FMW-Redaktion
Ein Blick auf die mögliche Zinsanhebung Donnerstag Abend durch die Fed. Eine der großen Wetten läuft schon verdeckt. Wird ein erster kleiner Zinsschritt durchgeführt, sei er auch wirtschaftlich recht unbedeutend, wäre das ein verheerendes Signal für die kreditgehebelte Fracking-Industrie in den USA und auch Kanada.
Mögliche Gewinner
Gewinnen würde zum einen die OPEC, weil sie mit ihrer Rekord-Fördermenge eh schon darauf hofft, dass die amerikanischen Fracking-Firmen endlich pleite gehen. Wenn das über den Umweg einer Zinsanhebung in den USA geschieht, verfestigen die OPEC-Mitglieder ihre Marktanteile. Und auch gewinnen könnte der WTI-Preis (US-Öl) gegenüber dem Brent-Preis (Nordseeöl). Durch die geringere Produktionsmenge in den USA, und vor allem auch in Kanada, wäre das Angebot in Nordamerika geringer und das US-Öl könnte steigen und die Differenz zu Brent verringern.
Mögliche Verlierer
Erhöht die Fed Donnerstag Abend die Zinsen, verteuern sich Kredite (natürlich erst richtig bei weiteren Folgeschritten), und damit auch Anleihezinsen. Die Fracking-Industrie lebt fast komplett auf Pump, zu großen Teilen finanziert über Schrottanleihen zu horrenden Zinssätzen. Diese dürften noch weiter steigen. Durch Kreditknappheit bei höheren Zinsen wird auch das Angebot an Cash insgesamt für die Fracking-Firmen verringert. Die Luft würde noch dünner, und die Pleitewelle mangels Liquidität würde sich beschleunigen.
Hier die Kurse einiger Öl-Aktien, denen es zuletzt nicht allzu gut ging und die ab Donnerstag Abend massiv unter Zocker-Einfluss geraten könnten.
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