Allgemein

Vor der morgigen Fed-Zinsentcheidung: So sehen die aktuellen Prognosen für die nächsten Monate aus

Alle Welt hat es schon mental berücksichtigt. Aufgrund der momentan so gut laufenden US-Konjunktur (oberflächlich gesehen!) wird das Federal Open Market Committee (FOMC) der Federal Reserve...

FMW-Redaktion

Alle Welt hat es schon mental berücksichtigt. Aufgrund der momentan so gut laufenden US-Konjunktur (oberflächlich gesehen!) wird das Federal Open Market Committee (FOMC) der Federal Reserve morgen Abend wohl die Zinsen erhöhen von der aktuellen Bandbreite von 0,50%-0,75% auf dann wohl 0,75%-1,00%. Gemäß des ziemlich verlässlichen Fed Watch Tools der Terminbörse CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es morgen nicht zu einer Zinsanhebung kommt, bei gerade mal 9,2%. Mit 90,8% geht man davon aus, dass es morgen raufgeht auf bis zu 1,00%.

Nicht nur gibt es morgen Abend die Zinsentscheidung der Fed, sondern danach auch die Pressekonferenz mit Janet Yellen, wo man sich erhofft mehr zu erfahren über die nächsten Zinsschritte in 2017. Wie oft, wie viel, wie sind die Aussichten? Das fragt man sich morgen. Die aktuellsten Prognosen sehen so aus. Man glaubt für morgen an 0,75%-1,00% Für die nächste FOMC-Sitzung am 3. Mai glaubt man nur mit einer Wahrscheinlichkeit von lediglich 7,8% an eine Erhöhung auf einen Korridor von 1,00-1,25%.

Für die darauf folgende Sitzung am 14. Juni liegt die Wahrscheinlichkeit für 1,00%-1,25% aber schon bei Stand heute 49,9% gegenüber 42,1% für den Ist-Zustand, der wohl morgen eintritt. Weiter im Takt. Gehen wir also mal davon aus, dass im Juni angehoben wird auf 1,00-1,25%. Dann folgt am 26. Juli die nächste Entscheidung. Hier liegt Stand heute die Chance für eine Anhebung auf 1,25%-1,50% nur bei 12,2%. Auch für die Folgesitzung am 20. September glaubt man mit einer 28%igen Wahrscheinlichkeit an 1,25%-1,50%.

Jetzt sind wir schon im November angekommen. Auch hier liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei 29,5%. Immer noch wird hier mit 40,7% davon ausgegangen, dass der US-Leitzins dann immer noch bei 1,00%-1,25% steht. Erst mit der Sitzung am 13. Dezember glaubt man mit 35,9% (dem größten prozentualen Anteil eines Zinskorridors für diesen Tag) an 1,25%-1,50%. Also, auf einer aktuellen Reise von Wahrscheinlichkeiten fliegen wir über die Sitzungstermine von jetzt bis Dezember von aktuell 0,50%-0,75% hoch auf 1,25%-1,50%.

Es ist durchaus möglich, dass Janet Yellen hier für noch mehr Optimismus sorgt, weil sie auf die sehr starke US-Konjunktur verweist. Das wäre gut für einen weiter steigenden Dollar, und tendenziell (!) schlecht für fast alles andere (beispielsweise Gold und Öl). Es ist auch durchaus möglich, dass der Markt eine noch kräftigere Zinsanhebung in 2017 nicht im Blick hat. Aber morgen sind wir alle wieder ein Stück weit schlauer.


Archivbild von einer Sitzung des „Federal Open Market Committee“ der Fed. Foto gemeinfrei



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

5 Kommentare

  1. Im März Prognosen und Wahrscheinlichkeiten, gerade was die FED betrifft, bis Dezember aufzustellen, erinnert mich an Lotto. Nur dass dort die Trefferwahrscheinlichkeiten deutlich höher sind.
    Man könnte zwar auch abwarten, bis es soweit ist und dann einpreisen. Doch das wäre Realität, wäre fundiert, hätte 100% Wahrscheinlichkeit und würde den „Märkten“ etwas Seriöses verleihen und den Touch von Zockerei, Glücksspiel und Kasperletheater hinwegfegen.
    Und das scheint das Letzte zu sein, was diese Super-Spezialisten wollen, denn dann wären sie sinnlos (was sie in anderer Bedeutung des Wortes auch jetzt schon sind ;) und ihrer Existenzberechtigung enthoben.

  2. „Das wäre gut für einen weiter steigenden Dollar, und tendenziell (!) schlecht für fast alles andere (Dax, Gold, Öl).“

    Ein weiter steigender Dollar soll tenedziell (!) schlecht für den Dax sein, hmmm…. ;) :D

    1. Der steigende $ schmälert die Dividendenrendite in Dollar. Ein starker Greenback wäre tendenziell gut für den deutschen Export, wenn da nicht ein gewisser Herr Trump wäre. Was FMW schreibt, ist richtig. Ob man daraus eine erfolgreiche Handelsstrategie ableiten kann, ist natürlich ein anderes Thema.

      1. Nicht so ganz, Herr Petkov.

        Der EUR ist (derzeit) immer noch erstaunlich stark, ich dachte, der Amiladen drüben läuft doch, bisher haben wir noch nicht einmal die 1,04 Schwelle nach unten signifikant durchschritten ?

        Ein Donald mag ein „anderer Präsident“ sein, aber : Dumm, das ist er nicht. Importzölle auf Waren aus Europa, das glaubt Ihr ???
        Das wäre sehr, sehr gefährlich für die Amis, damit würde er nicht durchkommen, da wird ihn der Kongress sowieso „zurückpfeifen“… :D
        Weil man dann aus Ami-Sicht mit“ Gegenmaßnahmen“ der Europärer rechnen müsste… Diese Handelskriege will keiner…

        Ein steigender Dollar ist übrigens für einen EUR-Investor, der in EUR „denkt“ gut (Währungsgewinne), macht aber nix…

        VG

        Marko

  3. Ich schätze mal, wenn eine kommt morgen, dann folgt den Rest des Jahres nur das übliche Rumgeduckse.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage