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Minister-Aussage Ukraine wird ab 2025 kein russisches Gas mehr nach Europa lassen

Die Ukraine will ab 2025 kein Gas mehr aus Russland nach Europa lassen. Der Energieminister sieht keine Versorgungsknappheit in Europa.

Gas-Förderung in Russland
Gas-Förderung in Russland. Foto: Andrey Rudakov/Bloomberg

Der Gaspreis hatte sich in den letzten Monaten deutlich entspannt, der europäische Terminmarkt-Gaspreis notiert mit heute früh 27,10 Euro weit weg von den Rekordständen von 342 Euro pro Megawattstunde im August 2022. Kann sich das ändern? Kehrt das Gespenst der Gasknappheit zurück? Entgegen anderslautenden Hoffnungen am Terminmarkt wird die Ukraine nämlich nach dem Auslaufen des derzeitigen Transitabkommens kein Pipelinegas mehr aus Russland nach Europa durchlassen. Das bekräftigt Energieminister German Galuschtschenko im Interview mit Bloomberg.

Sowohl die EU als auch die Ukraine haben bereits in der Vergangenheit gesagt, dass der Vertrag nicht verlängert oder neu verhandelt werden wird. Dennoch denken manche Marktteilnehmer weiter an die Möglichkeit, über private kommerzielle Kontrakte weiter Gas über die Pipelines durch die Ukraine zu beziehen. Galuschtschenko goss in dem Interview kaltes Wasser auf diese Spekulationen. “Ich sehe keine Möglichkeit”, sagte er im Interview am Dienstag in Wien. “Es liegen keine möglichen Lösungen auf dem Tisch.”

Russland hat nach dem Einmarsch in die Ukraine die meisten seiner Pipeline-Lieferungen nach Europa eingestellt. Einige Lieferungen durch die Ukraine gehen allerdings weiter, wenn auch in geringerem Umfang als vertraglich vereinbart. Diese Lieferungen decken den Großteil der Nachfrage in Ländern wie Österreich, Ungarn und der Slowakei.

Die Gas-Terminkontrakte für das erste Quartal 2025 sind seit Anfang des Jahres um rund 15 % gefallen. Dies signalisiert die Erwartung, dass es einen Mechanismus geben wird, der die Fortsetzung der Lieferungen nach dem Auslaufen des Transitabkommens ermöglicht. “Wir sind bereit, das zu beenden”, sagte Galuschtschenko. “Wenn jemand sagen würde, dass dies eine überlebenswichtige Frage für den Winter ist, dass es eine Frage der Versorgungssicherheit ist, dann wäre das eine Situation”, fügte er hinzu. “Aber ich sehe diese Situation nicht.”

Grafik zeigt Statistik über Gas-Importe nach Österreich

Statt weiterhin russisches Gas zu beziehen, forderte Galuschtschenko Europa auf, den Brennstoff in den riesigen ukrainischen Gasspeichern zu lagern. Sein Land könne 15 Milliarden Kubikmeter Gasspeicher anbieten, so Galuschtschenko, das sei mehr als die 14 Milliarden Kubikmeter russischen Brennstoffs, die letztes Jahr durch die Ukraine geleitet wurden. “Ich denke, das ist fair”, sagte Galuschtschenko. “Sagen Sie nicht, dass wir ohne russisches Gas nicht leben können.”

FMW/Bloomberg



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6 Kommentare

  1. Im Jahr 2022 betrug die Erdgasförderung in der Ukraine rund 18 Milliarden Kubikmeter.
    Der Erdgasverbrauch in der Ukraine im Jahr 2022 betrug rund 19 Milliarden Kubikmeter.
    Also könnte sich die Ukraine mal gerade selbst versorgen.
    Die Ukraine selbst kauft schon seit 2015 kein Gas mehr direkt in Russland ein, sondern bezieht Gas aus Westen, vor allem aus der Slowakei, Ungarn und Polen. Dabei handelt es sich auch um russisches Gas, das zuvor im Transit durch die Transgas-Pipeline über die Ukraine nach Westeuropa gepumpt wurde.
    Im Dezember 2023 betrug der Anteil von russischem Gas an den gesamten Netto-Gasimporten Österreichs 98 Prozent.
    Naja, wenn dann Österreich aus deutschen Speichern mit Erdgas beliefert wird, dann kann es ja vielleicht funktionieren. Habeck hat ja gesagt, dass die Deutsche Industrie abgestellt werden würde, wenn das Gas für alle nicht ausreicht.
    Was ist denn dann mit der Industrie, die Rüstung für die Ukraine produziert?
    Wird diese Industrie dann zuerst abgestellt?

  2. Guten Morgen….

    ich bin verwirrt… wie passt diese obige Aussage zu der gestrigen Aussage des ukrainischen Premierminister Schmygal, dass die EU in Form von europäischen Unternehmen den Gastransit mit Russland ab 2025 durch die Ukraine durchführen können, da die Ukraine selbst es nicht tun möchte.

    1. @Andi, kleiner Tipp:
      „Aussagen“ von Leuten, die nicht zum engen Kreis von vertrauenswürdigen Freunden und Familie gehören, prophylaktisch vorläufig keinen Glauben schenken!
      Später kann man immer noch das Prinzip „Schau ma mal, dann segn ma scho“ anwenden.

    2. Verstehe ich auch nicht, Politico berichtet ja sehr ausführlich über Bedenken seitens der EU, wenn der Transit gestoppt wird:
      https://www.politico.eu/article/eu-warns-of-winter-energy-price-hike-as-russia-ukraine-gas-deal-ends/

      Und um den Herrn Premierminister Schmygal zu zitieren:
      „Wenn die europäischen Länder entweder als Konsortium handeln oder wenn einer der europäischen Partner sein eigenes Gas durchleitet, sind wir bereit, eine solche Dienstleistung zu erbringen, wie wir es bisher getan haben. Hier liegt die Initiative auf Seiten der EU.“
      (ist allerdings vom Feindsender, aber bestimmt verifizierbar…)

  3. Was ist denn daran verwirrend ? Die wollen alle an Europa was verdienen. Und die europäischen Bürger
    verstehen überhaupt nicht was gespielt wird.

    An die europäischen Sparvermögen ,da wollen sie ran. Und Stück für Stück wird das auch gehen.

    Die totalitären Sozialisten in Brüssel, Paris und Berlin haben den Laden sturmreif geschossen. Vermögensregister,diverse Regulierung bei den Assets,Brexit,Bargeldobergrenzen, änderung der Sprachgewohnheiten zur Versachlichung weg von individueller Personen.-Eigentümlichkeit,Protokollpflicht,automatisierte Steuererfassung, diverse SteuerDvDs ,die Steuereinnahmen steigen und steigen und reichen trotzdem nicht.

    Divisenbeschaffende Industrie wird systematisch erodiert.

    Merkt hier eigentlich irgendjemand irgendwas

    Die denken sie können das über ein schuldenfinanziertes Dienstleistungssystem umsetzen,dafür muss aber irgendjemand das Risiko übernehemen.

  4. Hallo Klempner, ich kann es mir nur so erklären, dass bis zu 90% der Bundesbürger dem Glauben schenken, was vom deutschen Regierungsfernsehen über den Zustand der Nation so verbreitet wird, und Gegenmeinung nicht zulassen.
    Besonders drastisch ist das erkennbar, seitdem die Bürger mit sogar faschistischen Mitteln an die Gen-Spritze gebracht worden sind.
    Jetzt geht es um das Geld der Menschen, und sie glauben wirklich, dass die 100 Tsd. Sparergarantie sie retten wird.
    Aber- wahrscheinlich muss das auch so sein, denn wie sollte auch sonst ein Neustart möglich sein, wenn nicht 80 oder 90% des Vermögens vernichtet wird, das nur auf Vertrauen beruht.
    Am meisten werden dann wohl die Sorte von Menschen aufschreien, wenn das Sozialamt keine Überweisung mehr machen kann, die z. Z. Tesla und einige Wohngebiete in Berlin vom Stromnetz abgeschnitten haben.
    Aber das ist das Kino was ich meine.
    Angefangen von der Regierung über die Verwaltungen wird alles dafür getan, dass die deutsche Wirtschaft gegen die Wand gefahren wird.
    Denn wieviel tausende Mal hat Habeck durch sein Heizungsgesetz mehr schaden angerichtet, als bei Tesla durch diese Terroristen entstehen wird.
    Ich bin nur mal gespannt mit welchem Eifer die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft ermittel wird, und welche milden Richter diese Terroristen finden werden.
    Das sollten sich aber die Unternehmer einmal alles genau ansehen, die noch mit dem Gedanken spielen in Deutschland etwas aufzubauen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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