Der Schweizer Franken notiert aktuell auf dem höchsten Stand seit August 2015! Diese Entwicklung dürfte der Schweizerischen Nationalbank (SNB) alles andere als gefallen. Versucht sie doch seit Jahren mit Negativzinsen (aktuell -0,75%) und Interventionen (Franken drucken und gegen Dollar und Euro verkaufen) die heimische Währung zu schwächen. Denn je teurer der Schweizer Franken wird, desto teurer werden Schweizer Produkte für ausländische Käufer, und desto teurer wird die Schweiz für ausländische Touristen.
Risk Off Trade pusht den Schweizer Franken
Aber genau so wie der Risk Off Trade derzeit den Goldpreis immer höher treibt, so steigt auch der Schweizer Franken heute gegen den Euro weiter an. Die Anleger fliehen wegen zunehmenden Sorgen um den Coronavirus vor allem aus Aktien. Der Dax notiert heute mit -4%, der Dow mit -2,96%, und der italienische MIB40 mit -6,09%. Italien ist in Europa heute der Krisenherd Nummer 1, weil dort übers Wochenende sehr viele neue Infektionen beim Coronavirus bekannt wurden.
Im Tagesverlauf lag das Tief des Euro gegen den Franken bereits bei 1,0589 – aktuell notiert das Währungspaar um die rund Marke von 1,0600. Es ist eine Zwickmühle, in der sich die SNB befindet. Sie hätte womöglich schon längst wieder Lust kräftig dagegen zu halten, und den Schweizer Franken wieder abzuwerten. Aber wir erinnern uns. Das US-Finanzministerium hatte die Schweiz am 14. Januar auf eine Liste von Ländern gesetzt, die im Verdacht stehen ihre Währung zu manipulieren. Also, hält sich die SNB womöglich deswegen zurück, und der Franken kann weiter aufwerten, wenn die Angst rund um das Coronavirus weiter zunimmt?
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