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Südafrika: Die aktuelle große Krise als Chance für Forex-Trader?

Südafrika Kapstadt

Es ist in der breiten Öffentlichkeit in Deutschland überhaupt nicht als Thema angekommen, was sich da gerade in Südafrika abspielt. Eine echte Energiekrise! Sicher, Stromausfälle gab es hier und da immer wieder mal. Aber derzeit gibt es ein strukturelles Problem. Die Infrastruktur des staatlichen Energieversorgers Eskom ist nun wohl endgültig im Eimer. Misswirtschaft, Flucht von Fachleuten, Korruption, fehlende Wartung und Erneuerung von Anlagen usw. Irgendwann kommt der Kollaps. Und nun scheint es wohl so weit zu sein. Mehrmals täglich wird die Stromversorgung zum Beispiel in Kapstadt, aber auch in vielen anderen Landesteilen in Südafrika planmäßig abgestellt, aber auch mal außerplanmäßig.

Unternehmen haben keine Planungssicherheit mehr, Touristen stecken zum Beispiel wie jüngst geschehen plötzlich in einer Seilbahn fest, die zum Tafelberg fahren sollte etc. Der Zustand geht seit Tagen, und eine Reparatur oder Beendigung des Problems in Tagen oder Wochen ist nicht in Sicht, weil es sich wie gesagt um ein strukturelles Problem handelt. Durch das ständige Runter- und Rauffahren der Versorgung explodierten schon mehrere Transformatoren-Stationen. Die mal eben zu ersetzen, ist nicht möglich.

Südafrika in der Krise

Nur ein Bericht der FAZ brachte letzte Woche eine Info nach Deutschland über diese Krise in Südafrika. Mehr war in Leitmedien kaum zu erfahren (haben wir etwas übersehen?). Dazu kann man auf YouTube zum Beispiel auch das Statement von Eskom finden. Es ist eine echte Krise, und zum Beispiel Ökonomen wie Iraj Abedian sprechen davon, dass der Staatskonzern Eskom eine gebrochene Maschine sei. Eine Rezession sei für Südafrika unausweichlich. Wenn man sich das mal vorstellt: Welcher ausländische Investor hat da noch Lust neue Produktion nach Südafrika zu bringen? Ganz zu schweigen vom Tourismus, von kleinen und mittelständischen Betrieben uvm.

Es ist durchaus möglich, dass schon bei der Verkündung der nächsten Daten die wirtschaftliche Aktivität für Südafrika deutlich nach unten rauscht. Also: Wäre das eine interessante Idee für Devisen-Trader auf einen fallenden südafrikanischen Rand zu setzen? Die Idee klingt interessant. Gott bewahre – wir sprechen hier keinerlei Empfehlung aus, das muss schon jeder Spekulant für sich selbst entscheiden. Crasht der Rand nach unten gegen den US-Dollar bei „überraschend“ schwachen BIP-Daten? Wann sollte man short gehen gegen den Rand, jetzt oder erst in einigen Wochen? Nochmal… wir geben keinerlei Empfehlung ab. Überlegen und entscheiden Sie selbst!

Der folgende Chart zeigt den Verlauf von US-Dollar vs Südafrikanischer Rand, und dazu im Vergleich den US Dollar Index, ein Währungskorb de US-Dollar gegen andere große Leitwährungen. Beide tendieren abwärts. Würde man annehmen, dass die Lage in Südafrika sich wirklich dramatisch verschlechtert und dass der Rand einbrechen könnte, dann kann man bei diesem Chart sagen: Am Devisenmarkt hat sich die Idee noch nicht rumgesprochen. Also, zum dritten und letzten Mal: Es ist eine Spekulation auf einen BIP-Einbruch zu setzen, der vielleicht gerade da ist, aber im Rand noch überhaupt nicht eingepreist wird. Es ist nur eine Möglichkeit für Spekulanten.

USD vs Südafrikanischer Rand



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1 Kommentar

  1. Kein strukurelles Problem, eher ein demographisches.

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