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Erst Schweden, dann Dänemark, jetzt Norwegen Tesla: Gewerkschaften in Skandinavien werden zur Bedrohung

Der Tesla-Chef Elon Musk ist bekanntlich kein Freund von Gewerkschaften - aber genau das könnte ihm in Skandinavien zum Verhängnis werden.

Tesla gegen Gewerkschaften in Skandinavien

Der Tesla-Chef Elon Musk ist bekanntlich kein Freund von Gewerkschaften – aber genau das könnte ihm in einer für Tesla wichtigen Verkaufs-Region nun zum Verhängnis werden: in Skandinavien!

Wer in Norwegen, Schweden oder Dneämark unterwegs ist, weiß: in Skandinavien sieht man prozentual viel mehr Autos von Tesla als in Deutschland – man kann fast schon von einer Tesla-Dominanz sprechen. Elektro-Fahrzeuge sind in Skandinavien inzwischen die Norm, nicht die Ausnahme. Aber dieser Markt ist für Tesla nun in Gefahr. Was angefangen hat in Schweden, setzte sich mit Dänemark fort – und erreicht jetzt auch Norwegen.

Tesla: Probleme in Schweden, Dänmark und Norwegen – ganz Skandinavien?

Tesla musste in seinem schwedischen Arbeitskonflikt einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Ein Gericht zog ein für den Autobauer günstiges Urteil zurück, und die größte norwegische Gewerkschaft des Privatsektors schloss sich einer Tesla-Blockade an, die sich über die nordische Region ausbreitet. Das berichtet Bloomberg.

Die norwegische Gewerkschaftsvereinigung United Federation of Trade Unions erklärte am Mittwoch, sie werde am 20. Dezember damit beginnen, Teslas nach Schweden zu blockieren, falls der US-Automobilhersteller keinen Tarifvertrag mit der schwedischen Industriegewerkschaft unterzeichnet. Die Mitglieder der schwedischen Industriegewerkschaft haben einen Monat lang sieben Werkstätten in Schweden bestreikt.

„Das Recht auf Tarifverträge ist ein natürlicher Bestandteil des Arbeitsmarktes in den nordischen Ländern, und wir können nicht akzeptieren, dass Tesla sich außerhalb dieses Systems stellt“, sagte Jorn Eggum, Präsident des Vereinigten Gewerkschaftsbundes, in einer E-Mail-Stellungnahme.

Norwegen wird sich wie Dänemark mit den Gewerkschaften in Schweden solidarisieren, wo ein Berufungsgericht am Dienstag eine einstweilige Verfügung zurückgenommen hat, die es Tesla erlaubt, die Nummernschilder für Neufahrzeuge direkt bei dem Unternehmen abzuholen, das sie herstellt.

Klage von Tesla wird geprüft

Die Klage von Tesla gegen die Verkehrsbehörde wird nun vom Berufungsgericht geprüft, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. In der Zwischenzeit ist das Unternehmen auf die schwedische Post angewiesen, deren Mitarbeiter sich jedoch weiterhin weigern, Pakete oder Post im Zusammenhang mit Tesla zu bearbeiten, um den Streik der Werkstätten zu unterstützen.

Eine Blockade könnte sich auf den gesamten nordischen Raum ausdehnen, da die dänische Gewerkschaft 3F, die Hafenarbeiter und Fahrer organisiert, angekündigt hat, dass sie in zwei Wochen auch die Entladung und den Transport von Tesla-Autos nach Schweden einstellen wird. Die entsprechende finnische Gewerkschaft wird voraussichtlich am Donnerstag darüber entscheiden, ob sie sich der Blockade anschließt.

Schweden ist der fünftgrößte Markt für Tesla in Europa. Nach Angaben von Mobility Sweden ist das Model Y mit 14.078 zugelassenen Fahrzeugen das meistverkaufte Fahrzeug des Landes in diesem Jahr.

In Deutschland sind nach dem Wegfall des gewerblichen Umweltbonus im August die Verkaufs-Zahlen für Tesla geradezu eingebrochen. Sollten sich auch außerhalb Skandinaviens Gewerkschaften in Europa gegen Tesla verbünden, dürfte die ohnehin schleppende Nachfrage noch weiter zurück gehen. Es ist kaum zu erwarten, dass Elon Musk nachgeben wird – also ist eine weitere Eskalation zunächst in Skandinavien durchaus wahrscheinlich.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Der deutsche Steuerzahler hat die TESLA-Dichte in Skaninavien durch Subventionen der Politik stark subventioniert. Ein wesentlicher Teil dieser Fahrzeuge wechsekte 6-12 Monate nach der Zulassung in D mit knapp 10.000 € Reduktion in den skandinavischen Markt und beschedrte den Händlern dort tolle Margen und den Kunden sehr günstige TESLAs im Vergleich zum einheimischen Markt. Für D ein klares Minus-Geschäft.

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