Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss rund 27 Milliarden Franken — etwa 5% der Schweizer Wirtschaftsleistung — für Deviseninterventionen aufwenden, um eine Aufwertung der Landeswährung um 1,1% zu verhindern. Die Devisenkäufe der Zentralbank seien “effektiv und dauerhaft”, hieß es in einer Studie der Ökonomen Tobias Cwik und Christoph Winter, die laut Bloomberg am 28. März von der SNB veröffentlicht wurde. Die Transaktionen hätten der Schweiz in den letzten Jahren geholfen, einen starken Rückgang der Verbraucherpreise zu vermeiden.
Der Ankauf von Fremdwährungen gehört seit langem zu den bevorzugten Instrumenten der SNB, um die Wechselkurse im tolerierten Rahmen zu halten. Was Zeitpunkt und Umfang der Käufe angeht, halten sich die Notenbanker in der Regel jedoch bedeckt. SNB-Präsident Thomas Jordan und seine Kollegen haben im vergangenen Jahr die Zinsen auf über null angehoben. Die Bilanz der Notenbank ist jedoch noch immer um ein Vielfaches größer als noch vor zehn Jahren.
Die Devisenbestände der SNB sind derzeit fast 680 Milliarden Franken wert. Hätte die Schweizerische Nationalbank zwischen 2015 und 2022 keine Negativzinsen angewandt, hätte sie laut der Studie bis zu 550 Milliarden Franken für Devisenkäufe ausgeben müssen, um die in dieser Zeitspanne tatsächlich verzeichnete Inflationsrate zu erreichen.
FMW: Am 21. März hatte die Schweizerische Nationalbank viel früher als erwartet wieder anfangen mit einer ersten Zinssenkung. Der Leitzins sank von 1,75 % auf 1,50 %. EURCHF stieg seitdem von 0,9675 auf aktuell 0,9746, also eine Abwertung des Franken.
FMW/Bloomberg
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