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Warum Aktienmärkte und Gold nach Daten zur US-Inflation fallen

Aktienmärkte und Gold zeigen Schwäche nach Veröffentlichung der Daten zur US-Inflation um 14:30 Uhr. Hier dazu eine Einordnung.

Grafik zeigt fallende Aktienmärkte und Gold seit 14:30 Uhr

Aktienmärkte und Gold fallen seit 14:30 Uhr. Dow Jones auf CFD-Basis -100 Punkte, Nasdaq -80 Punkte, Dax -50 Punkte. Noch ist das keine eindeutig negative Bewegung. Gold fällt seit 14:30 Uhr von 2.037 auf 2.025 Dollar. Dies ist eine Reaktion auf die um 14:30 Uhr veröffentlichten Daten zur US-Inflation im Dezember. Der XAUUSD Chart zeigt die Marktreaktion: Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen (gelb) steigt seit 14:30 Uhr von 3,98 % auf 4,06 %. Der US-Dollar-Index steigt ebenfalls (türkis). Gleichzeitig fallen Aktienmärkte (Nasdaq 100 CFD in orange) und der Goldpreis (blau). Die aktuelle Gegenbewegung der letzten Minuten lässt den Chart etwas unübersichtlich erscheinen. Aber die erste Reaktion der Märkte war mustergültig.

US-Inflation höher als erwartet – Aktienmärkte und Gold reagieren

Die US-Inflation wurde höher gemeldet als erwartet. Mit +0,3 % im Monatsvergleich liegt man leicht über der Erwartung von +0,2 %, und auch der Jahresvergleich fällt mit +3,4 % höher aus als erwartet (+3,2 %). Die Kernrate wurde im Monatsvergleich mit +0,3 % wie erwartet gemeldet, im Jahresvergleich fällt sie mit +3,9 % höher aus als erwartet (+3,8 %). Das bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung durch die Federal Reserve sinkt, da die Inflation etwas hartnäckiger ist als gedacht. Deswegen zeigen Aktienmärkte und Gold aktuell etwas Schwäche. Denn die Aussicht auf eine mögliche Verschiebung der Zinssenkungen von März auf einen späteren Zeitpunkt dämpft die Euphorie.

Wahrscheinlichkeit früher Zinssenkung sinkt

Gold wird im Vergleich für Anleger attraktiver, je geringer die Zinsen auf Anleihen sind – das selbe gilt für Aktien. Und wenn die Zinsen länger hoch bleiben, belastet dies die Kreditkosten für Verbraucher und Unternehmen. Das preisen die Aktienmärkte umgehend ein durch fallende Aktienkurse. Dies sehen wir aktuell in der (noch geringen) Reaktion der Börsianer ab 14:30 Uhr. Das CME Fed Watch Tool, das gestern noch eine Wahrscheinlichkeit von 64,7 % anzeigte für eine Fed-Zinssenkung im März, zeigt jetzt nach der Daten-Veröffentlichung eine Wahrscheinlichkeit von nur noch 61,4 % an.

Aktueller Expertenkommentar

Die Ökonomen der Commerzbank schreiben aktuell: „Die US-Verbraucherpreise legten im Dezember sowohl insgesamt als auch ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel um 0,3% gegenüber November zu. Dies war eher etwas mehr als erwartet, ändert aber an dem graduellen Abwärtstrend der Inflation wenig. Für die US-Notenbank ist wichtig, dass die letzte Meile beid der Rückführung der Inflation auf das Ziel schwieriger scheint. Wir fühlen uns daher bestätigt in der Einschätzung, dass die Fed die Zinsen nicht wie vom Markt erwartet bereits im März senken wird, sondern erst im Mai.“ FMW-Anmerkung dazu mit Blick auf die Aktienmärkte: Wie gesagt – eine Verschiebung der ersten Zinssenkung auf einen späteren Termin – sollte sich diese Sichtweise am Markt durchsetzen – könnte sich in den nächsten Tagen und Wochen negativ auf die Aktienkurse auswirken.



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1 Kommentar

  1. Wenig später am selben Tag um 18:07 Uhr: 65,2% für eine Zinssenkung am 20. März 2024, also mehr als gestern.

    Warum?

    Und der Goldpreis sagt nicht viel dazu.

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