanrio, aber die Bodenoffensive steht wohl kurz bevor, weil Israel heute früh ein 24 Stunden-Ultimatum zur Evakuierung von 1 Million Menschen aus Gaza-Stadt ausgegeben hat. Was bedeutet das für den Ölpreis? Jetzt haben Experten ein Worst Case-Szenario von bis zu 150 Dollar pro Barrel Öl ausgegeben.

Ölpreis bis auf 150 Dollar – Expertenaussagen

Ein sich ausbreitender Krieg im Nahen Osten könnte außer großem menschlichen Leid auch weltweit schwere wirtschaftliche Folgen haben und etwa den Ölpreis in die Höhe treiben, so Bloomberg aktuell. Weiter heißt es: Im Gaza-Streifen zeichnet sich eine baldige Bodenoffensive ab. Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen die Evakuierung von 1,1 Millionen Menschen im nördlichen Gazastreifen binnen 24 Stunden gefordert. Die Uno hält dies für “unmöglich” und befürchtet eine humanitäre Katastrophe. Der Iran warnt, die Eröffnung einer neuen Front im Konflikt sei möglich.

Zu den drohenden Szenarien könnte ein Stellvertreter-Krieg gehören, bei dem der Iran Syrien und den Libanon bei Angriffen auf Israel unterstützt, aber auch eine direkte Auseinandersetzung zwischen Teheran und Jerusalem. Laut Bloomberg Economics droht im letzterem Fall ein Ölpreis-Sprung um 64 je Barrel auf 150 Dollar und eine Minderung des globalen Wirtschaftswachstums um einen Prozentpunkt.

Kommentar

FMW: Wir selbst haben das heute bereits angesprochen, dass der Ölpreis am Montag sprunghaft steigen könnte – oder in den folgenden Tagen, wenn der Krieg weiter eskaliert und sich andere Länder einmischen, wie beispielsweise der Iran. Und die jetzt von Bloomberg Economics erwähnten 150 Dollar als Worst Case-Ziel im Ölpreis, das ist mal eine drastische Hausnummer! Kommt es so, wie tief sollen die Aktienmärkte daraufhin abstürzen? Denn bei so einem hohen Preis für Kraftstoffe würde es zu massiven konjunkturellen Problemen in den Verbrauchsregionen kommen, also China, Europa, USA etc. Die Aktienmärkte würde so etwas sofort versuchen einzupreisen.

Kursverlauf im WTI-Ölpreis seit dem Jahr 2018 Kursverlauf im WTI-Ölpreis seit dem Jahr 2018.

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. Zunächst überzeugt es mich, daß die Ölindustrie, die Märkte(,)den aktuellen Israel-Hamas-Krieg sowohl mit großem menschlichen Leid, als auch mit wirtschaftlichen Auswirkungen in Verbindung bringen. Ein aktueller Interviewpartner der n-tv-Fernsehjournalistin Isabelle Körner bezeichnet die Arabische Liga sinngemäß als Beiprogramm im Zusammenhang mit dem Israel-Hamas-Krieg. Dies erfüllt für mich den Tatbestand der politischen Mittelmäßigkeit, da die Arabische Liga beispielsweise die israelischen Streitkräfte auffordert, die Invasion gegen die Hamas sofort zu beenden, und die genannte Forderung eben durch die Tickermeldungen ging/n-tv-Teletext, genanntes Medium Gedächtnisprotokoll. Die genannte Forderung selbst unterstütze ich als ersten Schritt, da Ägypten im Rahmen zurückliegender Konflikte zwischen Israel und der Hamas diplomatisch erfolgreich war. Dies mag aktuell auch Katar und der Türkei gelingen. Eine mögliche Invasion Syriens, des Irans und der Hisbollah gegen Israel würde ich zwar unterstützen, aber keinesfalls im Interesse der „Hamas“, sondern wegen der völkerrechtswidrigen vollständigen Abriegelung des Gazastreifens durch Israel.

    1. Katar verhandelt zur Zeit einerseits mit der Hamas, unterstützt aber bereits parallel die USA beim Einfrieren iranischer Gelder aus dem Ölgeschäft in Höhe von ca. 6 Mrd US-Dollar, bzw. umgerechnet ca. 5,7 Mrd Euro. Hm.

    2. Die Hamas sind die neuen „Nazis“, so Benjamin Netanyahu, der Premierminister des „weltweit einzigen jüdischen Staates“ Israel. Eine Gleichsetzung mit dem Antisemitismus/Holocaust des Antisemiten Führer und Reichskanzler Adolf Hitler aus der Sicht des jetzigen israelischen Premierministers also angebracht. 99,9% schenke ich der genannten Aussage Glauben.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Das kommt darauf an ob diesmal die OPEC plus mitmacht. Das letzte Mal hat es 1973 umfangreiche Förderkürzungen gegeben.

    Momentan reist ja die westliche Diplomatie gerade deshalb in der arabischen Liga herum, um genau das zu verhindern.
    Würde sich aber Saudi-Arabien, Kuwait, die Vereinigten arabischen Emirate, der Oman und vielleicht sogar Russland entschließen die Förderung massiv zu reduzieren, dann würde das den Ölpreis Richtung 150 US Dollar das Barrel treiben, keine Frage.
    Eine ähnliche Situation hatten wir im Sommer 2008,kurz vorm Platzen der Immobilienblase .

  3. Och, dieses Geheul: “ eine Minderung des globalen Wirtschaftswachstums um einen Prozentpunkt“ droht bei einem Ölpreis von 150 Dollar/Barrel. Klagen auf höchstem Niveau. Ähnlich wie bei Corona wärs wohl gut für die Umwelt und für mein Gehör, wenn Öl 200 Dollar kosten würde. Dieser Wahnsinn in der Luft, auf den Straßen und Weltmeeren ist doch eine Krankheit! Sagt das mit diesem Luxusproblem „1 % weniger Wachstum“ mal denen, die gerade panisch aus dem Gazastreifen flüchten. Die wird das sicher „brennend“ interessieren.

  4. Ergänzung: Die bisher maximal erreichten 147 Dollar/Barrel für Brent von 2008 entsprechen inflationsbereinigt heutzutage 200 Dollar. Demnach ist Öl derzeit noch komfortabel günstig und angesichts der Umweltschäden, die wir damit anrichten, viiiel zu billig.

  5. @bastian,
    zusätzlich sind auch die zinsen deutlich zu niedrig. ein paar zusätzliche, kräftige zinsschritte wären notwendig.

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