Die Auftragseingänge im deutschen Baugewerbe sind im Monat November im kurzfristigen Vergleich zu Oktober massiv gefallen um 7,4 %, so das Statistische Bundesamt in seiner heutigen Mitteilung. Aber uns interessiert doch eher das größere Bild, nämlich der Vergleich zum selben Monat des Vorjahres. Und da ist es „nur noch“ ein Minus von 2,7 %. Warum ist der Rückgang so gering ausgefallen, wo das Baugewerbe doch massiv in der Krise steckt?
Der genauer Blick auf den folgenden Chart illustriert die Situation ganz gut. Man sieht die Entwicklung der Auftragseingänge seit dem Jahr 2010. Bereits im letzten Jahr waren die Aufträge im Baugewerbe massiv eingebrochen. Von daher ist der November 2022 als Vergleichsmonat für November 2023 bereits auf einem sehr niedrigen Niveau gewesen, und daher können die Rückgänge jetzt relativ moderat ausfallen. Vereinfacht gesagt: Im letzten Jahr ging es schon deutlich bergab, und jetzt nur noch ein Stück mehr.
Der Index lag im November 2020 bei 116,8 Punkten, im November 2021 bei 108,6. Dann im November 2022 war es ein Rückgang auf 94,8 Punkte, und im November 2023 war es ein geringerer Rückgang auf 92,2 Punkte. Nimmt man den Monat November 2019 mit 123,9 Punkten als Vergleichsmonat, um zu sehen, wie sich das Baugewerbe im Vergleich kurz vor dem Corona-Ausbruch bis heute entwickelt hat – dann sind die Auftragseingänge bis jetzt um 31,7 Punkte oder 25,6 % gesunken.
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