Im August schrumpfte das Handelsdefizit der USA auf 58,3 Milliarden US-Dollar, den niedrigsten Stand seit Ende 2020, gemäß Daten des Bureau of Economic Analysis (BEA) vom Donnerstag. Dies entspricht einem Rückgang von fast 10% gegenüber dem revidierten Wert von 64,7 Milliarden US-Dollar im Juli und übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die erwartet hatten, dass das Handelsdefizit auf 62,3 Milliarden US-Dollar schrumpfen würde.
USA: Exporte von Energieträgern und Computern getrieben
Die Exporte stiegen im August um 4,1 Milliarden US-Dollar auf 256 Milliarden US-Dollar. Eine bedeutende Rolle spielten dabei die Exporte von Energieträgern. So erreichte der Export von Erdgas im ersten Halbjahr 2022 ein Allzeithoch von 578,4 Millionen Kubikmetern, wie aus Daten des U.S. Energy Information Administration (EIA) hervorgeht. Auch die Ausfuhren von Rohöl stiegen im August um weitere 1,5 Milliarden US-Dollar an. Neben den Energieträgern verzeichnete der Zoll einen Anstieg der Ausfuhr von Halbleitern und Computern.
Im Gegensatz dazu fielen die Importe um 2,3 Milliarden US-Dollar auf 314,3 Milliarden US-Dollar, wobei die Importe von Waren um 0,9% auf 256,0 Milliarden US-Dollar zurückgingen. Dieser Rückgang der Importe könnte auf eine Abschwächung der Inlandsnachfrage hinweisen, die auf die drastischen Zinserhöhungen der Federal Reserve zur Bekämpfung der Inflation und zur Dämpfung der Nachfrage zurückzuführen ist. Dies wird insbesondere durch den Rückgang der Einfuhren von langfristigen Konsumgütern wie Mobiltelefonen und anderen Haushaltsgeräten im August um 1,5 Milliarden US-Dollar unterstrichen.
China verliert weiter Importanteile
Das Handelsdefizit im Warenverkehr mit China verringerte sich im August um 1,3 Milliarden US-Dollar auf 22,7 Milliarden US-Dollar, wobei die Importe aus China weniger stark wuchsen als die Exporte in das Land. Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund von Warnungen vor einer Abschwächung des globalen Wachstums, auch bei den wichtigsten Handelspartnern der USA, was sich auf die Exporte auswirken könnte. Dennoch verringerte sich der Anteil chinesischer Importe von 14,12% im Juli auf 13,81%. Im Jahr 2022 betrug der Anteil der Importe aus China in die USA noch 16,41%. China versucht angesichts dieser Entwicklung daher nun offenkundig, den Konflikt mit der EU um E-Autos zu entschärfen.
Hingegen konnte Mexiko seine Position als wichtigster Importeur in die USA weiter ausbauen. Mittlerweile stammen 15,70 % der in die USA eingeführten Waren aus dem mittelamerikanischen Land, im Vergleich zu 14,15% im Jahr 2022.
Von den anderen Handelspartnern, von denen angenommen wurde, sie könnten Marktanteile von China übernehmen, konnte lediglich Südkorea zulegen. Die Importe sowohl aus Vietnam als auch Indien gingen leicht zurück.
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