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Die ultimative Kontra-Wette gegen alle Schwarzmaler SDAX: Deutsche Small Caps – die ultimative Kontra–Wette

 

Sind die kleineren deutschen Aktien aus dem SDAX, die small caps, derzeit eine interessante Wette?

Sie haben als Kind schon die Herausforderung gesucht? Ihnen war keine Mutprobe zu gefährlich, kein Auto zu schnell, kein Berg zu steil? Dann ist diese Trading-Idee eventuell genau die richtige für Sie! Die ultimative Kontra-Wette gegen alle Schwarzmaler und Defätisten, die von Deindustrialisierung, Energieknappheit, Rezession und Inflation schwadronieren und sich vor einem Winter bei Kerzenschein im unbeheizten Atombunker fürchten – die ultimative Kontra-Wette ist – eine Wette auf deutsche Small Caps, die vor allem im SDAX versamelt sind.

Warum deutsche Small Caps die perfekte kontra-Wette ist

Small Caps sind nach Definition des Börsenlexikon kleine Aktiengesellschaften mit einer Marktkapitalisierung bis 250 Millionen Euro. 250 Millionen ist noch eine Zahl vor der Vermögensinflation – denn im SDAX hat das kleinste Unternehmen schon über 400 Millionen Euro Marktkapitalisierung. Der sogenannte SDAX gehört zur DAX-Indexfamilie, bildet die deutschen Small Caps ab und fasst 70 Unternehmen zusammen.

Die bekanntesten und größten Unternehmen im SDAX sind DWS, Hochtief, Metro und Schaeffler mit einer Marktkapitalisierung von drei bis sieben Milliarden Euro. Aber es gibt auch wirklich kleine Aktiengesellschaften im SDAX wie MorphoSys, die auf eine Marktkapitalisierung von 500 Millionen Euro kommen. Insgesamt bilden Small Caps einen breiten und tiefen Querschnitt der deutschen Industrie ab. Diese Unternehmen standen lange im Epizentrum der Energie- und Russlandkrise, schließlich ist die deutsche Industrie stark von russischen Energie- und Rohstofflieferungen abhängig, und sie wurden alle mehr oder weniger ordentlich verprügelt. Daher eignen sie sich ideal für eine kontra-Wette.

Noch breiter als der SDAX ist der MSCI Germany Small Cap Index, der 116 Unternehmen zusammenfasst und auch als Benchmark für den iShares MSCI Germany Small Cap ETF (EWGS) dient. Hier ein Chart von DAX, SDAX und dem iShares-ETF seit Jahresanfang:

Während der DAX auf Jahressicht nur noch zehn Prozent im Minus liegt, summieren sich die Verluste beim SDAX und beim MSCI Germany Small Cap-ETF immer noch auf 26 bis 31 Prozent. Die bisherigen Jahrestiefstände waren Ende September, seitdem haben sich alle drei Indizes dynamisch erholt. Die Gründe für die relativ schlechte Performance liegen hauptsächlich in der hohen Energieabhängigkeit von Russland. Der steile Anstieg des Gaspreises in astronomische Höhen und die Aussicht auf Gasknappheit oder gar kein Gas mehr haben die Investoren in Scharen davon getrieben.

Deutsche Small Caps für US-Anleger attraktiv

Mit Beginn des Ukraine-Krieges verlor der Germany Small Cap Index deutlich mehr als der DAX und der S&P 500. Mitte September muss wohl die dunkelste aller Welten in den Kursen eskomptiert gewesen sein, denn ab da fanden sich mehr Käufer als Verkäufer, die Kurse steigen seitdem dynamisch. Interessant sind deutsche Small Caps insbesondere für ausländische, idealerweise US-Anleger.

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Denn genauso wie die Small Caps mehr verlieren als die großen Brüder, gewinnen sie auch mehr als diese. Das nennt man in der Analystensprache „mehr Beta“. Das mag erstmal nicht sehr spannend klingen, schließlich will niemand „mehr Beta“ sein, insbesondere kein mit allen Wassern gewaschener Trader. Aber in diesem Fall bedeutet „mehr Beta“ einfach nur, dass der Wertpapierkurs stärker schwankt als der Gesamtmarkt. Verglichen mit dem S&P 500 haben deutsche Small Caps ein Beta von ca. 1,2. Also wenn der S&P 500 um einen Prozent steigt, schießen deutsche Small Caps um ca. 1,2 Prozent nach oben. Hier ein Chart mit Fokus auf die Erholung nach der Corona-Krise:

Nun gibt es auch Anzeichen für eine Umkehr im US Dollar Index, so dass es für US Investoren noch attraktiver werden könnte, im Euroraum zu investieren. Denn ein fallender US Dollar Index unterstützt meist die Kurse von deutschen Small Cap Aktien, wie dieser Chart zeigt:

Blickt man auf die steile Entwicklung der Small Caps nach dem Corona-Tief, wurde diese von einem fallenden US Dollar Index begleitet. Ab Ende Mai 2021 stieg der Index aber kontinuierlich an. Während deutsche Small Caps anfangs noch seitwärts notierten, ging es dafür später umso tiefer bergab, je weiter der US Dollar kletterte. Nun könnte aber dieser Aufwärtstrend beendet sein, wie der Chart auch sichtbar andeutet. Der US Dollar Index hat seit dem Hoch am 28. September rund sieben Prozent verloren, während deutsche Small Caps über 26 Prozent hinzu gewonnen haben.

Wenn es jetzt im US Dollar- und im Germany Small Cap-Index zu einer Korrektur kommt – schließlich war die Bewegung bisher recht dynamisch – könnte ein Rücksetzer in den von Rüdiger Born präferierten Bereich als Einstieg genutzt werden. Dieser Bereich liegt beim iShares MSCI Germany Small Cap-ETF bei ca. 48,50 bis 51,50 Euro (38er bis 61er Fibonacci-Retracement). Bitte beachten Sie, dass es sich hier nur um eine Trading-Idee handelt, eine Art Kontra-Wette gegen die Deindustrialisierung, mehr nicht. Es ist nämlich immer möglich, dass genau das Gegenteil eintritt. Und Sie sich bei Kerzenschein in einem unbeheizten Atombunker wieder finden.

Kursdaten aus https://de.tradingview.com

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