Gestern kamen an der Wall Street vor allem US-Einzelhandelswerte und US-Fluglinien unter Druck nach Warnungen von Macy´s und American Airlines.
Nach den starken Anstiegen sind die US-Indizes jedenfalls deutlich überkauft, der Relative Stärke Index (RSI) ist über die Marke von 70% gestiegen. Das gab es seit dem Jahr 1990 nur fünfmal – und jedesmal war das eine „Reflex-Rally“ nach vorherigen starken Abverkäufen, wie Tony Dwyer von Canaccord diese Gegenbewegungen bezeichnet. In vier dieser fünf Fälle folgte dann ein erneuter sell-off, sodaß die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass die Märkte mindestens noch einmal die Dezember-Tiefs testen würden, bevor es dann deutlich nach oben gehen könne, wie Dwyer prognostiziert:
“All five instances occurred after a rapid reflex rally in prices off a low. In four out of the five instances, the ultimate low occurred after the signal, suggesting that the recent low in December will be at the very least retested prior to a move to new highs in 2019.”
Wie stark die Märkte derteut überkauft sind, zeigt auch der NYMO (NYSE McClellan Oscillator, ein Indikator für Überkauftheit oder Überverkauftheit anhand gleitender Durchschnitte):
(Chart: Northmantrader.com; alle Grafiken durch anklicken vergrößern)
Das war ein Anstieg von 117 Punkten beim NYMO, und das in nur elf Handelstagen bei dazun noch dünnem Handelsvolumen:
(Chart: Northmantrader.com)
Und das gab es zuletzt zwischen dem November 2008 und dem Januar 2009:
(Chart: Northmantrader.com)
Damals fielen dann die US-Indizes unmittelbar danach um -30%, bis dann der S&P 500 im März 2009 bei 666 Punkten sein Tief erreichte.
Abschließend eine Einschätzung von Markus Koch: er stellt die berechtigte Frage, ob das gestrige Massaker bei Macy´s und anderen US-Einzelhandelswerteb mehr ist als nur die Krise etwa des stationären US-Einzelhandels, sondern eben vielmehr schon anzeigt, dass die US-Konsumenten nun deutlich zurückhaltender werden!
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