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Snap-Aktie verliert 17% – kleines Nutzerwachstum, explodierende Verluste, hoch riskanter Umbau der App

Snap Inc (Snapchat) hat gestern Abend nachbörslich seine Quartalszahlen vermeldet. Hier der Einblick in die Details...

FMW-Redaktion

Snap Inc (Snapchat) hat gestern Abend nachbörslich seine Quartalszahlen vermeldet. Hier der Einblick in die Details.

Der Umsatz liegt bei 207,9 Millionen Dollar (Vorjahresquartal 128,2/erwartet 236).

Der Verlust (Non-Gaap) liegt bei 0,14 Dollar pro Aktie (Vorjahresquartal 0,13/erwartet 0,15). Der Nettoverlust (also der tatsächliche Verlust) explodiert aber regelrecht, von 124 Mio vor einem Jahr auf jetzt 443 Mio Dollar.

Die Zahl der täglich aktiven Nutzer liegt bei 178 Millionen, wobei mehr als 180 Millionen erwartet wurden. Im 2. Quartal waren es noch 173 Mio.

Wichtig: Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer liegt bei 1,17 Dollar, womit man die Erwartungen von 1,30 Dollar deutlich verfehlt. Im 2. Quartal waren es 1,05 Dollar pro Nutzer – also kann man sagen, dass der Umsatz pro Nutzer auf Quartalsbasis spürbar ansteigt, nur dass die Erwartungen der Analysten höher waren. Also alles eine Frage der Sichtweise!

Das Gute für Snap ist: Trotz Verlusten hat man immer noch 2,3 Milliarden Dollar in Cash, und wird also in den nächsten Quartalen nicht plötzlich pleite gehen!

Die Aktie verlor gestern Abend nachbörslich 17,1% auf 12,53 Dollar.

Warum?

Neben den Umsatz- und Gewinn-Daten wird vor allem diese Aussage von Snapchat-Chef Evan Spiegel eine zentrale Rolle spielen:

There is a strong likelihood that the redesign of our application will be disruptive to our business in the short term, and we don’t yet know how the behavior of our community will change when they begin to use our updated application. We’re willing to take that risk for what we believe are substantial longterm benefits to our business.

Also, Snap geht in die Offensive, vereinfacht seine App um möglichst viele neue User anzulocken, für die die App offensichtlich bisher zu schwer verständlich war. Dabei ist man sich eben nicht sicher, ob man gleichzeitig bestehende User verprellt. Aber langfristig ist man optimistisch. So eine wacklige Aussicht freut die Börse natürlich erst mal gar nicht!

Aber nochmal zurück zu den aktuellen Zahlen. Der Nettoverlust steigt wie gesagt binnen Jahresfrist von 124 auf 443 Millionen Dollar. In den zweiten Grafik sieht man, dass aktien-basierten Kompensationszahlungen von 14 Mio vor einem Jahr auf jetzt 221 Millionen Dollar explodiert sind. Zieht man sie ab, sieht das Minus schon gar nicht mehr so schlimm aus, und so kommt am Ende ein angepasster Verlust von „nur“ 14 Cents heraus, der vor einem Jahr noch bei 13 Cents lag.


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3 Kommentare

  1. Schrott bleibt nun mal Schrott, die Zahlen sind mehr als eindeutig. Und der angekündigte App Umbau ist wohl der letzte Versuch bevor die Firma langfristig verschwindet oder von Facebook gekauft wird.

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