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Siemens Healthineers nach dem Börsengang: Hier alle Fakten

Siemens Healthineers ist am Freitag an die Börse gegangen. Die nun eigenständig tätige Firma (bisher "nur" eine Sparte von Siemens) ist unter anderem Weltmarktführer für Röntgen- und Ultraschallgeräte. Was ist an dem Börsengang so...

FMW-Redaktion

Siemens Healthineers ist am Freitag an die Börse gegangen. Die nun eigenständig tätige Firma (bisher „nur“ eine Sparte von Siemens) ist unter anderem Weltmarktführer für Röntgen- und Ultraschallgeräte. Was ist an dem Börsengang so interessant? Nun, nach unserer Meinung ist es für die Geschäftsleitung wesentlich reizvoller komplett in unternehmerischer Eigenregie das Geschäft zu leiten, als nur in Form einer Abteilung innerhalb des Siemens-Konzerns. Die Chefs agieren nun autark, und haben daher in Sachen Bezahlung, Firmenwachstum und Kreativität einen echten Anreiz ihren Laden nach vorne zu pushen.

Siemens Healthineers-Börsengang in Zahlen

Bisher war man nur „Manövriermasse“ innerhalb des Siemens-Konzerns, und tat letztlich das, was der Siemens-Vorstand vorgab. Das tötet natürlich grundsätzlich jede eigenständige Kreativität oder unternehmerischen Entscheidungsgeist. Siemens Healthineers ist zwar immer noch zu 85% im Eigentum von Siemens, aber 15% wurden am Freitag erfolgreich an die Börse gebracht. Damit ist der Vorstand des Unternehmens organisatorisch in die Eigenständigkeit entlassen worden. Die Firma hat einen Börsenwert von knapp über 30 Milliarden Euro.

Ob Konsortialbanken wie üblich bei Börsengängen den Kurs am Freitag stützen mussten, ist nicht direkt bekannt, aber bei einem möglichen Überhang auf der Kaufseite ist dies wohl nicht zwingend erforderlich gewesen. 150 Millionen Aktien wurden zum Preis von 28 Euro am Freitag in der Emission (als vor dem ersten Börsenkurs) an die Erstzeichner ausgegeben. Die Spanne lag bei 26-31 Euro. Siemens kassiert somit als verkaufender Eigentümer 4,2 Milliarden Euro. Der erste Börsenkurs lag bei 29,10 Euro. Heute früh geht die Aktie mit 30,83 Euro in den Handel. Privatanleger erhielten in der Zeichnung als Zuteilung nur 7,6% der 150 Millionen Aktien. Verkündet hat Siemens Healthineers zum Börsengang, dass man zwischen 50-60% der zukünftigen Nettoerträge als Dividende ausschütten wolle.

Siemens Healthineers bisherige Geschäftszahlen

Die Gesundheitsbranche an sich gilt ja aus nachvollziehbaren Gründen als die Wachstumsbranche schlechthin – Stichwort Überalterung der Gesellschaft, immer mehr Bedarf nach Medizintechnik usw! Um den Anlegern zeigen zu können, was diese Siemens-Sparte denn bisher schon geleistet hat, wurden Geschäftszahlen nur für diese Sparte präsentiert, damit man auch sieht, ob und wie profitabel das Unternehmen auch schon früher als Noch-Tochter von Siemens war.

Wie man in der folgenden Grafik (zum Vergrößern die Grafik anklicken) sieht, stiegen von 2015 bis 2017 Umsatz und Gewinn. Bei 13,8 Milliarden Euro Umsatz in 2017 ein Gewinn nach Steuern von 1,44 Milliarden Euro, das ist ordentlich! Bedenkt man diese Profitabilität, und bedenkt man dazu noch die Zukunftsträchtigkeit der Branche, und bedenkt man dazu noch, dass es sich hierbei nicht um ein StartUp handelt, dann sieht man das zukünftige Kurspotenzial in dieser Aktie. Natürlich gibt es nie eine Gewissheit für steigende Kurse. Aber ein gutes Potenzial für dieses interessante Geschäftsfeld sollte doch vorhanden sein.

Und Siemens? Was hat Siemens davon sein tolles Gesundheitsgeschäft an die Börse zu bringen? Nun, man hält ja weiterhin 85% der Anteile. Und wenn die Firma in Eigenregie deutlich erfolgreicher ist und stärker wächst als bisher als Untersektion des Siemens-Vorstands, dann wird Siemens langfristig glänzend verdienen über seine 85%-Beteiligung!

Siemens Healthineers am Freitag beim Börsengang in Frankfurt
Foto: Siemens Healthineers



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