An der Wall Street ging es in den letzten Wochen wieder deutlich bergauf. Die Spekulationen auf ein baldiges Ende des Zinszyklus, das zuletzt durch geringer ausgefallene Inflationsraten noch bestärkt wurde, haben den marktbreiten S&P 500 am Freitag bis auf 4.163 Punkte ansteigen lassen. Doch an dem charttechnischen Widerstand kam die Rally zunächst zum Erliegen. Positiv aufgenommene Quartalsberichte von US-Großbanken haben die Stimmung an den US-Börsen zusätzlich verbessert. Die Hoffnung nimmt zu, dass die gerade anlaufende Berichtssaison weitere positive Überraschungen parat halten könnte. Angesichts einer Messlatte auf einem ausgesprochen niedrigen Niveau, ist die Wahrscheinlichkeit dafür sogar hoch.
Die überwiegend starken Geschäftsberichte der US-Bankhäuser am Freitag haben jedoch nicht ausgereicht, die US-Indizes ins Plus zu hieven. Der Grund dafür waren besser als erwartete Konjunkturdaten, die dafür gesorgt haben, dass die Spekulationen auf eine baldige Zinspause der Fed einen Dämpfer erhielten. Alle drei großen US-Indizes schlossen am Freitag im Minus. Während die technologielastigen Indizes Nasdaq 100 (-0,23%) und S&P 500 (-0,21%) nur leicht nachgaben, bildete der Standardwerte Index Dow Jones mit einem Minus von 0,42% das Schlusslicht. Dennoch standen für die US-Indizes auf Wochensicht leichte Zugewinne zu Buche. Nach der jüngste Rally steht der S&P 500 nun vor einem massiven charttechnischen Widerstand.
Frische Impulse durch die Berichtssaison
In dieser Woche stehen neben den US-Einkaufsmanagerindizes am Freitag ebenfalls einige Reden von Fed-Mitgliedern im Mittelpunkt. Zudem nimmt die Berichtssaison in dieser Woche weiter an Fahrt auf. Am Dienstag legen mit Goldman Sachs und Bank of America zwei weitere US-Großbanken ihre Zahlen vor, am Mittwoch folgt abschließend noch Morgen Stanley. Dazu kommen die Berichte des US-Pharma- und Konsumgüterriesen Johnson & Johnson sowie des Streamingdienstes Netflix, beide am Dienstag. Der Fokus dürfte jedoch auf dem Bericht des Autoherstellers Tesla am Mittwoch liegen. In Anbetracht der hohen Gewichtung könnten die Zahlen die US-Indizes Nasdaq und S&P 500 beeinflussen.
S&P 500 steht vor einem markanten Widerstand
Der S&P 500 Futures konnte am Freitag aus der Dreiecksformation nach oben ausbrechen, dabei kam er seinen Jahreshöchstständen sehr nahe. An einem horizontalen Widerstand zwischen 4.185 und 4.206 Punkten prallte er jedoch nach unten ab. Die Zone entscheidet kurzfristig darüber, ob die Rally weitergeht oder eine (Zwischen-)Korrektur ansteht. Bei einem Ausbruch über das Verlaufshoch bei 4.206 Punkten rückt für den S&P 500 die nächste große Hürde bei 4.316/327 Punkten in den Fokus.
Bei einem Rutsch unter das Dreifachtief bei 4.098 Zählern würde sich das Chartbild hingegen eintrüben. Dann dürfte es zu einem Rücksetzer in Richtung von 4.052/40 kommen. Auch ein Test der 50-Tage-Linie bei 4.041 wäre wahrscheinlich.
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