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Warum die Fed mit Bekämpfung der Inflation eine Rezession auslösen wird

Bond-King Jeff Gundlach zeigt, was auf uns zukommt

Fed und die Rezession

Am Mittwoch der Schock durch das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung, gestern dann Kommentare von St. Louis Fed-Chef James Bullard: die Fed wird wohl schon im März die Zinsen anheben und dann ihre Bilanzsumme reduzieren. Die Aktienmärkte reagierten daraufhin verschnupft über den absehbaren Liquiditäts-Entzug (und Liebes-Entzug) der US-Notenbank.

Wenn die Fed ernst macht, kommt die Rezession – Jeff Gundlach

Was passiert, wenn die Fed ihre Anleihekäufe stoppt oder gar ihre Bilanzsumme reduziert? Historisch gesehen passiert ausnahmslos etwas, was man eigentlich nicht erwarten würde: die Renditen für US-Staatsanleihen fallen, anstatt zu steigen. Denn wenn die US-Notenbank als großer Wal in der Badewanne keine Anleihen mehr kauft, gibt es weniger Nachfrage nach diesen Anleihen – dann müssten doch eigentlich die Renditen steigen, ergo die Kurse der Anleihen fallen. Das ist wie in der Wirtschaft: gibt es wenig Nachfrage nach einem Produkt, dann fallen die Preise – und andersherum.

An den Finanzmärkten aber passierte bisher immer das Gegenteil. Warum? Weil der Ausstieg aus der ultralaxen Geldpolitik durch die Fed die Investoren in vermeintlich sichere Häfen wie US-Staatsanleihen strömen läßt – mit der Folge, dass die Renditen dann fallen. Gewissermaßen ersetzen die Investoren (auf der Suche nach Sicherheit) die Käufe durch die Notenbank Fed. Bei einer expansiven Geldpolitik dagegen lassen die Investoren die sicheren Häfen Staatsanleihen links liegen und gehen in Risiko-Assets wie Aktien – mit den Folgen stets neuer Allzeithochs bei den US-Indizes, die wir in den letzten Jahren gesehen haben.

Märkte wetten auf durch Fed ausgelöste Rezession

Wenn die US-Notenbank dagegen die Geldpolitik strafft, kommen in der Regel Aktien unter Druck – besonders sehr hoch bewertete Titel bzw. die Aktien jener Firmen, die unprofitabel sind. Dieses Muster sehen wir spätestens seit Jahresbeginn. Die Fed muß, nachdem sie das Problem Inflation lange geleugnet hat, nun massiv auf die Bremse treten, zumal die Inflation in den nächsten Monaten in den USA wohl, wie Bond-King Jeff Gundlach meint, auf knapp unter 8% (von derzeit 6,8%) steigen dürfte. Ohnehin ist die Inflation in den USA, würde man sie messen wie in Europa, deutlich höher (aktuell bei 7,8%), so Jeff Gundlach.

Der „monetäre Klimawandel“ hat begonnen – und die US-Wirtschaft wird in nicht allzu ferner Zukunft in die Rezession fallen. Warum das so ist, erklärt Jeff Gundlach in folgendem Video:



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1 Kommentar

  1. Eine umfassende Meinung über die Entwicklung der Zinsen, Fed-Politik und Schuldenfalle, wird in diesem Artikel sehr gut aufbereitet. Kann als Basis für eigene Überlegungen dienen und auch für Goldinteressierte gut:
    https://www.goldmoney.com/research/goldmoney-insights/money-supply-and-rising-interest-rates

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