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First Republic pusht den Jahresausblick So deutlich profitiert JPMorgan von der Bankenkrise

JPMorgan erhöht seinen Ausblick auf Zinsgewinne dank dem First Republic-Kauf, und man gewinnt auch viele neue Kunden und Einlagen.

JPMorgan liegt immer goldrichtig, anders kann man es wohl kaum formulieren. Die Gewinne sprudeln ohne Ende. Am 14. April meldete die Bank ihre jüngsten Quartalszahlen, wo man aber so richtig glänzte mit Umsatz und Gewinn deutlich über der Erwartung. Bevor wir auf die Tagesaktualität mit glänzenden Aussichten für den Zinsertrag kommen, erstmal ein kleiner Schwenk in die Vergangenheit.

JPMorgan kauft und kauft und kauft – und gewinnt immer

Im Jahr 2000 gab es eine große Fusion mit der Chase Manhattan Bank. Dann im Zuge der Finanzkrise 2008 übernahm JPMorgan Washington Mutual und die große Investmentbank Bear Stearns. Und das waren jetzt nur drei Beispiele. JPMorgan wuchs immer weiter und weiter. Und nun im Zuge der aktuellen US-Bankenkrise übernahm die größte Bank der USA die angeschlagene First Republic Bank, mal wieder in einer Krise, mal wieder ganz im Sinne der US-Regierung, um ein Ausweiten der Krise zu verhindern. Aber unterm Strich geht JPMorgan aus so einer Krisen-Übernahme immer größer und stärker hervor. Auch im jüngsten Fall konnte JPM-CEO Jamie Dimon offenkundig einen guten Deal für seine Bank aushandeln.

JPMorgan erhöht Nettozinsausblick nach First Republic-Deal

JPMorgan wird laut Bloomberg durch den Kauf der First Republic Bank noch stärker von steigenden Zinsen profitieren. Die größte US-Bank hebt heute ihre Prognose für den Nettozinsertrag für dieses Jahr auf 84 Milliarden Dollar an, nachdem sie zuvor 81 Milliarden Dollar prognostiziert hatte, wie laut Bloomberg aus einer Präsentation auf dem heutigen Investorentag hervorgeht. Laut JPMorgan bleiben mehrere Unsicherheitsfaktoren bestehen, darunter die Pläne der Federal Reserve und die Reaktion der Verbraucher auf höhere Kreditkosten.

JPMorgan hatte die First Republic Bank Anfang des Monats gekauft, nachdem diese zur zweitgrößten Bankenpleite in der Geschichte der USA und zum vierten Zusammenbruch einer US-Regionalbank in diesem Jahr geworden war. JPMorgan CEO Jamie Dimon, der einzige noch amtierende CEO einer Großbank aus der Finanzkrise, sagte letzte Woche, dass „wir die Bankenkrise beenden müssen“ und die Regulierungsbehörden „nicht ständig überrascht sein sollten.“

Nettozinsertrag von JPMorgan

Dank Bankenkrise mehr Einlagen und mehr Konten

Die größten Banken sind weitgehend immun gegen die Probleme, die ihre kleineren Konkurrenten plagen. So meldete JPMorgan im ersten Quartal einen überraschenden Anstieg der Einlagen, da die Kunden Sicherheit suchten. Chief Information Officer Lori Beer sagte heute in einer Präsentation, dass die Bank ihren Marktanteil bei den Privatkundeneinlagen im vergangenen Jahr um etwa 60 Basispunkte gesteigert habe. Nach Angaben der Bank kamen in diesem Jahr bis April rund 600.000 neue Girokonten hinzu.

JPMorgan sagte in seiner Präsentation auch, dass der Ausblick für die Ausgaben im Jahr 2023 unverändert bei etwa 81 Milliarden Dollar liege, ohne die Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme von First Republic. Diese würden sich auf etwa 3,5 Milliarden Dollar belaufen. Etwa die Hälfte der Integrationskosten wird in diesem Jahr anfallen, sagte Finanzvorstand Jeremy Barnum in einer Präsentation auf dem Investorentag.

„Die Kreditvergabe bleibt günstig, aber wir erwarten eine weitere Normalisierung im Laufe des Jahres“, so JPMorgan. Die Bank hat Rücklagen gebildet, die auf der Erwartung eines Höchststandes der Arbeitslosigkeit von 5,8 % Ende 2024 basieren. In seiner Rede auf der Veranstaltung sagte Chief Operating Officer Daniel Pinto, dass die Wirtschaft zwar derzeit „gut“ laufe, es aber Anzeichen für eine Verschlechterung gebe.

FMW/Bloomberg

JPMorgan Gebäudeeingang in New York



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