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Zürcher Bank mit 785 Millionen USD Verlust UBS: Zuversicht nach herben Verlust wegen Credit-Suisse-Rettung

UBS: Zuversicht nach herben Verlust wegen Credit-Suisse-Rettung

Die einzig verbliebene globale Großbank der Schweiz vermeldete heute durchaus Ungewöhnliches, denn die UBS gab ihren ersten Quartalsverlust seit fast sechs Jahren bekannt. Wegen der Übernahme der Credit Suisse erlitt die Großbank einen herben Verlust von 785 Millionen Dollar. Die UBS verfehlte damit die Prognosen der Analysten, die mit einem Minus von 444 Millionen gerechnet hatten. Rechnet man die Kosten für Integration, der ins Wanken geratenen Credit Suisse heraus, sieht die Bilanz für das dritte Quartal jedoch deutlich besser aus. Denn ohne die Integrations-Kosten lag das Ergebnis bei plus 844 Millionen.

UBS: Credit Suisse-Integration

Wie Bloomberg berichtet, verbuchte die UBS Group AG wegen der Kosten der laufenden Integration der Credit Suisse ihren ersten Quartalsverlust seit fast sechs Jahren. Die Zürcher Bank verzeichnete im September-Quartal einen Nettoverlust von 785 Millionen Dollar (707 Millionen Franken), hauptsächlich aufgrund von Integrationskosten in Höhe von rund 2 Milliarden Dollar.

Unter der Führung von CEO Sergio Ermotti vollzieht das Schweizer Geldhaus derzeit eine der größten und komplexesten Fusionen im Finanzbereich seit Jahrzehnten. Dabei sollen die Kosten um mehr als 10 Milliarden Dollar gesenkt und die gesamte Bank neu ausgerichtet werden. Die Aktien der UBS haben im laufenden Jahr um rund 30% zugelegt.

“Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, denn wir bauen eine noch stärkere und noch sicherere UBS, auf die alle wichtigen Anspruchsgruppen stolz sein können”, so Ermotti in einer Mitteilung der UBS. “Und dies auf der Basis einer starken Bank, welche im März zu Hilfe gerufen wurde, um das Finanzsystem zu stützen.”

Schätzungen verfehlt, aber Grund zur Zuversicht

Im wichtigen Bereich Wealth Management lag der Vorsteuergewinn mit 1,01 Milliarden Dollar unter den Schätzungen. Der Bereich verzeichnete einen Nettozufluss an Kundengeldern in Höhe von 22 Milliarden Dollar, was man getrost als positives Signal werten kann. Genauso wie die Tatsache, dass das Wealth Management der Credit Suisse zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren wieder einen positiven Zufluss aufweisen konnte. Das Vertrauen der Kunden scheint also vorhanden zu sein, was für weitere Zuflüsse von Kundengeldern sorgen kann. Im Asset Management wurden die Erwartungen der Analysten dagegen nicht erfüllt.

Einige Geschäftseinheiten der alten Credit Suisse sind weiterhin eine Belastung für die UBS, da sie kaum noch Einnahmen generieren, aber weiterhin hohe Kosten verursachen. Die Führung um Sergio Ermotti will daher die Abwicklung der verlustbringenden Unternehmensteile deshalb so schnell wie möglich durchführen.

Die anhaltende Unsicherheit bei Wirtschaftswachstum, Zinsumfeld und Geopolitik könnte sich auf das Transaktionsvolumen der Wealth-Management-Kunden im vierten Quartal auswirken, so die UBS. Da Kunden ihre Einlagen in renditestärkere Anlagen umschichten werden, erwartet die Bank beim Nettozinsertrag keine große Änderung zum dritten Quartal.

Die UBS hat den Abbau von Vermögenswerten, die sie von der Credit Suisse übernommen hat und nicht weiterführen will, beschleunigt und die risikogewichteten Aktiven im Quartal um 6,4 Milliarden Dollar reduziert.

Im Februar 2024, etwa zeitgleich mit den Ergebnissen für das Gesamtjahr, will die UBS ihre neue Wachstumsstrategie für die nächsten drei Jahre sowie ein Update zu ihrem Aktienrückkaufprogramm geben. Die Aktionäre dürften dem Event mit Hochspannung entgegenfiebern, da es Hinweise darauf gibt, ob die Übernahme der Credit Suisse zum Erfolg wird. Bislang haben sich die Risiken durch die Übernahme der CS in Grenzen gehalten, nachdem die UBS die Bank für einen „Schnäppchenpreis“ von 3 Milliarden Franken übernommen hatte.

FMW/Bloomberg

UBS: Credit Suisse-Übernahme sorgt für herben Verlust von 785 Millionen Dollar
UBS Group Headquarter in Zurich, Schweiz. Foto: Bloomberg


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